Informationen über Kleinkindpädagogik

Als ich an der Freien Universität Berlin den Diplomstudiengang Erziehungswissenschaften studiert habe, gab es dort Kleinkindpädagogik als eine der wählbaren Studienrichtungen.

Ende der Kleinkindpädagogik an der FU Berlin

Leider existiert der Studiengang Erziehungswissenschaften mit der Studienrichtung Kleinkindpädagogik inzwischen nicht mehr. Erziehungswissenschaft an der FU Berlin ist nun ein Bachelor/Master-Studiengang, in dem es offiziell keinen Schwerpunkt Kleinkindpädagogik mehr gibt. Wahrscheinlich werden weiterhin Veranstaltungen – oder Module, wie sie jetzt heißen – angeboten, die sich mit der frühen Kindheit beschäftigen, denn die entsprechenden Dozenten sind ja nunmal vorhanden. Die Kleinkindpädagogik als ganz eigenes Lehr- und Forschungsgebiet jedoch wird es nicht mehr geben.
Während die FU Berlin sich also von diesem zukunftsweisenden, gesellschaftlich äußerst bedeutsamen Studienfach verabschiedet, haben andere Universitäten die Zeichen der Zeit erkannt. Der Deutsche Bildungsserver führt eine Liste der Universitäten und Fachhochschulen, die kindheitsrelevante Aus- und Fortbildungen anbieten.

 

Sicher haben viele Besucher dieser Seite noch nie zuvor von diesem Studienschwerpunkt gehört. Daher habe ich mal einige Fakten zum Thema Kleinkindpädagogikstudium zusammengestellt:

  • Die Studienrichtung Kleinkindpädagogik wurde im Rahmen des Diplom-Studiengangs Erziehungswissenschaften angeboten. Als Nebenfächer wurden Psychologie und Soziologie studiert.
  • Die Studienrichtung Kleinkindpädagogik gab es seit 1988 an der FU und sie war in dieser Form in Europa einmalig (kein Wunder also, dass kaum jemand je davon gehört hat!)
  • Spezialisiert hat sich diese Wissenschaft auf den Bereich der 0 bis 6-jährigen, da die Erfahrungen, die Lern- und Entwicklungsprozesse, die in diesen Lebensjahren in der Familie und in der Kindertagesstätte durchlebt werden, grundlegend für das gesamte Leben eines Menschen sind. Das Säuglings- und Kleinkindalter bildet die Voraussetzung für den Aufbau einer gesunden Persönlichkeit. Kleinkindpädagogen arbeiten folglich sozusagen präventiv, indem sie sich beispielsweise mit der Eltern-Kind-Bindung oder der Quälität von Kindertagesstätten auseinandersetzen, während andere Fachrichtungen nur noch kompensatorisch in Fehlentwicklungen eingreifen können. Nur indem man sich mit der zukünftigen Generation beschäftigt, kann man die Gesellschaft zum Besseren verändern! Diplomierte Kleinkindpädagoginnen setzen sich das Ziel, dieses neue Bewusstsein für Kinder zu fördern
  • Nach der erfolgreichen Diplomprüfung findet man Diplom-Pädagogen in folgenden Tätigkeitsfeldern:

Organisation und Verwaltung: 28%
Diagnostik und Therapie: 21%
Bildung und Erziehung: 17%
Beratung und Vermittlung: 15%
Forschung und Lehre: 12%
Dokumentation und Information: 4%
Gutachten- und Sachverständigenwesen: 3%

Statistik aus: Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (Hg.): Qualifizierte Fach- und Führungskräfte. Diplom-Pädagoginnen und Diplom-Pädagogen und Magister der Erziehungswissenschaft. Frankfurt a.M. 1998, S.8

 

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