Eines der Probleme bei Linux ist, dass es technisch zwar top, aber ästhetisch oft mangelhaft erscheint: ausgerechnet um die Stelle, mit der der gemeine Computernutzer am häufigsten in Berührung kommt, wird sicht oft wenig gekümmert: um die graphische Oberfläche und hierbei insbesondere um die Symbolik. In Oberflächenstilen und Fensterdekorationen ertrinkt man bei allen Desktops, doch an brauchbaren, schönen und konsistenten Symbolsätzen herrscht Mangel.
KDE legt seit langem großen Wert auf ein ansprechendes, farbenfrohes Äußeres – und hat bei KDE 4 mit den Oxygen-Icons den großen Wurf gelandet. Stilistisch wurde dabei zwar stark von Mac OS abgekupfert, doch das Ergebnis überzeugt. Die Oxygen-Icons lassen sich auch mit GTK-Programmen verwenden:
Von einem solchen Erscheinungsbild können Gnome- und XFCE-Nutzer normalerweise nur träumen. Diese beiden Desktops kommen von Haus aus mit gräulich-altbackenen Icons, für die die Bezeichnung “dezent” noch die höflichere Umschreibung ist. Unverständlich beispielsweise, weshalb XFCE nicht auch auf die Oxygen-Icons setzt, würden sie doch perfekt zum neuen Standard-Design in XFCE 4.6 passen.
Sie überlassen es den Distributionen, ansprechende Oberflächen bereitzustellen – doch längst nicht alle tun dies auch. Debian etwa nimmt traditionell keine Veränderungen am Erscheinungsbild der Desktops vor, auch Fedora und Mandriva liefern Gnome und XFCE nur mit den altmodischen Standard-Icons aus.
Gnomes Standardsymbole und XFCEs Rodent-Icons
Als einziger aus der GTK-Fraktion bemüht sich LXDE um ein nettes Erscheinungsbild: hier kommen die nuoveXT-Icons zum Einsatz, die auch wunderbar mit Gnome oder XFCE funktionieren:
Ubuntu: Human-Icons
Ubuntu hat viel für das Erscheinungsbild von “Linux” getan, indem es als eine der ersten Distributionen ein wirklich ansprechendes, modernes GTK-Icon-Set schuf. Leider nur in orange, so dass beispielsweise beim firmeneigenen Xubuntu auf Tango-Icons zurückgegriffen wird. Die Human-Icons machen auch unter anderen Distributionen eine gute Figur – auch wenn diese optisch nicht in braun-orange gehalten sind (Windows hat schließlich auch gelbe Icons und ist ansonsten wenig zitronenfarben).
Suse: Gilouche-Icons
Seit der Übernahme durch Novell und seitdem Gnome bei Suse Linux eine stärkere Rolle spielt, hat man dem GTK-Desktop auch ein eigenes, sehr elegantes Symboldesign spendiert. Anders als beim Hochglanz-Ubuntu ist es jedoch in matten Farben gehalten, silbriges Grau dominiert:
RedHat: Bluecurve
Die Bluecurve-Icons kommen derzeit noch in Red Hat Enterprise Linux und CentOS zum Einsatz. Die Graphiken waren in der Vor-Ubuntu-Zeit der erste Versuch, ein vollständiges Icon-Set für Gnome und Linux zu schaffen. Im Hause RedHat ist man offensichtlich nicht mehr glücklich damit, denn Fedora wird nicht mit Bluecurve-Icons bestückt, lieber greift man auf eine blaue Version der Gnome-Icons zurück.
Fedora: Echo-Icons
Seit Jahren bastelt man bei Fedora hingegen an einem Bluecurve-Nachfolger in knalligen Farben, der aber einfach nicht fertig werden will. Auch in Fedora 11 ist von den Echo-Icons noch immer keine Spur zu sehen. Benutzen lassen sie sich natürlich trotzdem schon:
Mandriva
stellt keine eigenen Icons bereit
Debian
stellt keine eigenen Icons bereit