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Computerchaos
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Ein persönlicher Weg weg vom analogen hin zum digitalen Werkzeug der Textbearbeitung - mit all seinen Tücken.
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Früher hatte ich eine
Schwäche für alte, mechanische Schreibmaschinen. Bis zum Ende
meiner Schulzeit tippte ich alles Mögliche in die schweren,
bleibestückten Kisten. Artikel für die Schülerzeitung,
Hausaufgaben, Beschriftungen und Texte aller Art - alles wurde in die
Tasten gehauen. Doch die Vorzüge einer
"Schreibmaschinensimulation" mittels eines Computers überzeugten
schließlich doch und so kam es zum Kauf eines gebrauchten
Rechners - ein 486er, altertümliches Desktopgehäuse, 16 MB
RAM, 1 GB Festplatte. Ich dachte, für meine Zwecke würde es
reichen - und das tat es. Fortan beschriftete ich mein Papier per
Tintenstrahldrucker. Im Grunde hatte ich ja nun nur eine etwas bessere
Schreibmaschine, eben mit Monitor statt Papierwalze und Typensammlung.
Hätte ich es lieber gelassen und wäre bei der guten alten
Mechanik geblieben... wo habe ich das neulich gelesen? Alte Computer
seien wie kleine Kinder? - Sie kosten dich einen Haufen Geld, fressen
dir etwa ein Drittel deiner Lebenszeit weg, können nichts von
alleine aber machen doch, was sie wollen... der Zitierte weiß gar
nicht, wie Recht er damit hat! Die Zeit, die man früher verlor,
wenn man eine beliebige Seite eben noch mal neu tippen musste, weil man
am Ende zu viele Fehler gemacht, das Blatt aber schon ausgespannt hatte
(Korrekturversuche mit der legendären weißen
Korrekturflüssigkeit - und mit separat erhältlichem
Verdünner, falls sie wieder einmal eingetrocknet war - endeten
letzlich doch nur in einer weiteren Katastrophe), gehörte nun der
Vergangenheit an, ebenso die Kämpfe, einen thematisch
zusammengehörigen Text möglichst noch auf eine Seite zu
quetschen (was grundsätzlich zu misslingen schien) - oder auch
diverse Fehlversuche, wenn sich mal wieder zwei Typenbeschläge
ineinander verkeilt hatten oder das kleine "e" nicht davon zu
überzeugen war, nur einen Farbabdruck zu hinterlassen, sondern
stattdessen gleich das Papier komplett durchschlug und so nette kleine
Kringel hineinstanzte. Auch kam es nun nicht mehr vor, dass die
Nachbarn erbost gegen die Wände, während zeitvergessen noch
zu später Stunde die eigenen Finger auf die Tasten hämmerten.
Nun ja, die Zeit, die man dadurch spart, verheizt man nun eben für
die wirklich wichtigen Dinge im (Computer-) Leben: Programme
konfigurieren, Desktophintergründe dekorieren (oder auch kleine
Widder über den Bildschirm laufen lassen), Dokumente designen und
gestalten usw. Es fängt bei den Schriftarten an und hört bei
den Farben noch lange nicht auf. Bei der alten Schreibmaschine mit
einer Verfügbarkeit von einer (in Ziffern: 1) Schriftart und einer
Farbe (nämlich ausschließlich schwarz - in seltenen
Fällen bei "Luxusmodellen" und entsprechendem Farbband manchmal
auch rot) konnte man sich recht gut auf den eigentlichen Textinhalt
konzentrieren. Heute verschwendet man schon eher die Gedanken an
Layout, Farbgebung und Schriftsatz. Somit reduziert sich im Ergebnis
der Zeitgewinn wieder auf Null, tatsächlich verliert man noch mehr.
Dennoch habe ich zu "meinem" 486er
eine regelrecht liebevolle Beziehung aufgebaut und wehrte mich lange
Zeit standhaft, ihn gegen ein neueres Modell auszutauschen; inzwischen
hat er zwar leistungsfähigere Gesellschaft bekommen, doch ihn
endgültig auszumustern, werde ich wohl nie übers Herz
bringen. Zusammenfassend kann man sagen, dass ich jedem den Gebrauch
eines, rücksichtsvoll ausgedrückt, gemächlichen Rechners
nur empfehlen kann: sofern man sich nebenbei meditativ betätigen
möchte. Bis die Textverarbeitung geladen ist, vergehen zwei
Minuten und falls man auf die perfide Idee käme, mehr als
fünf Programme gleichzeitig zu starten, könnte man sich in
aller Ruhe einer Teezeremonie widmen - ohne etwas zu verpassen. Und
sollte man sogar zu denjenigen gehören, die halsbrecherisch mit
einem 486er das Netz der Netze erkunden wollen, täte man gut
daran, nach einigen Verbindungen mit dem Internet die Festplatte zu
bereinigen, da die zwischengespeicherten Bildchen die Laufwerke bereits
verstopfen... der noch verbliebene Speicherplatz pendelt sowieso bei
normaler Beanspruchung beängstigend zwischen 20 und 30 MB.
Ein älterer PC bringt jedoch keinesfalls nur Unannehmlichkeiten.
Wer sich zur Spaßgesellschaft zählt, kommt hier durchaus auf
seine Kosten, denn die strukturellen Eigenschaften überholter
Technik im Zusammenspiel mit teils moderneren (hab ich modern gesagt?)
Applikationen hat mitunter recht amüsante Folgen - sprich
Fehlermeldungen, die bei einem Rechner neuerer Generation wohl nicht
auftreten würden - oder etwa doch?! Vielleicht tue ich meinem
"Kleinen" ja auch Unrecht ;-) Nachfolgend eine Auswahl meiner
Lieblings-Fehlermeldungen:
Doch selbst bei gehäuftem Auftreten dieser und anderer Probleme
würde ich nicht mehr auf die Technik verzichten wollen. Es ist
kaum zu glauben, wie schnell man sich umgewöhnt. Früher
konnte ich noch auf einer mechanischen (!) Schreibmaschine
fließend tippen - heute schaffen meine Finger nicht mal mehr
einen Satz fehlerfrei auf den schwerfälligen Tasten. Allerdings
kann man das Schreibgefühl nicht miteinander vergleichen; zu
spüren, wie sich die Buchstaben ins Papier schlagen - das kann
kein Computer ersetzen (nicht mal ICQ). Zwischenzeitlich (Mai 2002) war ich der Fehlermeldungen doch überdrüssig geworden, so dass er
auf seine alten Tage noch einmal in den Genuss eines neuen
Betriebssystems kam. Ein ausführlicher Erfahrungsbericht hierzu
befindet sich auf dieser Nachbarseite... nur soviel schon an dieser Stelle: Fehlermeldungen gab es unter Linux nicht - zumindest keine graphischen. ;-)
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Daniel W. Schneider
- Stand der Seite: 2. Februar 2003 Gästebuch - E-Mail an schall.und.rauch@gmx.de
Seitenstandort: http://www.knetfeder.de/danielseiten/486er.html
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D a n i e l s S e i t e n
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ICQ
Instant Messaging mit Schreibmaschinen-Akustik
waluga.de
Windows-Fehlermeldungen auf 27 Seiten
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