Die fünfte Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ ist zuendegegangen. Eine Manöverkritik zum DSDS-Finale 2008 und Godoj-Analyse die zweite – mit nicht mehr überraschenden Erkenntnissen: mit Thomas-Godoj-Konsum steigt das Armutsrisiko, Marco Schreyl bleibt auf Moderationskärtchen angewiesen, Fady Maalouf sorgt für Erpelfolie Gänsehaut und allen hat alles furchtbar Spaß gemacht.
Es wurde wirklich Zeit für das Finale von „Deutschland sucht den Superstar“. Allmählich gingen die noch nicht verwursteten, aber doch noch einigermaßen allgemeinbekannten Melodien aus, die man den Kandidaten zum Nachsingen anbieten konnte und bereits im Halbfinale wurden bei der Jury die originellen Sprüche knapp, sodass man sich bei den Lobpreisungen oft nur noch wiederholen konnte – alles war zuletzt nur noch „mit Abstand das Beste“.
Besonders für Thomas-Godoj-Fans war ein Ende der Show dringend erforderlich: endlich bekommen die infolge „thomatöser Zustände“ verwilderten Vorgärten wenigstens die Chance, mal wieder gemäht zu werden, bis eben noch paralysiert auf den nächsten Samstag hoffende Menschen können wieder zur Arbeit gehen, den Hund rauslassen oder den bislang mit Fertiggerichten ruhiggestellten Nachwuchs wieder ausreichend versorgen.
„Hallo, ich bin Marco Schreyl!“
Bedeutender noch als die Wiederaufnahme normaler Lebensroutinen ist jedoch der Umstand, dass man mit dem Ausklang der Sendung auch dem DSDS-Moderator seltener begegnen wird. Kann man sich einen eigenen Fanclub gar für Dr. Fleischhauer, den Notar der Sendung, zumindest theoretisch vorstellen, fällt Derartiges bei Schreyl schwer, um es einmal vorsichtig zu formulieren. Marco Schreyl ist bestimmt ein netter Mensch und ein prima Kumpel – doch es fragt sich, ob man (s)einen netten Freund und Kumpel unbedingt eine Samstagsabendshow und zugleich das Aushängeschild eines der größten deutschen Fernsehsender moderieren lassen muss.
Die gefühlten Fettnäpfchen und Peinlichkeiten, in die Schreyl zielsicher hineinschlitterte, würden wahrscheinlich nicht auf Dieter Bohlens gesammelte Glitzeroutfits passen. Das Kandidatengeplauder etwa wirkte zumeist, als würde ein um gegenseitige Freundschaft bemühter Lehrer mit seinen Grundschülern reden (Grundschüler, die ihren Lehrer in Wirklichkeit total uncool finden); dazu dauerfröhliche Anmoderationen und grinsende Aufrufe zum Anrufen: der Spagat zwischen der Rolle eines Teleshopping-Animateurs („Rufen sie jetzt an!“) und der eines fürsorglichen Onkels (ein Onkel, gerade einmal 4 Jahre älter als Thomas Godoj), der aufmunternde Worte für angespannte Kandidaten finden muss, misslang. Gespräche mit Kandidaten erschöpften sich überwiegend in originellen „Wie fühlst Du Dich jetzt?“-Fragen. Keine Hilfe war, dass Schreyl selbst für das Erzeugen künstlicher Spannung zuständig war, etwa dafür, die Zitterpartien einzuleiten, die zum Ausscheiden eines Kandidaten nach den Zuschauerabstimmungen führten – Zitterpartien, die keinem der je angetretenen Kandidaten würdig waren.
In einer Sendung, die Leute über 16 offiziell nicht sahen und in der ältere Teenager eine Art Ich-wäre-gern-berühmt-Spiel spielten, fiel das nicht weiter auf, doch seitdem der Altersdurchschitt auf der Bühne plötzlich bei knapp 30 lag und sich der Altersdurchschitt vor den Bildschirmen schätzungsweise vervierfachte, „Deutschland sucht den Superstar“ durch überraschendes Auftauchen von Interpreten, die ihre Starqualitäten bereits mitbrachten, über Nacht zu einer richtigen Samstagabendshow wurde, fiel Schreyl sichtlich aus dem Rahmen.
Stellenweise hätte man auf den Gedanken kommen können, der „Herr der Karten“ wäre mit der Moderation schlicht überfordert gewesen. Man konnte sich nicht sicher sein, ob Schreyl sich die Moderationstexte spontan ausdachte oder auf den Stichwortkärtchen nur in der Zeile verrutscht war – man wusste einfach oft nicht, was er einem eigentlich mitteilen wollte. Auf gut Deutsch: Schreyl redete Quark. Exemplarisch etwa „…3, 6, 9 Titel von 2 Kandidaten“ in der Finalsendung mit insgesamt 7 Titeln. Nachdem Maalouf im Finale bereits seinen zweiten Titel präsentiert hatte, verkündete Schreyl mit Blick auf Thomas Godoj, dass nun die „2. Runde“ eingeläutet würde. Während er im Halbfinale gerade Fady seine mangelnden Französischkenntnisse gestand, kündigte Schreyl – trotz oder gerade wegen Blick auf das Stichwortkärtchen – den Titel „Jesterdei“ an. Sogar bei der Wahl seiner Garderobe bot Schreyl Anlass für Stirnrunzeln: weshalb er etwa im Halbfinale in Kleidung erschien, mit der er beim David-Hasselhoff-Lookalike-Contest hätte antreten können, wird sein Geheimnis bleiben.
Das Finale
Positivere Akzente, auch kleidungstechnisch, setzten die Hauptakteure in der DSDS-Finalshow: in einem wahnsinnigen Finale, das es in dieser Form in der DSDS-Geschichte noch nicht gab: der Gentleman-Chansonnier Fady Maalouf im direkten Vergleich mit dem Ausnahmerocker Thomas Godoj. Maalouf im weißen Anzug wie eben weggebeamt von einer großen Broadwaybühne, Godoj in legeren Klamotten, mit denen er genausogut gerade aus dem Bett hätte kommen können. Der Kontrast hätte nicht größer sein können – auch musikalisch.
Überraschungen gab es im Finale entgegen obiger Ankündigung dann doch zuhauf, obwohl es eigentlich danach ausgesehen hatte, als würde die Show lediglich zu einer Art „Best-of“ der vergangenen Auftritte werden.
Fady Maalouf
Der Gänsehaut-Sänger übernahm zunächst wie erwartet den Part der tragischen Figur. Maalouf hätte später bei der Intonation des Sinatra-Klassikers statt „My Way“ genausogut „No Way“ singen können: von Anfang an sah es eher schlecht aus für ihn: die öffentliche Meinung schien zu Thomas Godoj zu tendieren, und auch die Jury hatte sich auf Godoj festgelegt. Es muss für Maalouf unter diesen Bedingungen anstrengend gewesen sein, das Lächeln im Gesicht zu behalten und gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Die Blicke von der Kandidatencouch, während sich Thomas Godoj wieder einmal die überschwänglichen Lobesreden der Jury (alle sahen später übereinstimmend in Godoj den Favoriten des Abends) abholte, sprachen Bände und machten traurig. So traurig, dass man am Ende fast tatsächlich nur aus Mitleid für Maalouf angerufen hätte.
Auf Mitleid war Maalouf ohnehin abonniert: Es scheint vorstellbar, dass ein Sänger anhand seiner gesanglichen Leistung bewertet werden möchte, doch bei Maalouf wurde mithilfe seines leidgeprüften Lebensweges ein wenig zu oft auf die Tränendrüse gedrückt. Auch Godojs Malus, die Abhängigkeit von Hartz IV vor der Teilnahme an DSDS, wurde weidlich ausgeschlachtet, doch Maalouf fuhr auf einer Mitleidsschiene, die stellenweise ins Unerträgliche abglitt. Die Erwähnung des Wortes Krieg in Einspielfilmchen, das Zeigen von tränenüberströmten Gesichtern beim Wiedersehen mit den Eltern, die Entschlosseneheit in der Äußerung, wie sehr man das Gewinnen bei DSDS verdient habe, auch hierfür hätte man wieder Dieter Bohlens gesammelte Outfits bemühen müssen.
Doch trotz allen Brimboriums: an Maaloufs Gesang gibt es nichts zu beanstanden, in Sachen Stimmumfang und Textsicherheit übertraf er sogar einen Thomas Godoj, wenngleich er einen andere Zielgruppe bediente. Auch im Finale trat er durchgängig mit typischen „Kuschelrock“-Songs (von denen jedoch noch immer nicht ganz klar ist, ob Maalouf sie auch gesungen hätte, wenn er nicht quasi in diese Rolle gedrängt worden wäre bzw. er sich davon nicht einen Sieg bei DSDS versprochen hätte). Das Problem dabei: das Alleinstellungsmerkmal suchte man vergeblich. Maalouf bringt eine kraftvolle, markante Stimme und internationales Flair in die von ihm gesungenen Titel (der Fady-Touch, wie Dieter Bohlen es nennt), doch letztendendes bleiben die Lieder, was sie sind: weichspülende, abgenudelte Songs, die man aufgrund akuter Übersättigung schon im Original nicht mehr hören kann. Romantisch, schön – aber auch langweilig. Neben der Titelauswahl von Godoj zeichnete sich eine Eintönigkeit fatalerweise deutlich ab.
Thomas Godoj
Auch Godoj überraschte zunächst nicht: Mit „Chasing Cars“ und „Fairytale Gone Bad“ trat er gewohnt souverän mit bereits vertrauten, rockigen Liedern an. Und er brachte das fertig, was man selbst ihm kaum zugetraut hatte: die genial gesungenen Lieder aus vergangenen Sendungen mit der erneuten Interpretation noch zu toppen. Chasing Cars übertraf die Version aus der Top-15-Show und Godoj sang sogar fehlerfrei. Bei „Fairytale Gone Bad“ jedoch blieb er seinem alten Image treu, brachte mal wieder den Text durcheinander und verhaspelte sich geschickt, da kaum zu bemerken; für einen kurzen Moment verfehlte er sogar das Mikrofon. Vermutlich war seine Version von „Let it be“ im vorangegangenen Halbinale für Godoj bereits das perfekte Lied gewesen – hier musste er sich quasi nur 3 Wörter merken, um fehlerfrei zu bleiben – und konnte sich ansonsten ganz auf das Singen konzentrieren.
Godoj hatte die hingebungsvolleren Fans. Sowohl letztendlich an den Telefonen als auch im Studiopublikum: eine Lärmpegelmessung wäre deutlich zugunsten Godojs ausgefallen. Die Jury kam stellenweise gar nicht mehr durch, Andreas Läsker musste gar schreien, um sich verständlich zu machen und sein Statement loszuwerden. Fady-Fans mussten auf Trillerpfeifen zurückgreifen, um dem Godoj-Kult wenigstens etwas entgegenzusetzen. Aus ganz Deutschland angereiste „Tomzillas“ im Publikum sangen ihrem Thomas zur Unterstützung sogar ein Ständchen – während die Jury noch versuchte, belangloses Lob loszuwerden.
Dass es (wieder) so kommen würde, war bereits absehbar. Man brauchte nur einen Blick auf die interne Amazon-Bestsellerliste werfen: als in Fankreisen bekannt wurde, dass für die spätere CD des DSDS-Gewinners bereits Platzhalter im Amazon-Shopsystem angelegt waren, bereits vorbestellt werden konnte und durchsickerte, dass sich Thomas Godoj hinter dem Platzhalter „B“ verbarg, schoss die noch gar nicht existierende Phantom-CD innerhalb kürzester Zeit auf Platz 1 der meistbestellten Titel – noch vor die aktuellen Veröffentlichungen von Madonna, Duffy und Udo Lindenberg. Thomas-Fans schrieben schon „vorsorglich“ jede Menge Kundenrezensionen, die von Amazon verständlicherweise umgehend wieder entfernt wurden. Aus Fan-Sicht fast unlogisch, wozu man die Veröffentlichung abwarten, das Produkt tatsächlich gekauft und gehört haben sollte, kommt es doch einzig auf das Gesamtpaket Godoj an.
Thomas Godoj = Privatinsolvenz?
An Unterstützung mangelte es also wirklich nicht. Man kann es RTL nicht verübeln, dass dieser Goldesel DSDS dann auch kräftig gemolken wurde – die öffentlichen-rechtlichen Sender finanzieren sich mit üppig bemessenen Gebührengeldern, RTL als Privatrundfunk muss sich durch Werbung über Wasser halten – und durch aktive Zuschauerbeteiligung. RTL verriet nicht, wieviele Anrufer es letztendlich waren, die das Finale ermöglichten, sondern gab nur eine prozentuale Verteilung der Stimmen an. Interessant wäre aber vor allem das Durchschnittsalter der Anrufenden gewesen. Man kann es moralisch fragwürdig finden, dass insbesondere Jugendliche zum Anrufen für „ihren“ Star animiert werden, am besten nicht nur einmal: natürlich jede Sendung wieder, per Telefon, per Handy, per SMS – gerne auch mehrmals. Doch wie, wenn Erwachsene ihr Telefonverhalten plötzlich nicht mehr unter Kontrolle haben? Wenn nicht nur ganze Taschengelder und Handyguthaben, sondern halbe Monatsgehälter investiert werden, damit sich Thomas Godoj auch „offiziell“ Superstar nennen darf? Ein Blick z.B. ins IOFF.de-Forum offenbart stellenweise Beunruhigendes: wundgetippte Handydaumen…
…kollabierende Telefontasten…
…oder auch beides zusammen:
Bendenklich stimmt auch, wenn selbst die als neutral zu gelten habenden Berichterstatter plötzlich ihre Prinzipien vergessen. „Michael Freitag“ schrieb als einer der Ersten über das Ausnahmetalent Godojs öffentlich in der „Leipziger Internet Zeitung“ und distanzierte sich dabei deutlich vom telefonischen Ablasshandel…
…konnte sich der Sogwirkung ein paar Tage später jedoch nicht mehr entziehen:
Geldbeuteltechnisch besonders perfide gestaltete sich das DSDS-Finale: statt üblicherweise eine knappe Stunde Zeit zu haben, sich den Teufel aus dem Leib zu wählen, „erlaubte“ RTL das telefonische Abstimmen bereits nach dem Verklingen der ersten beiden Lieder. Den Zuschauer blieben diesmal daher knapp 4 Stunden Zeit, dafür zu sorgen, dass Dieter Bohlen auch in der nächsten Staffel wieder in exklusiven Turnschuhen erscheinen kann. Mit psychologischen Tricks wurde dabei nicht erst zum Finale gearbeitet: Lieblingsmoderatorenanwärter Schreyl ließ nie eine Gelegenheit aus, fürs Anrufen zu trommeln, die Kandidaten selber wurden selbstverständlich auch eingespannt, für sich selbst zu werben. Rief man ob der Dauerberieselung, wie wichtig doch viele Anrufe seien, dann tatsächlich an, hörte man meist die Stimme des erwählten Kandidaten, der sich per Band für die Stimmabgabe bedankte.
Schickte man eine SMS, bekam man eine persönlich wirkende Antwort-SMS im Namen des Kandidaten zurück. Hierbei besonders gemein: kurz vor Ende des Abstimmungszeitfensters bekam man von RTL eine Erinnerungs-SMS zugeschickt, die nocheinmal Zeitdruck aufbaute und zum erneuten Abstimmen aufforderte. Welcher echte Fan hätte hier widerstehen können? Hätte jeder Anrufer auch nur beim Finale das vertelefonierte Geld direkt an Fady oder Thomas geschickt – die beiden hätten sicher mehr davon gehabt.
Auch ein Godoj kocht nur mit Wasser
Dass es durchaus lohnt, sich immer wieder neu ein Bild zu machen, bevor man blindes Lob verteilt, bewies wie zur Mahnung Thomas Godoj im großen Finale. Die Überraschung im negativen Sinne war ausgerechnet das eigens für ihn komponierte Lied Love is you. Ein nicht-rockendes Liebeslied mit dämlichem 0815-Text und wenig markanter 0814-Melodie, das man eher bei Monika Ivkic oder Benjamin Herd verortet hätte.
Die Faszination Godoj entsteht zu einem großen Teil durch seine Fähigkeit, eher ruhigere, unprätentiöse Songs mit einem rockigen Prädikat zu versehen (großartig: Let it be), sie zugleich gefühlvoll und stark zu interpretieren. Leise Lieder „zu rocken“ fällt leichter, als dies bei Liedern zu versuchen, die ohnehin bereits im Original sehr stark gesungen werden, „Wonderwall“ beispielsweise geriet weniger eindrucksvoll. Love is you wäre daher für den Godoj-Effekt optimal gewesen, doch Thomas Godoj vollbrachte etwas Eigenartiges: statt den Song zu rocken, versuchte er sich fast in einer Art Fady-Imitation: seine für die tiefen Töne prädestinierte Stimme wirkte während der in schwachem Falsett gesungenen Pasagen kraftlos und kam nicht zur Geltung. Man kann sich an alles gewöhnen, aber um eine objektive Prognose zu wagen, muss ehrlicherweise gesagt werden, dass jemand, der nicht schon Godoj-Fan war, es durch diesen Song sicherlich auch nicht geworden ist. Der berühmte Funke sprang nicht über. Mit einem Satz: das war wohl nichts. Es ist kaum zu glauben, sollte es stimmen, dass Godoj sich diesen Titel selbst aus freien Stücken und ohne Gewaltandrohung ausgesucht hat. Interessant wäre es gewesen, hätte Maalouf Godojs Titel „Love is you“ gesungen – und ob es Godoj umgekehrt gelungen wäre, „Blessed“ auf seine eigene Art zu rocken.
Blessed als auch My Way hingegen waren wie maßgeschneidert für Fady Maalouf – stellt man Love is you und Blessed nebeneinander und hätte es nur diese beiden Titel von Godoj und Maalouf und nichts weiter gegeben – der Superstar 2008 hieße verdient Fady Maalouf. Selbst das gemeinsam gesungene „My Way“ passte nicht zu Godojs Bühnenpräsenz und Stimme – und ließ sich im Duett mit Maalouf kaum eigenständig interpretieren. Love is you würde sicherlich niemand ernsthaft im künftigen Repertoire Godojs vermissen – doch für Blessed ist es fast schade, dass es nun nicht auf CD erscheinen wird. Maalouf konnte mit Blessed und My Way überzeugen – und selbst böse Stimmen könnten nicht mehr behaupten, Maalouf erfüllte im Finale nur den Zweck, dass sich Godoj-Fans auch während der Sendung kurz das Bier oder den Prosecco aus dem Kühlschrank holen oder ins Bad verschwinden konnten. Ein ernsthafter Vergleich Maalouf-Godoj verbietet sich dennoch, genauso, wie sich Vergleiche mit Tobias Regner oder Alexander Klaws im Grunde verbieten, wie sie nun allerorten aus dem Boden schießen werden.
Als Erkenntnis könnte man aus dem Finale mitnehmen, dass auch Chansonniers mit Potential keine Chance haben, wenn sie neben einem Typ wie Thomas Godoj bestehen müssen (jemandem mit verwegenem Aussehen, Tattoos auf den Oberarmen und dem Verdacht, er wäre gerade einer Straßenschlägerei nur knapp entkommen, und der dennoch so galant, nett und emotional rüberkommt) – und dass sonnenbeschienene Liebeslieder wie auch pathetische Balladen nichts für Godoj sind – wenn sie nicht wenigestens etwas Tragisches an sich haben. Die Chance ist jedoch groß, dass sich Godoj in Zukunft nicht auf englische Liebeslieder spezialisiert – und falls doch, dann bestünde trotzdem der entscheidende Vorteil, dass man bei Eigenkompositionen zunächst nicht vergleichen kann, ob denn der Text auch stimmt.
Was nehmen die Zuschauer und Fans am Ende aus dieser DSDS-Staffel mit? Sie alle können sagen, dass sie dabei waren, als Thomas Godoj seinen Feldzug wider die unauthentische, retortenproduzierte Musikwelt startete. Und dass sie vielleicht einen kleinen Anteil daran hatten, dass ein neuer Stern am Musikhimmel aufging.
siehe auch:
Applaus für Doktor Fleischhauer! oder Das Phänomen Godoj: Deutschland hat einen neuen Superstar
Knetfeders Analyse zum Phänomen Godojthomasgodoj.de
Die noch frische, offizielle Seite des DSDS-Gewinners Thomas GodojSuper gemacht
Telefongesellschaften zeigen sich schon mal kulant, wenn die Enkelinnen heimlich für Benni angerufen habenStimmverteilung für die Kandidaten
dsds-finale.de präsentiert eine graphische Aufbereitung der Zuschaueranrufe
Mehr zu Thomas Godoj auch im
Dossier „Thomas Godoj“
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