Die Veränderung des Kinderbildes bis zur späten Kindheit
»Die Kraft, mit der ein Kind wird und wächst, ist es auch,
die ihm die Hand führt bei seinem Kritzeln und Malen.«
( Lebéus: Kinderbilder und was sie uns sagen )
Dieses Zitat sagt uns, dass man keinem Kind das Malen und Zeichnen beibringen muss, weil die bildnerische Gestaltung ebenso einem Entwicklungsprozess unterliegt wie andere Entwicklungsbereiche des Kindes auch. So, wie das Kind brabbelt und lallt, bevor es die ersten Wörter sprechen kann, so, wie es krabbelt, bevor es sicher auf zwei Beinen läuft, so differenziert sich auch die Bildsprache des Kindes nach eigenen Gesetzmäßigkeiten.
Jeder Entwicklungsabschnitt wird dabei von jedem Kind auf individuelle Weise durchlebt, wobei sowohl ein längeres Verweilen in einer Phase als auch das Überspringen von Phasen völlig normal sind. Zeit- und Leistungsdruck führen zu keinerlei Verbesserungen, sondern behindern im Gegenteil das Kind bei der Entfaltung seiner Fähigkeiten.
Die folgende Zusammenfassung der malende Kinderverschiedenen Entwicklungsphasen, die in einer Kinderzeichnung sichtbar werden, enthalten zwar Altersangaben, diese sind aber als ermittelte Durchschnittswerte zu verstehen, an denen Kinder keinesfalls gemessen werden sollten.
Wer Kindern Anweisungen oder Ratschläge gibt, was und wie sie zu malen haben, erfährt nichts über das Kind, denn die Bildersprache ist eine Ausdrucksweise wie die Verbalsprache. Wie man auch das Plappern und Brabbeln von Kleinkindern nicht einschränken darf, um ihre Sprachentwicklung nicht zu gefährden, sollte man auch das Kritzeln und Malen des Kindes nicht unnötig beeinflussen, wenn man nicht riskieren möchte, dass seine Phantasie und seine Freude am Malen womöglich für immer eingeschränkt werden. Das experimentierende Malen ist wichtig, damit das Kind seine ganz eigene Bildersprache entwickeln kann und damit eine ausdrucksstarke Kommunikationsform erwirbt. Das Kritisieren und Verbessern des zeichnerischen Ausdrucks von Kindern hingegen führt dazu, dass die Kinder eine negative Einstellung hinsichtlich ihrer Malfähigkeiten entwickeln und somit bald keinen Spaß mehr am Malen haben. Offenbar geschieht dies sowieso früh genug bei den meisten Menschen, sei es durch Einflüsse der sogenannten Kunsterziehung in der Schule oder durch die psychischen Veränderungen während der Pubertät. Vermutlich sind aus diesem Grund die Kinderzeichnungen für uns, die wir nicht mehr malen, derart interessant:
„Wenn Kinderzeichnungen Gegenstand unserer Neugierde sind, dann deshalb,
weil es keine Erwachsenenzeichnungen gibt.
Der Erwachsene zeichnet nicht, wenn er kein Künstler ist.“
(Widlöcher: Was eine Kinderzeichnung verrät)
Das einzig richtige Verhalten gegenüber des Kindes in der Malentwicklung ist also, ihm geeignete Malwerkzeuge zur Verfügung zu stellen, zu denen es immer freien Zugang hat. Kinder malen gerne in Gesellschaft, also kann man sich dazusetzen, auch etwas malen oder, wenn das Kind möchte, sich unterhalten. Nach Fertigstellung des Bildes ergibt sich ein interessanter Gesprächsanlass, denn die meisten Kinder sprechen gerne über ihre Werke. Es sollte selbstverständlich sein, dass jedes Bild ohne jegliche Kritik angenommen und bestaunt wird! Bei diesem Vorgehen ist sichergestellt, dass Kinder so lange wie möglich Freude am Gestalten haben und ihre Fähigkeiten sich voll entfalten können.
INHALTSVERZEICHNIS – Klick direkt zum Kapitel:
- Kritzeln | ca. 1;0 bis 3;0 Jahre
- Kopffüßler | ab ca. 3/4 – 5 Jahre
- Vorschemaphase und Werkreife | ca. ab 4 Jahre
- Schemaphase | ab ca. 5 – 8 Jahre
- Schemaphase II | ab ca. 8 – 12 Jahre
- Kinderzeichnungen-Galerie
- Interview
Spurschmieren | 0;6 bis 1;7 Jahre

Kritzeln | ca. 1;0 bis 3;0 Jahre

Da das Zeichnen eng an die Motorik gebunden ist, drücken sich im Kritzeln die Rhythmen der motorischen Entwicklung aus und in der folgenden Zeit entstehen unterschiedliche Kritzelereignisse durch die Verlagerung der Zeichenbewegung vom Schulter- in die Fingergelenke. Die folgenden “Kritzelphasen” stellen Durchschnittsalter dar, in dem ein Kind sein Kritzelrepertoire um charakteristische Formen erweitert. Es kommen aber immer mehrere dieser Gebilde gleichzeitig vor und es existieren auch weitere zufällige Formen wie lange Linien oder Ecken:
Hiebkritzeln, ab ca. 1;0 – 1;3 Jahre:
Die Arme werden mit dem Stift in der Hand vom Schultergelenk aus bewegt. Das Kind erkennt den Zusammenhang zwischen seiner Bewegung und den geschaffenen Zeichen noch nicht.
Schwingkritzeln, ab ca. 1;3 – 1;8 Jahre:
Das Schwingkritzeln ist die am längsten vorherrschende Form des Kritzelns. Aus dem Ellbogengelenk heraus entstehen gleichgerichtete, dichte Strichlagen in der Mitte des Blattes.
Kreiskritzeln, ab ca. 1;9 – 1;11 Jahre:
Das Kritzeln erfolgt jetzt bereits aus dem Handgelenk heraus, so dass das Kind zu einer differenzierteren, gelenkteren Bewegung fähig ist. Es entstehen kreis- und spiralförmige Gebilde (“Urknäuel” genannt).
Bezüglich der Farbgebung steht in der Kritzelphase eine wahllose Verwendung aller gegebenen Stifte und Farben im Vordergrund. Malt das Kind mit Wasserfarben, streicht es unbekümmert mehrere Farbschichten übereinander und stört sich nicht an dem entstehenden unansehnlichen Braunton.
Die Verteilung der Elemente auf der Zeichenfläche verändert sich von einer massierten Häufung über eine verstreute Verteilung zu einer bewussten Isolierung in Einzelformen, sobald das Kind in der Lage ist, den Stift willentlich abzuheben und neu anzusetzen.
Von diesem Zeitpunkt an kann das Kind auch wiederholbare Zeichen und Überschneidungen produzieren wie das “Urkreuz”, welches in der folgenden Zeit auf vielen Bildern des Kindes einen Niederschlag findet und auch einen Übergang zu differenzierteren Darstellungen herstellt (siehe “Kopffüßler”). Auch die Fähigkeit, ein kreisartiges Gebilde zu einem geschlossenen Kreis zusammenzuführen, weist auf das Ende der Kritzelphase hin (um das dritte Lebensjahr herum).

(Klick macht größer) Kritzeln mit nachträglicher Bedeutungsgebung: “Krokodil mit Zunge, das einen Fisch frisst und meine Unterschrift”. (Joyce, 3;7 Jahre)
Die letzte Etappe der Kritzelphase wird eingeleitet, wenn das Kind mit frühestens 2,5 Jahren beginnt, seine Zeichnungen zu kommentieren. Der Zeitpunkt der Benennung des Gemalten verlagert sich dabei zunehmend nach vorne; zunächst gibt das Kind seinen Zeichnungen erst nachträglich eine Bedeutung (weil die Erwachsenen ja immer nachfragen ;)) und erzählt etwas über sein Bild, dann äußert es sich bereits während des Zeichenvorgangs und schließlich vor Beginn des Malens. Insgesamt ist diese Bedeutungsgebung aber noch ziemlich instabil – ein und dasselbe Bild kann innerhalb von kurzer Zeit verschiedene Bezeichnungen und Beschreibungen erhalten. Es besteht auch noch eine sehr große Diskrepanz zwischen der vom Kind verbal vermittelten Bedeutung und dem Liniengefüge auf dem Papier, das meistens alles mögliche darstellen könnte. Daran ist erkennbar, dass das Malen gegen Ende der Kritzelphase noch immer sehr stark bewegungsdeterminiert ist und weniger eine darstellerische Wiedergabe bezweckt. Sobald aber die motorische Lust als Motiv hinter die Darstellungsabsicht zurücktritt, tritt das Kind in die nächste Phase seiner Malentwicklung ein, die durch die sogenannten “Kopffüßler” charakterisiert ist.
Kopffüßler | ab ca. 3/4 – 5 Jahre

Tastkörper
Der Kopffüßler gehört zu den ersten Mensch- oder Lebewesendarstellungen des kleinen Kindes. Er entsteht nach und nach aus den sogenannten Tastkörpern, bei denen viele Fühler und Taster von einem kreisartigen Gebilde in alle Richtungen ausgehen. Von den Erwachsenen werden diese Strahlengebilde oft als “Sonne” betitelt. In der Forschung zur Kinderzeichnung wird hingegen nicht davon ausgegangen, dass das Kind eine Sonne zeichnen will, sondern dass es unbewusst in der Gestalt seinen eigenen Entwicklungsstand ausdrückt, der in diesem Alter durch eine deutliche Hinwendung zur Außenwelt (weg vom egozentrischen Selbst) gekennzeichnet ist. Es meint also mit den Tastkörpern mehr ein Tasten, Strahlen, Fühlen und Aufnehmen als ein bestimmtes Objekt aus seiner Umgebung.
In der Zeit zwischen dem dritten und vierten Lebensjahr reduziert das Kind schließlich die Anzahl der Fühler
des Tastkörpers, bis nur noch zwei bis vier übrig bleiben: die erste Menschdarstellung wird, häufig zusätzlich mit Teilen des Gesichts versehen, erschaffen. Diese Kopffüßler zeichnen sich – wie ihr Name schon sagt – also dadurch aus, dass sich die Beine des Lebewesens direkt an den Kopf anschließen, während der Rumpf fehlt. Oft werden zusätzlich Arme vom Kopf ab gezeichnet.
Für diese interessante Abweichung von der Menschenform, die ja fast alle Kinder für gewisse Zeit produzieren, werden verschiedene mehr oder weniger plausible Erklärungsansätze diskutiert:
- Das Kind weiß nicht, dass es einen Bauch gibt und vergisst, ihn einzuzeichnen, weil er ihm nicht bedeutsam ist.
Diese Möglichkeit erscheint eher unwahrscheinlich, weil gerade der Bauch dem Kind von Geburt an unangenehme Signale vermittelt wie Hunger oder Bauchweh. Zudem wurde in Studien herausgefunden, dass bereits Kinder, die noch keine Kopffüßler zeichnen (also noch jünger sind), auf Nachfrage den Bauch als Bestandteil des menschlichen Körpers nennen können. - Der Bauch der Figur liegt zwischen den Beinen, ohne dass seine untere Grenze markiert wird.
Für diese Annahme spricht, dass die meisten Kinder, die in Studien aufgefordert wurden, einem Kopffüßler einen Nabel hinzuzufügen, diesen in den Leerraum zwischen den Beinen platzierten. Einige wenige Kinder setzten den Nabel auch in den Kopfkreis der Figur, was bedeuten würde, dass sie den gesamten Körper abgesehen von den Extremitäten einfach als ein “Ganzes” zeichnen. - Eine weitere Hypothese geht davon aus, dass sich der Kopffüßler deshalb so lange in den Zeichnungen der Kinder halte, weil er wahrnehmungsmäßig plausibel erscheint: obwohl jeder Erwachsene weiß, dass der Mensch objektiv falsch gezeichnet wurde, kann er doch sofort erkennen, dass es sich überhaupt um einen Menschen handelt. Für das Kind selber mag die Plausibilität zusätzlich daher rühren, dass es Erwachsene, die sich zu ihm herunterbeugen, genau wie einen Kopffüßler wahrnimmt: ein großer Kopf mit an der Seite baumelnden Armen auf zwei Beinen. Da das Kind jedoch nicht nur Erwachsene um sich hat, erscheint diese Ansicht ebenfalls etwas fragwürdig.
- Es ist auch denkbar, dass der Rumpf einfach aus sozusagen ökonomischen Gründen fehlt: das ungeübte Kind fängt seine Zeichnung mit einem viel zu großen Kopfkreis an, was dazu führt, dass für den Rumpf, der ja proportional noch viel größer sein müsste, nicht mehr auf das Papier passt. Ungeklärt bliebe dabei allerdings, warum das Kind es nicht innerhalb der nächsten Versuche besser hinbekommt oder einfach sofort mit besserem Wissen ein neues Blatt anfängt.
Bauchnabel-Test
Am besten, man probiert selber mal, von einem Kopffüßler-zeichnenden Kind Hinweise über die Lage des Bauches zu bekommen, indem man es Bauchnabel oder Knöpfe einzeichnen lässt! Bitte lasst mich in diesem Fall an den Ergebnissen des kleinen Experiments teilhaben und schickt mir eineMail mit dem Ergebnis!
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Fiona, 3;5 Jahre: Vielen Dank für die Teilnahme am "Bauchnabel-Experiment"! Resultat wie so oft: Bauch und Kopf sind eins!
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Quirin, 3;5 Jahre: Ein Bauchnabeltest, seine Mutter berichtet: "Nachdem der Kopffüßler fertig war, bat ich ihn, mir zu zeigen, wo der Bauchnabel ist. Er malte ihn zwischen die Beine. Dann fragte ich ihn noch, wo die Arme sind und er fügte diese an. Nabel und Arme malte er mit einer dunkleren Farbe. Die Kopffüßler malt er nun immer mit Nabel."
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Junge, 3;4 Jahre: Durch die Beschreibung des Jungen zu seinem Kopffüßler wird dieses Bild besonders interessant: während die beiden oberen Kringel im großen Rund die Augen sind, ist der Kringel darunter nicht etwa die Nase, sondern der BAUCHNABEL (vgl. Hypothesen zur Position des Bauches bei Kopffüßlern im Artikel). Die Nase ist der unterste Kringel über dem Mundstrich. Der kleine Kringel unterhalb des großen Kopfkreises hingegen soll laut Künstler den HALS darstellen. Danke an Jessica für dieses Bild eines Kitakindes!
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Elise, 3;5 Jahre: Der erste Kopffüßler des Kindes! Die Mutter hat den Bauchnabeltest durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass der Nabel im unteren Bereich des Kopfkreises platziert wurde. Auch dieses Bild spricht also dafür, dass der Kopfkreis für Kopf, Hals und Rumpf in einem steht.
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Natascha, 2;11 Jahre, hat ihre Familie gemalt. Was hier auffällt sind die braunen "Punkte", die sie ohne Aufforderung von selbst gemalt und als Bauchnabel bezeichnet hat. Der Kopfkreis steht hier folglich für Kopf, Hals und Rumpf in einem.
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Jana, 4;5 Jahre: Besonders interessant die Lokalisierung des Bauchnabels an der Menschenfigur - der dafür nötige Bauch wurde einfach gesondert und offenbar nachträglich hinzugefügt! Danke an Karen für das Zusenden dieser Zeichnung ihrer Tochter!

(Klick macht größer) Exakt ein Jahr nach der obigen Kopffüßler-Menschdarstellung malt dasselbe Kind einen Menschen mit Bauch. (Melanie, 4;10 Jahre)
Neben der Menschdarstellung werden die Elemente des Kopfkreises und der Taster oder Strahlen auch zur Darstellung von Tieren genutzt. Deshalb wird in diesem Zusammenhang auch von einem “ersten Lebewesenschema” gesprochen.
Am Ende der Kopffüßler-Phase wird allerdings eine Umstrukturierung der Schemata notwendig, um die Mitteilungsinhalte der Zeichnungen – die ja für das Kind eine wachsende Rolle zu spielen beginnen – variieren zu können; das Kind fängt an, neben Kreisen und Strichen andere Formen wie etwa Quadrate zu produzieren und für seine Darstellungsabsicht zu nutzen. Es bilden sich aus den beherrschten Grundformen neben Lebewesen auch Häuser mit Fenstern, Autos und Bäume. Das Kind tritt zeichnerisch in die Vorschemaphase ein. Der Kopffüßler verschwindet zugunsten einer realistischeren Menschdarstellung.
Vorschemaphase und Werkreife | ca. ab 4 Jahre
Gegen Ende des vierten Lebensjahres lernt das Kind, die Figuren auf seinem Bild zu organisieren. Man spricht in dieser Phase von der “Geburt des Bildes”, weil die Kinderzeichnung nun zunehmend wie eine bestimmte Szene aufgebaut ist und etwas erzählen kann. Auf dem Weg zur Werkreife weist die Zeichnung eines Kindes besondere Merkmale auf:
- Die einzelnen Elemente werden an den Koordinaten oben und unten sowie rechts und links des Blattes
(Klick macht größer) Deutliche Himmels- und Graslinien, sowie Binnendifferenzierungen an vielen Objekten. ( Melanie, ca. 6 Jahre)
ausgerichtet, es entsteht das sogenannte Streifen- oder Linienbild, indem das Kind, meistens zu Beginn seines Kunstwerks, die typischen Himmels- und Grundlinien einzeichnet. Manchmal werden auch mehrere Standlinien benutzt, um einen Sachverhalt darzustellen (Mehrstreifenbild).
- Eine Binnendifferenzierung der einzelnen Elemente findet statt, d.h. in den gezeichneten Objekten sind immer mehr Details enthalten, die eine wirkliche Ähnlichkeitsbeziehung zwischen realem und gezeichnetem Objekt sicherstellen. Hierzu gehören z.B. die Ausdifferenzierung des menschlichen Gesichts durch Wimpern, Augenbrauen und Haare, das Hinzufügen von Schornsteinen zu Häusern oder von Früchten und Ästen zu Bäumen.
- Das Kind weitet sein Repertoire an dargestellten Objekten aus. Am Ende dieser Phase kann es neben
Menschen auch Kleider, Häuser, Bäume, Wege, Wolken, Autos, Fahrräder, Schiffe, Flugzeuge und viele Tiere (v.a. Vögel, Hunde, Katzen, Pferde, Fische) in seine Bilder einbauen.
- Die Bilder des Kindes erhalten eine nachweisbare Handlungs- und Erzählstruktur. Dies bedeutet, dass das Kind die dargestellten Objekte in Beziehung zueinander setzt – das Bild stellt eine ganze kleine Szene dar!
- Auch die Farbgebung erhält im Laufe des vierten Lebensjahres eine immer größere Bedeutung für die Inhalte der Zeichnung, denn Farben werden emotional wahrgenommen und vermitteln Stimmungen. Sobald das Kind diese Entdeckung gemacht hat, nutzt es Farbe gezielt für Gefühlsdarstellungen oder Bewertungen.
Nach dem 5. Lebensjahr spricht man von der “Werkreife” der Kinderzeichnung: die Entwicklung von Motiven und die Bildorganisation sind zu einem vorläufigen Abschluss gekommen, das Kind hat die grundlegenden graphischen Merkmale von Personen und Gegenständen erarbeitet. Danach wird das Bild zwar noch detailreicher und weist mehr Verknüpfungen auf, aber es treten keine prinzipiell neuen zeichnerischen Ereignisse mehr ein.
Trotzdem macht die Kinderzeichnung auf dem Weg zur nächsten Entwicklungsphase noch einige Veränderungen durch:
Um den Schuleintritt des Kindes herum gewinnt die Kinderzeichnung an Unverwechselbarkeit. Jedes Kind bildet jetzt seine ganz spezifischen, auf seinem individuellen Erfahrungsschatz beruhenden Formvarianten und Bildkonzepte. In den vorhergehenden Phasen fand noch keine dahingehende intellektuelle Überarbeitung von Erfahrungen statt, die nun beginnen, die Darstellungsweise des Kindes zu beeinflussen. Die Kinderzeichnung gewinnt jetzt auch an Ausdruck und Mitteilungsgehalten, weil das Kind die Motive und die Organisationsstruktur seines Bildes je nach emotionaler oder motivationaler Aussage anpasst.
Auch das Kind selber wird sich der Kommunikationskraft seiner Zeichnungen stärker bewusst und registriert die Verstehensabsicht und -Bereitschaft des Betrachters. Es versucht daher, die Inhalte seiner Zeichnung so zu verändern, dass (oder bis) sie von seinem Gegenüber verstanden werden.
Schemaphase I | ab ca. 5 – 8 Jahre
Merkmale dieser Phase der Kinderzeichnung in der mittleren Kindheit sind unter anderem:

(Klick macht größer) Röcke als Röntgendarstellung; dennoch vermutlich kein “echtes” Röntgenbild (Klick auf Bild für weitere Erklärung). (Melanie, 5;6 Jahre)
- Als besonderes Stilmerkmal der Kinderzeichnung tritt jetzt das “Röntgenbild” auf: das Kind stellt optischerkennbare und aktuell nicht sichtbare Bildebenen gleichzeitig dar, indem es Objekte transparent erscheinen lässt. Z.B. werden die Umrisse eines Hauses gezeichnet, während gleichzeitig Vorgänge im Haus eingezeichnet werden. Die Wand des Hauses ist also transparent. So gewährt das Kind Einblick in das Innenleben von Koffern, Häusern, Körpern usw.
- Die Größe und Anordnung von Motiven im Bild folgt oft nicht der äußeren, sondern der inneren Realität des Kindes: so werden jene Anteile der Zeichnung, die dem Kind besonders bedeutsam erscheinen (bewusst oder unbewusst) auffallend groß, detailreich oder mittig angeordnet gezeichnet.
Schemaphase II | ab ca. 8 – 12 Jahre
In der späten Kindheit verändert sich das zeichnerische Verhalten des Kindes nocheinmal. Nach dieser Phase hören leider viele Kinder für immer auf, freiwillig zu malen, so dass die allgemeine Entwicklung der Kinderzeichnung hier als abgeschlossen betrachtet werden muss. Tendenzen und Merkmale dieser letzten Phase sind:
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Die Bilder der Kinder werden detailreicher, so dass die Ähnlichkeit zwischen dem gezeichneten und dem realen Objekt noch einmal beträchtlich zunimmt. So werden z.B. Menschen, Tiere und Häuser um viele individuelle Einzelheiten ergänzt, so dass nicht mehr jedes
Haus, das das Kind malt, gleich aussieht, sondern vielmehr die reale Unterschiedlichkeit von Häusern (Menschen, Tieren…) zu berücksichtigen vermag.
- Zunehmend beachtet das Kind die Größenrelationen in seinem Bild. Weiter vom Betrachter entfernt liegende Objekte werden entsprechend kleiner im oberen Bereich des Bildes dargestellt. Das sogenannte “Steilbild” oder “Horizontbild” entsteht.
- Außerdem versucht das Kind ab etwa 10 Jahren, die dritte Dimension in seine Darstellungen einzubeziehen. Tische z.B. erhalten eine von der Seite sichtbare Tiefendimension, indem die Tischoberfläche
(Klick macht größer) Ausschnitt einer sogenannten “hochformalen” Zeichnung (Grundriss), die allerdings nach der Schemaphase II, im Jugendalter, entstanden ist. (Melanie, ca.14 Jahre)
perspektivisch eingezeichnet wird.
- Gegen Ende der zweiten Schemaphase treten hochformale Zeichnungen auf, z.B. Grundrisse von Gebäuden oder Querschnitte von Schiffen.
- Des weiteren neigen manche Kinder in ihren Zeichnungen nun zu Karikierungen, Übertreibungen und Ironisierungen, die mit einer Vergröberung des Einzelobjekts einher gehen. Möglicherweise steht hinter dieser Darstellungsform die Angst vor unzulänglicher realistischer Wiedergabe, letztlich also eine Unsicherheit bezüglich der eigenen künstlerischen Fähigkeiten. Dies kann sogar so weit gehen, dass Kinder in ihre Bilder lieber Sprachelemente einfügen, anstatt das gemeinte Objekt zu zeichnen. Hiermit deutet sich bereits das Ende des “Malalters” an.
Literatur:
Lebéus, A.: Kinderbilder und was sie uns sagen. Weinheim 2001.
Richter, H.-G.: Die Kinderzeichnung. Berlin 1995.
Kinderzeichnungen-Galerie
Zur Verdeutlichung der verschiedenen Entwicklungsphasen der Kinderzeichnung werden in der Galerie Werke von Kindern gesammelt. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr, die Ihr diese Seite gelesen habt, auch ein Malbild von einem Kind oder aus Eurer eigenen Kindheit beitragen würdet! Falls Ihr also eine Kinderzeichnung hier veröffentlichen wollt, nutzt bitte das folgende Kontaktformular, um mir die Datei zu senden. Schön wäre es, wenn Ihr das Alter des kleinen Künstlers angeben könntet und hinzufügen würdet, ob der Name des Kindes bzw. Euer Name als Urheber des Bildes angezeigt werden soll. Auch mögliche Kommentare des Kindes zu seinem Werk sind willkommen! Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht nicht.
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Pelin, 4;3 Jahre: Eine bunte Wiese mit einem Schneemann. Pelin liebt es bunt zu malen. Sie malt gefühlt den ganzen Tag:-)
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Jona, 6;10 Jahre: Eine Riesenbaustelle über mehrere Blätter verteilt. Brennendes Haus, Kran, Bagger, Abreißbagger, Arissbirne am Haus in Action.
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Delia, 8;11 Jahre: Oma und Opa, nach Modell gezeichnet
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Jona, 6;11 Jahre: Der Osterhase kommt! Man beachte die Regenrinnen am Haus 😉 Schemaphase 1
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Junge, 4;4 Jahre, malt seine Oma in ihrem Haus. Ein Streifenbild mit Binnendifferenzierung aus der Vorschemaphase.
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Junge, 4;10 Jahre: Lukas der Lokomotivführer mit seiner Emma.
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Junge, 4;5 Jahre: Ein Eisbär.
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Junge, 4;9 Jahre: Ein ziemlich realistischer Hubschrauber.
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Junge, 4;8 Jahre: Eine Straße mit Häusern und Kirche. Die Querstraße führt perspektivenbedingt mitten in den Himmel hinein.
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Junge, 4;5 Jahre: Ein Mensch jenseits der Kopffüßlerphase. Seine Mutter über das Bild: "Ein Skifahrer mit Helm, Ohren, blauen Pupillen und riesigen Händen mit Handlinien drauf. Wir hatten einige Tage zuvor ein Gespräch über Handlinien."
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Junge, 4;4 Jahre: Die Heidelberger Jesuitenkirche mit Uhr, Kreuz und Treppe.
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Junge, 3;11 Jahre: Seine Mutter berichtet Interessantes über den Hals des Männchens - der gebogen unter dem Kopf liegt: "Bis etwa 4;8 hatten die Menschen auf seinen Bildern immer so einen Hals. Vielleicht ist es der Ausschnitt vom T-Shirt?"
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Mädchen, 3;7 Jahre: Ein großes Haus (mit vielen Fenstern, die für "Offenheit" des Kindes der Welt gegenüber sprechen könnten) mit Männchen (links)
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Lisa, 4;10 Jahre: O-Ton: "Das bin ich! Ein bockiges Kind!"
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Junge, 4;4 Jahre: Ein ICE.
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Junge, 4;5 Jahre: Eine "Landkarte" mit Straßen, Ampeln und Schienen. Die Kreise zwischen den Schienen sind Schotter.
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Junge, 4;6 Jahre: Ein Tisch in der Draufsicht.
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Paulina, 4;6 Jahre: Danke an Cornelia! Paulina sagt: "Ein Papa, der sagt zu seinem Kind: rutsch bitte nicht in die Autos." - ein Kopffüßler zwar, aber mit vielen Details (Ohren, Hände, Finger, Füße, Zehen, Sprechblase?)
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Leonie, 21 Monate: Ein Kritzelbild mit vielen Kreiskritzeln. Als nächstes wird das Kind den Tast-/Strahlenkörper für sich entdecken und davon ausgehend den Kopffüßler entwickeln.
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Lennard, 5;8 Jahre: Das Bild zeigt seine Mutter und ihn beim Zelten. Die Deutschlandflagge ist der nahenden WM geschuldet. Lennard ist über die Kopffüßlerphase hinaus, malt Menschen mit deutlichem Hals und Bauch.
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Tiana, 16 Monate: Schwingkritzel (rot) und Hiebkritzel (blau).
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Mädchen, 2;3 Jahre, hat ihre Oma gemalt (rechts unten). Der Strahlenkörper darüber ist ihr Papa - mit Bart!
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Sarah, 3;5 Jahre: Ein "großer Bube".
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Natascha, 2;11 Jahre, hat ihre Familie gemalt. Was hier auffällt sind die braunen "Punkte", die sie ohne Aufforderung von selbst gemalt und als Bauchnabel bezeichnet hat. Der Kopfkreis steht hier folglich für Kopf, Hals und Rumpf in einem.
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Julia, 3 Jahre, hat ihre Mutter gemalt, die allerdings in der Realität keine Locken hat. Interessante Details wie Wimpern, möglicherweise Pupillen innerhalb der Augen und Ohren.
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Diana, 18 Monate: Ein fröhliches Kritzelbild aus kleinen Schwingkritzeln.
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Lotte, 2;3 Jahre: Zwei Kühe mit Kopffüßler-Lebewesenschema, obwohl sie bereits Körper haben. Dafür fehlt noch die koordinierte Anordnung im Bild, denn: "Eine hat sie auf dem Kopf gemalt. Irgendwann merkte sie: "fals um" und drehte sich das Papier zurecht. Die zweite Kuh malte sie dann seitlich. Nein, sie sollte nicht liegen." Gesichter und Beine wurden auf Aufforderung hinzugemalt, es stand für Lotte aber schon vorher fest, dass es sich um Kühe handelt.
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Liann, 6 Jahre: "Bruder mit Band" - eine Zeichnung aus der Schemaphase I (noch Streifenbild, und die einzelnen Personen haben noch nichts Unverwechselbares an sich). Danke an Flor für die Zusendung!
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Lotte, 2;1 Jahre: Der erste Kopffüßler des Kindes! Danke an ihre Mutter für das Zusenden dieser Zeichnung!
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Sünje, 2;5 Jahre: Ihre Mutter schreibt: "Hier hatte ich lediglich den Kopf vorgezeichnet. Dann wollte Sünje einen "Papa" daraus malen." Danke an Katja und Sünje!
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Sünje, 2;5 Jahre: Ihre Mutter erzählt: Dieses Bild hat Sünje ganz allein gezeichnet. Sie sagte: "Jetzt male ich den Schatzi!" (ihr kleiner Bruder Jasper) und während des Malens: "... und der hat gaaanz lange Arme!" Danke an die beiden!
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Jannis, 2;11 Jahre: Seine Mutter erzählt über dieses Bild: "Die einzelnen Bildkomponenten malte er nacheinander (eine Art Spiel von uns: er fragt mich, was er malen soll, ich sag ihm ein Wort). Interessanterweise malte er die Sonne (und danach den Mond) beide als Art "Tastkörper", wobei er sonst nie Tastkörper malt (entgegen der Beschreibung auf ihrer Webseite, aber vielleicht kommt das ja noch). Anschließend hab ich ihm lauter Tiere genannt, die er (bis auf die Schlange und drei Figuren mit "Schwanz") alle ähnlich malt: Kreis als Kopf mit (ein-)zwei großen runden Augen darin." Danke an Alexandra und Jannis!
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Benjamin, 6 Jahre: Seine Mutter berichtet: Dies ist ein Weihnachtsbild. Rechts oben ist der Mond. Diese Kästen rechts und links sind Weihnachtsstände, da gibt es Lebkuchenherzen und Zuckerwatte. In der Mitte steht der Weihnachtsmann neben dem Weihnachtsbaum. Ich habe ihn gefragt, warum man diese Sachen in den Ständen nicht sieht. Die Antwort: „Mama, es ist doch Nacht auf dem Bild. Nachts ist es doch dunkel.“ Deshalb auch der blaue Mond. Danke an beide!
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Tim, 5 Jahre: Danke an Tims Eltern!
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Tim, 4;10 Jahre: "Ameisen in einer Höhle." Danke an Tims Eltern!
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Tim, 4;8 Jahre: Aus dem Kopffüßlerschema ist ein anpassungsfähiges Lebewesenschema geworden. Danke an Tims Eltern!
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Elina, 3;9 Jahre: Ein sehr detailreiches Weihnachtsbild einer noch jungen Künstlerin! Danke an Denitza und ihre Tochter!
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Jana, 4;5 Jahre: Besonders interessant die Lokalisierung des Bauchnabels an der Menschenfigur - der dafür nötige Bauch wurde einfach gesondert und offenbar nachträglich hinzugefügt! Danke an Karen für das Zusenden dieser Zeichnung ihrer Tochter!
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Leonie, 3;10 Jahre: "Mama und Papa" in Tusche. Danke an Susanne für diese Zeichnung ihrer Tochter!
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Paulina, 4;5 Jahre: Danke an Cornelia für diese Zeichnung ihrer Tochter, die mit Boden- und Himmelslinie in der Vorschemaphase auf dem Weg zur Werkreife anzusiedeln ist.
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Paulina, 4;4 Jahre: Danke an Cornelia für diese Zeichnung ihrer Tochter!
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Hannah, 2;5 Jahre: "Schnecken" Danke an Simone!
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Junge, 5;0 Jahre: Seine Mutter erzählt: Es zeigt ein Meer mit einem Urzeithai und einem Urzeithaikind plus (unten) Seegras mit einer Krabbe. Danke an Simone!
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Edwin, 2;6 Jahre: Elisabeth über die Zeichnung ihres Sohnes: Er malte einen länglichen Körper, einen Kopf dran und sagte "Das wird eine Ente", malte noch den Schnabel und zwei Beine. Dann sagte er "jetzt malst Du noch eine Ente (bezeichnet sich selbst mit "du")", zeichnete wieder einen länglichen Körper mit Kopf und zwei Beine an richtiger Stelle. Dann schaute er auf sein Bild, überlegte kurz und sagte "die braucht ganz viele Beine, weil die so lang ist." und malte noch einige Beine dazu.
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Edwin, 2;6 Jahre: Danke an Elisabeth für dieses Bild ihres Sohnes. Sie berichtet über die Entstehung dieses Bildes: "Spritze" - er malt das längliche Oval "du malst eine Impfmaschine (so bezeichnet er eine Spritze)", er malt noch die dazugehörige Spitze ran. Dann überlegte er kurz und begann die blattähnlichen Ausformungen an die Seiten zu malen und sagte "Jetzt malst du noch Flügel ran, damit die zu dir fliegen kann!", freute sich und übersähte seine Zeichnung mit Flügeln.
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Paulina, 3;3 Jahre: Vielen Dank an Cornelia und Paulina! Offenbar ein Hase, der bereits nicht mehr als Kopffüßler dargestellt wird.
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Paulina, 4;6 Jahre: Danke an Cornelia! Paulina erläutert: "Das ist eine Schildkröte, eine Elefanten-Mutter, ein Elefanten-Kind und ein Delfin. Die Schildkröte hat ein Häufchen gemacht und einen Streifen hinter sich her gezogen."
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Paulina, 4;2 Jahre: Danke an Cornelia! Paulina zeichnet eine Familie mit Baby. Zwei Wochen später wird ihre Schwester Louisa geboren.
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Paulina, 2;5 Jahre: Danke an Cornelia! Ein lustiger Kopffüßler.
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Martje, 2;6 Jahre: "Das ist Papa." Danke an Jannicke für das Zusenden dieser Zechnung ihrer Tochter!
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Tim, 2;11: Jahre Danke an Tims Eltern!
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Tim, 4;1 Jahre: “Liebe Drachen” Danke an Tims Eltern!
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Paulina, 4;6 Jahre: Vermutlich eine Art Stockbett links, oder Betten auf verschiedenen Etagen eines Hauses? Danke an Cornelia für diese Zeichnung ihrer Tochter!
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Edwin, 2;6 Jahre: Danke an Elisabeth für dieses Bild ihres Sohnes. "Selbstportrait"
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Tim, 5;7 Jahre: “Flugkampfroboter” Danke an Tims Eltern!
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Sofie, 3;5 Jahre: Sofie hat mit jeder ihrer Farben ein Männchen gemalt, wobei ihre Mutter vermutet, dass das Schwarze "der Böse" ist. Sofie ist mit ihren drei Jahren bereits über das Kopffüßlerstadium hinaus - ihre Menschzeichnungen haben einen deutlichen Bauch. Manche haben sogar drei Beine (schwarz; rosa unten) ;). Danke an Karin für diese Zeichnung Ihre Tochter!
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Aniela, 2;8 Jahre: Dagmar schreibt zu diesem Bild: "Aniela hat, ausnahmsweise, ich habe es mir gewünscht, auch ein Bild von mir gezeichnet. Sie hat mir sogar die Schuhe zugebunden (Schuhbänder sind momentan sehr wichtig)". Unglaublich viele Details für ein Kind in Anielas Alter! Danke an Dagmar für dieses Bild ihrer Tochter.
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Aniela, 2;8 Jahre: Das Bild heißt "Gabi, Lenka und Franz auf einer Wiese". Alle drei sind eigentlich Menschen. Die Katze auf der linken Seite hätte Gabi sein sollen, weil sie aber auf dem Kopf steht und deswegen kein Platz mehr war, hat Aniela eine Katze daraus gemacht. Gabi ist nun das lange Blaue geworden. Aniela hat erst gemeint, sie hätte einen Schlafsack an, dann aber doch Füsse dazu gemalt. Das grüne rechts ist ein Hase, hätte eigentlich Lenka werden sollen, aber die Ohren wurden doch zu gross. Franz ist der Rote mit den Haaren, die selbst wie ein Kopf aussehen, deswegen sieht es aus, als wäre ihm das Gesicht in den Hals gerutscht. Für Lenka war dann kein Platz mehr: Sie ist das Rotgelbe oben in der Mitte. Der Himmel ist auch gelb. Aniela baut ihr Bild bereits nach dem Streifenbildschema auf (unten Graslinie, oben Himmelslinie). Danke an Dagmar für dieses Bild ihrer Tochter.
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Leonie, 2;8 Jahre: Ein ganz lustiger Kopffüßler. Die Wellen um den Kopf herum sind die Haare, die Arme kommen - wie es sich für Kopffüßler gehört - aus dem Kopf und haben hier sogar schon Finger. Der Strich über den Augen sind natürlich "Augenhaare". Danke an Susanne für dieses Werk ihrer Tochter.
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Aniela, 2;5 Jahre: Die Katze Mau ist offenbar noch immer eines von Anielas Lieblingsmotiven, hat sich jedoch im Vergleich zu den letzten beiden hier von ihr gezeigten Darstellungen sehr verändert. Danke an Dagmar für dieses Bild ihrer Tochter.
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Aniela, 2;5 Jahre: Dieses Mal hat Aniela uns ein Bild von Sonne und Mond gemalt. Die Sonne verdeutlicht besonders schön den Zusammenhang zwischen den ersten Strahlenkörpern und den daraus entstehenden Kopffüßlern. Danke an Dagmar für dieses Bild ihrer Tochter.
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Pauline, 2;9 Jahre: Dieses Bild hat mein Babysitterkind Pauline gemalt. Bevor sie anfing zu malen, hat sie festgelegt, dass sie einen Pinguin malen möchte. Möglicherweise ist die Spitze in der oberen Mitte der Schnabel?
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Linus, 4;3 Jahre: Danke an Bettina für diese Zeichnung ihres Sohnes!
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Linus, 4;2 Jahre: Noch ein bunter Vogel von Linus, diesmal mit Schnabel. Danke an Bettina für diese Zeichnung ihres Sohnes!
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Linus, 4;2 Jahre: Ein bunter Vogel? Danke an Bettina für diese Zeichnung ihres Sohnes!
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Linus, 4;2 Jahre: Ein farbenprächtiger Pirat von Linus, der keine Details vermissen lässt (Augenklappe, Ohrringe). Danke an Bettina für diese Zeichnung ihres Sohnes!
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Linus, 4 Jahre: Ein Haus mit einigen bunten Details, Baum und Blume in interessanten Größenverhältnissen. Danke an Bettina für diese Zeichnung ihres Sohnes!
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Linus, 3;10 Jahre: Eine Menschzeichnung nach der Kopffüßlerphase. Die Augen haben sogar schon Pupillen, Bauch, Haare, Ohren, Füße und Finger sind ebenfalls vorhanden. Danke an Bettina für diese Zeichnung ihres Sohnes!
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Linus, 3;9 Jahre: Eine sehr kreative Idee von Linus: eine Blumenbraut (links) mit Bräutigam (lila, rechts). Danke an Bettina für diese Zeichnung ihres Sohnes!
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Linus, 3;9 Jahre: Die Organsiation mittels Bodenlinie ist nich in der Entwicklung, die Linie noch nicht waagerecht. Danke an Bettina für diese Zeichnung ihres Sohnes!
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Evan, 4;3 Jahre: Mein Babysitterkind Evan hat nach einer langen Kritzelphase (die ihn selbst schon deprimierte) erst vor kurzem mit dem Zeichnen von Kopffüßlern angefangen, aber jetzt hat er das Schema bereits weiterentwickelt, so dass seine Menschen ("Mama, meine Schwester und ich") Körper, Arme, Beine und Finger haben.
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Aniela, 2 Jahre: Ein ziemlich dynamischer Kopffüßler. Danke an Dagmar für diese Zeichnung ihrer Tochter.
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Aniela, 2 Jahre: Noch einmal dei Katze Mau: Das, was wie ein Schwanz aussieht [hellgrün], ist eine lange Eva. Der Schwanz ist das Gekritzel links neben der Katze. Danke an Dagmar für diese Zeichnung ihrer Tochter.
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Aniela, 2 Jahre: Auf den ersten Blick ein Kritzelbild, aber das kleine Mädchen hat dann selbst erkannt, was es gemalt hat: "Eva! (Aniela ist selbst überrascht) zwei Beinen, Kopf (der ganz kleine Strich oberhalb) klein...nein, noch eine Eva, lang!", (anschliessend zeichnet sie Augen und Nase in die linke Zeichnung). Danke an Dagmar für diese Zeichnung ihrer Tochter.
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Aniela, 2 Jahre: Aniela malt sehr gerne ihre Katze Mau, so entsteht auch aus diesem ansprechenden Bild aus Kreiskritzeln ein Sinn; ihre Mutter: Dieses Bild hat meine Tochter Aniela ca eine Woche vor ihrem zweiten Geburtstag gemalt. Sie hat (bevor sie die schwarzen Kreise gemalt hat) gesagt: "(Sch)wein malt" (zu den rosa Linien), danach während sie die schwarzen Kreise gemalt hat "Mau maln" und "Auge auch". Danke an Dagmar für diese Zeichnung ihrer Tochter.
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Aniela, 2 Jahre: Aniela nutzt das Malen bereits zur Darstellung und Verarbeitung ihrer Erlebnisse, wie dieses farbenfrohe Bild zeigt. Ihre Mutter berichtet: Aniela war vor 2 Tagen im "Haus des Meeres" (in Wien) und hat erstmals lebendige bunte Fische gesehen. Ganz unten ist auch ein Schiff und Wasser. Danke an Dagmar für diese Zeichnung ihrer Tochter.
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Aniela, 2 Jahre: Hier sieht man einen ersten Kopffüßler - im Übergang vom Strahlenkörper - in Form eines Tierkopfes. Anielas Mutter dokumentierte die Entstehung des Bildes:: Sie malte eine zick-zack Linie und rief plötzlich "Kopf malt" und "Katze" als aus dem zickzack-Ende ein Schnörksel mit Ohren wurde. Dann sagte sie "Augen auch.....Nase......Bauch..." und machte an den richtigen Platz zwei Augen. Danke an Dagmar für diese Zeichnung ihrer Tochter.
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Leonie, 2;1 Jahre: Ein typischer Kopffüßler, obwohl das Mädchen erst 2 Jahre alt ist. Kommentar des Kindes:"Guck mal, Mama! Das ist Leonie...mit Zähne drauf...und Haare!" Danke an Susanne für diese Zeichnung ihrer Tochter.
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Aniela, 19;5 Monate: Eines der ersten Bilder des kleinen Mädchens - ein Kritzelbild mit Kreis- und Schwingkritzeln. Danke an Dagmar für diese Zeichnung ihrer Tochter.
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Elena, 6;8 Jahre: So hat mich mein Babysitterkind Elena beim gegenseitigen Malen dargestellt - bin doch zu erkennen, oder!? Elena ist bereits sehr kritisch, was ihre eigenen Zeichnungen angeht, und verweigert aus diesem Grund auch das Zeichnen bestimmter Motive. So wollte sie auch mir auf diesem Bild am liebsten keine Hände malen, weil sie die nicht "richtig" zeichnen könne. Schließlich malte sie die Hände doch, jedoch nicht ohne den erneuten Hinweis: "Na gut, aber ich kann die nur so!"
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Isabel, 3;5 Jahre: Hier wäre ein Kommentar der kleinen Künstlerin besonders interessant, denn es stellt sich die Frage, ob der Mensch auf den Kopffüßler im oberen Bildbereich beschränkt ist (was stellen dann die langen Linien darunter dar?) oder ob der Mensch einfach lange Beine hat?! Danke an Martina für diese Zeichnung ihrer Tochter.
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Isabel, 3;5 Jahre: Im Vergleich zum Bild zuvor gibt es hier (noch?) keinen klar erkennbaren Rumpf. Auch Ohren sind nicht zu erkennen, dafür aber eine Nase. Diese Menschdarstellung kann noch als Kopffüßler bezeichnet werden. Danke an Martina für diese Zeichnung ihrer Tochter.
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Isabel, 3;5 Jahre: Die Menschdarstellung verändert sich offenbar gerade vom Kopffüßler hin zu einer differenzierteren Form: der Rumpf ist bereits vorhanden, ebenso Ohren am immer noch überproportionierten Kopf der Figur. Danke an Martina für diese Zeichnung ihrer Tochter.
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Renè, 19 Monate: Der kleine Künstler sieht in diesem Bild seine Tante, seinen Onkel und seine Cousine, während wir phantasielosen Erwachsenen nur Hiebkritzel erkennen können... Danke an Sylvie für dieses Bild ihres kleinen Cousins.
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René, 19 Monate, der sich mitten in der schönsten Kritzelphase befindet. Man erkennt hauptsächlich Hieb- und Schwingkritzel, aber auch erste Ansätze von Kreiskritzeln. Danke an Sylvie für dieses Bild ihres kleinen Cousins!
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Junge, 2;2 Jahre: Kommentar des Künstlers: "Rakete startet. Mit Feuer." Eine erstaunlich gegenständliche und realistische Darstellung der Idee für ein so junges Kind! Danke an Simone für dieses Bild ihres kleinen Sohnes!
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Junge, 7 Jahre: In der mittleren Kindheit entwickeln Kinder oft ganz spezielle Vorlieben und Lieblingsthemen, die auch zeichnerisch immer wieder eingearbeitet werden. Danke an Jessica für dieses Bild ihres Babysitterkindes!
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Junge, 5;6 Jahre: Ein Bild mit einer interessanten Perspektive: während man das kleine Auto auf der Straße eindeutig von oben sieht, sind die Geräte auf dem Spielplatz (rechts) von der Seite dargestellt und das Haus unten in der Mitte erscheint sogar quasi umgeklappt. Die Perspektivität muss sich erst noch entwickeln. Danke an Jessica für dieses Bild ihres Babysitterkindes!
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Mädchen, 5;2 Jahre: Ein Osterbild. Nicht immer werden die Himmels- und Bodenlinien zur Organisation des Bildaufbaus benutzt. Danke an Jessica für dieses Bild eines Kitakindes!
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Mädchen, 5 Jahre: Ein ganz besonderes Röntgenbild: die Figur ganz links auf dem Bild hat ein Baby in ihrem Bauch! Danke an Jessica für dieses Bild eines Kitakindes!
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Mädchen, 4;8 Jahre: Hier sitzt eine Familie um den Geburtstagskuchen herum. Die Figuren werden als Draufsicht quasi "umgeklappt" dargestellt. Danke an Jessica für dieses Bild eines Kitakindes!
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Mädchen, 4;4 Jahre: Ein freundlicher Fisch. Das Mädchen hat sehr gut beobachtet! Danke an Jessica für dieses Bild eines Kitakindes!
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Mädchen, 4;2 Jahre: "Ein Schiff auf dem Meer." Sowohl Draufsicht als auch Seitenansicht sind denkbar. Das Meer jedenfalls wird ähnlich wie beim Linienbild oben und unten, aber auch rechts und links angesiedelt. Das orthogonale Raumschema ist noch nicht ausgebildet. Danke an Jessica für dieses Bild eines Kitakindes!
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Mädchen, 3;9 Jahre: Von besonderem Interesse ist bei diesem Bild wieder der Kommentar der Zeichnerin: als sie die Figur ganz rechts malte, erzählte sie, dass sie ja Menschen lieber so (=ohne Bauchkugel) malte - dann jedoch fügte sie den Bauch hinzu! Ganz offenbar wurde ihr von übereifrigen Erwachsenen beigebracht, dass bei ihrer Art, Menschen zu malen, doch etwas Wichtiges fehlt. Sie selbst hingegen schien noch nicht bereit, den Kopffüßler aufzugeben! Danke an Jessica für dieses Bild eines Kitakindes!
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Junge, 3;4 Jahre: Kopffüßler mit beginnender Differenzierung (Füße mit Zehen, Arme). Danke an Jessica für dieses Bild eines Kitakindes!
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Junge, 3;4 Jahre: Durch die Beschreibung des Jungen zu seinem Kopffüßler wird dieses Bild besonders interessant: während die beiden oberen Kringel im großen Rund die Augen sind, ist der Kringel darunter nicht etwa die Nase, sondern der BAUCHNABEL (vgl. Hypothesen zur Position des Bauches bei Kopffüßlern im Artikel). Die Nase ist der unterste Kringel über dem Mundstrich. Der kleine Kringel unterhalb des großen Kopfkreises hingegen soll laut Künstler den HALS darstellen. Danke an Jessica für dieses Bild eines Kitakindes!
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Junge, 3;4 Jahre: Weitere Beispiele für das Kopffüßler-Schema. Immerhin bereits um Ohren erweitert! Danke an Jessica für dieses Bild eines Kitakindes!
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Mädchen, 3;8 Jahre: Das Bild zeigt in Kombination mit dem vorherigen sehr schön die Weiterentwicklung der Strahlenkörper zu Menschdarstellungen, die schon über das Kopffüßlerkonzept hinausgehen. Danke an Jessica für diese Bilder eines Kitakindes!
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Mädchen, 3;2 Jahre: Als diese Strahlenkörper entstanden sind, war die Zeichnerin 3,2 Jahre alt. Das folgende Bild - das vom selben Mädchen ein halbes Jahr nach dieser Zeichnung gemalt wurde - zeigt sehr schön die Weiterentwicklung der Strahlenkörper zu Menschdarstellungen, die schon über das Kopffüßlerkonzept hinausgehen. Danke an Jessica für diese Bilder eines Kitakindes!
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Junge, 3;7 Jahre: Ein besonders ansprechendes Bild im Übergang zwischen der Kritzel- und Kopffüßlerphase. Der Junge vereint Kreis- und Spiralkritzel mit Fühlern oder Tastern. Die Basiselemente für die erste Menschdarstellung sind somit gegeben. Danke an Jessica für dieses Bild eines Kitakindes!
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Christoph, 4 Jahre: Diese Zeichnung zeigt sogenannte Tast- oder Strahlenkörper, die sich offenbar gerade im Übergang zum Kopffüßler befinden, falls man die Inhalte der großen Kreise als Gesichtsmerkmale deutet. Vermutlich wird der kleine Künstler demnächst die Strahlen an seinen gezeichneten kreisförmigen Gebilden reduzieren, bis nur noch zwei bis vier - nämlich Arme und Beine - übrigbleiben und auf diese Weise der erste Kopffüßler entsteht. Danke an Julia für dieses Bild ihres Babysitterkindes!
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Marie, 5 Jahre: Diese Zeichnung ist vermutlich zur Zeit der Werkreife entstanden: Hierfür spricht die Ausrichtung der Elemente an den Koordinaten des Blattes mit Himmelslinie. Außerdem fällt (auf den zweiten Blick) die recht starke Binnendifferenzierung der einzelnen Objekte auf: die kleine Künstlerin hat ihren Namenszug sorgfältig gestaltet und das Gesicht der Sonne detailliert dargestellt. Die Augen bestehen sogar bereits aus einer Art Iris mit Pupille, haben Wimpern und Augenbrauen. Der Mund wird mit "Grinsebäckchen" dargestellt und es gibt einige Verzierungspünktchen an Mund und Nase. Am Haus gibt es Gardinen an den Fenstern und eine Türklinke. Danke an Sarah für dieses Bild ihres Babysitterkindes!
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Unbekannt, ca. 4-6 Jahre: Dieses Bild ist fast ein bisschen unheimlich - wären da nicht die fröhlichen bunten Farben. Die dargestellte Gestalt hat viele Augen, einige Zähne und auch Krallen. Außerdem fällt der rechte Arm auf, das Objekt über dem Kopf der Gestalt und die aus der Figur strömenden Linien und Kritzel. Leider ist mir über die Entstehung dieser Zeichnung nichts weiter bekannt, da ich das Bild im Urlaub in Heidelberg im Briefkasten der Ferienwohnung fand.
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Julia, genaues Alter unbekannt, vermutlich 2-3 Jahre: Ein Kritzelbild, das wahrscheinlich zu einem früheren Zeitpunkt in der Kritzelphase entstanden ist als Galeriebild 2 ,denn das Ineinandermalen der verschiedenen Farben deutet darauf hin, dass das Kind noch kein wirkliches Interesse am Ergebnis des Malvorgangs hatte, sondern noch hauptsächlich die motorische Aktivität genossen hat. Zu sehen sind vor allem Schwingkritzel und einige Kreiskritzel. Danke an Julia für dieses Bild aus ihrer Kindheit!
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Lilja, 12 Monate: Das Erstlingswerk der kleinen Künstlerin. Hieb- und Schwingkritzel. (die rote Wellenlinie links stammt von mir, ihrer Mama)
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Lena, 4 Jahre: Diese Zeichnung ist in Kombination mit der vorherigen besonders interessant, weil sie von Zwillingen gemalt wurden und offenbar dieselbe Szene darstellen (vielleicht ein Mensch beim Zelten auf einer Wiese?). Deutlich sind Unterschiede in der Darstellungsweise zu erkennen: Der Sonnendarstellung liegen bei den beiden Mädchen eindeutig verschiedene Schemata zugrunde, ebenso werden die Haare der Menschen unterschiedlich angedeutet. Auffällig ist aber, dass die Menschfigur an sich bei beiden Mädchen demselben Muster folgt, das weder als Kopffüßler, noch als differenzierte Darstellung bezeichnet werden kann. Trotz dieses relativ unüblichen Menschenschemas nutzen es dennoch beide Zwillingskinder (vielleicht soll das, was ich als Körper interpretiere aber auch einen Schlafsack darstellen, was die Ähnlichkeit auf den Bildern erklären würde). Gemeinsam ist beiden Bildern auch die Anordnung als Linienbild, was eine Einordnung in die Vorschemaphase/Werkreife wahrscheinlich erscheinen lässt. Danke an Julia für diese beiden Bilder von ihren Babysitterkindern!
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Maryam, 4 Jahre: Diese Zeichnung ist in Kombination mit der folgenden besonders interessant, weil sie von Zwillingen gemalt wurden und offenbar dieselbe Szene darstellen (vielleicht ein Mensch beim Zelten auf einer Wiese?). Deutlich sind Unterschiede in der Darstellungsweise zu erkennen: Der Sonnendarstellung liegen bei den beiden Mädchen eindeutig verschiedene Schemata zugrunde, ebenso werden die Haare der Menschen unterschiedlich angedeutet. Auffällig ist aber, dass die Menschfigur an sich bei beiden Mädchen demselben Muster folgt, das weder als Kopffüßler, noch als differenzierte Darstellung bezeichnet werden kann. Trotz dieses relativ unüblichen Menschenschemas nutzen es dennoch beide Zwillingskinder (vielleicht soll das, was ich als Körper interpretiere aber auch einen Schlafsack darstellen, was die Ähnlichkeit auf den Bildern erklären würde). Gemeinsam ist beiden Bildern auch die Anordnung als Linienbild, was eine Einordnung in die Vorschemaphase/Werkreife wahrscheinlich erscheinen lässt. Danke an Julia für diese beiden Bilder von ihren Babysitterkindern!
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Julia, 6 Jahre: Ein ganz stimmungsvolles Weihnachtsbild mit vielen Details. Vermutlich ist es zur Zeit der Werkreife entstanden, es zeigt aber bereits Anzeichen des Eintritts in die Schemaphase, denn - falls ich es richtig interpretiere - zwei der kleinen roten Häuser sind als Röntgendarstellung abgebildet: man kann sehen, was in ihnen vorgeht. Möglicherweise gehört auch der Stall zu dieser Darstellungsart; es könnte aber auch sein, dass der Stall tatsächlich vorne offen sein soll und nicht transparent. Danke an Julia für dieses Bild aus ihrer Kindheit!
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Tilde, 5 Jahre: Ein sehr lebendiges Bild, das vor Farben und Bewegung strotzt und vermutlich aus der Vorschemaphase stammt. Dargestellt sein könnte ein Mensch (pinkfarbene Umrandung mit blauen kleinen Gesichtszügen ganz oben und gelben Armen) in einem Haus (lilafarbene Umrandung) - möglicherweise handelt es sich aber auch um etwas ganz anderes, das wir Erwachsene nicht mehr so ohne weiteres erkennen können? Danke an Julia für dieses Bild von einem Kindergartenkind!
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Julia, 4 Jahre: Auch wenn es auf den ersten Blick so wirken mag: diese Zeichnung ist kein Kritzelbild mehr. Es stellt zwar nichts Gegenständliches dar, aber es spricht Bände über die Entdeckung der Farben als Ausdrucksmittel in der Vorschemaphase. Diese Art von Kinderzeichnungen sollte von Eltern keinesfalls als "Krikelkrakel" abgetan werden! Danke an Julia für dieses Bild aus ihrer eigenen Kindheit!
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Theresa, 7 Jahre: Das Bild dieses Mädchens ist zwar noch ein typisches Linienbild, aber es weist durch die Wolke und den kleinen Regenbogen im Hintergrund bereits auf die anstehende Veränderung zum Steilbild mit Beachtung der Größenrelationen zwischen näher am Betrachter liegenden und weiter entfernt befindlichen Objekten hin. Danke an Julia für dieses Werk von ihrem Babysitterkind!
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Pascal, 5 Jahre: Schätzungsweise hat der Junge zeichnerisch die Werkreife gerade erreicht. Möglicherweise befindet sein Bildaufbau sich im Übergang vom Linienbild (Boden- und Himmelslinien) zum Horizontbild - er deutet bereits an, dass der Himmel nicht nur über den Objekten zu sehen ist, sondern auch hinter ihnen sichtbar wird (blaue Schraffuren neben Mensch und Haus). Danke an Julia für dieses Werk von ihrem Babysitterkind!
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Franziska, 9 Jahre: Die Phase des Streifenbildes ist eindeutig vorüber; stattdessen treffen sich Himmel und Erde am Horizont und daher können die räumlichen Relationen zwischen den Personen auf dem Bild berücksichtigt werden, so dass der Ballspielkreis realistisch erscheint. Das Mädchen befindet sich zeichnerisch in der Schemaphase. Danke an Julia für dieses Werk von ihrem Babysitterkind!
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Melanie, ca. 6 Jahre: Ich mochte wohl kräftige Farben...
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Melanie, ca. 6 Jahre: Vermutlich zur Zeit der Werkreife/Schemaphase entstandenes Wachsmalfarbenbild.
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Carolin, 5;2 Jahre "Kinder, die Federball spielen" nennt Carolin ihr Werk. Das Bild könnte sich trotz des jungen Alters der Künstlerin bereits im Übergang zur Schemaphase II befinden, da die Bildorganisation nicht mehr dem für die erste Schemaphase noch tyoischen Streifenbild mit Boden- und Himmelslinie entspricht, sondern schon ein Horizontbild darstellt. Die Größenrelationen und Ausmaß der Details entsprechen noch eher der Schemaphase I. Danke an Carolin und ihre Mutter für die Zusendung!
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Flummy, 5 Jahre: Ein Bild vom Nikolaus, mit Wasserfarben im Kindergarten entstanden.
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Flummy, 5;4 Jahre: 20 Jahre danach sagt sie über das Malen: "Ich habe sehr gerne gemalt und male immer noch sehr gerne und am liebsten fröhliche Bilder." Danke an Flummy für dieses und das nächste Bild aus ihrer Kindheit!
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Nadja, 5 Jahre: Ein fröhliches Bild mit einem farbenfrohen Schmetterling in "Bedeutungsgröße und -position" und einer Bodenlinie.
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Melanie, Vorschulalter: Hier können wir mal raten, in welcher Phase der Malentwicklung dieses Bild entstanden sein könnte, denn - es stammt von mir und es steht leider kein Datum darauf! Also: ich schätze, ich habe mich zeichnerisch mit diesem Bild auf dem Weg zur Werkreife befunden. Die Bäume weisen deutliche Binnendifferenzierungen auf (Früchte mit kleinen Extra-Blättchen, gemaserter Stamm, einige Äste), ebenso die Sonne; das Repertoire an dargestellten Objekten ist relativ groß (Pilz, Hase, Eichhörnchen, fliegender und nistender Vogel, ein Hase und ein oranges Etwas (??). Außerdem ist eine bestimmte Szene dargestellt worden, die sich in etwa so in der Realität abspielen könnte: das Bild erzählt also etwas Zusammengehöriges. Auch die für die Vorschemaphase typische Himmelslinie ist vorhanden. Möglicherweise ist die Werkreife auch schon erreicht, womit ich bei der Erstellung des Bildes ungefähr 5 bis 6 Jahre alt gewesen sein dürfte.
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Joyce, 3;8 Jahre: Ein besonders schönes "Kritzelbild". Beim Malen griff das Mädchen gezielt zu unterschiedlichen Farben, und wollte jedesmal die Farbbezeichnung von mir hören. Gemeinsames Malen bildet!
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Nadja, 4;11 Jahre: "Kinder-Herz mit Hut, Baby-Herz, Blume, kleiner Baum, Haus mit Windrad" - so beschreibt die kleine Künstlerin ihr fröhliches Bild.
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Tarik, 5 Jahre: Hier haben wir vermutlich einen richtigen Spezialisten für Dinosaurier!
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Junge, 4;10 Jahre: "Mama guck, ich male Berge"
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Pia, 5;6 Jahre: Die Eltern bei einem feierlichen Essen.
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Delia, 9;4 Jahre wählt eine komplizierte Perspektive: "Das ist Mama mit ihrem Pferd."
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Nela, 1;10 Jahre: Das allererste Bild mit Urknäulen
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Pia, 5;9 Jahre: sehr detailreiches Streifenbild
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Delia, 9;7 Jahre: Tiere im Urwald - mit räumlicher Tiefe ein Bild aus der Schemaphase II
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Delia, 9;7 Jahre: Delia hat ihr Lieblingspferd auf dem Reiterhof gezeichnet. Ein Steilbild aus der Schemaphase II.
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Pia, 6;3 Jahre: Pia liebt ihr Holzpferd im Garten - eine interessante Collage
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Theodor, 2;11 Jahre: "Nach dem Baden creme ich ihn ein. Er verlangt dabei immer Pünktchen, Pünktchen, Komma, Strich. Nach dem Eincremen hat er sich dann letzte Woche hingesetzt und Menschen gemalt.", erzählt seine Mutter.
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Maximilian 5;1 Jahre: Zoo mit Parkplatz
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Maximilian 5;11 Jahre: Herbstbild mit vielen Details
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Maximilian, 5 Jahre: Innenansicht eines Hauses - ein Röntgenbild der Schemaphase I
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LNKB, 7 Jahre: Lion king - ein sehr untypisches Bild für Siebenjährige
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Pia, 6;11 Jahre
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Charlotte, 3;5 Jahre: "Mama mit blonden Haaren"
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Pia, 6;4 Jahre: Pia heiratet ihren Bruder, die Dienerin (Mutter) bringt Getränke
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Pia, 6;7 Jahre: Ein Versöhnungsbild für den älteren Bruder
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Maria Birkenfeld, 3 Jahre
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Sophia, 4;0 Jahre: Katze vor Regenbogen und Sonnenuntergang neben Baum mit Ästen
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Sophia, 4;0 Jahre: Frau auf Wiese, plus Sonne und Baum
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Delia, 10;2 Jahre: Im Spaßbad. Ein Steilbild, die Darstellung der räumlichen Perspektive befindet sich im Wandel.
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Annie, 5;3 Jahre: Der Vogel ist mit Kugelschreiber gestaltet. Ein schöner Tomaten-Kragen und bunte Farben und Muster machen den Vogel ganz fröhlich. Annie schneidet ihre Bilder zurzeit fast immer aus.
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Mädchen, 3;9 Jahre: "Ein netter Junge mit Genitalien", erklärt die Künstlerin.
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Emma, 2;11 Jahre: Schnecken, gezeichnet mit Filzstift
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Marla, 4;8 Jahre
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Irini Nteli, 5;8 Jahre
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Anni, 2 Jahre: Sie sagte, es sei ein Fuchs mit Brille
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Kimi, 10 Jahre: Das ist ein Hamster, KEIN SCHAF!
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Leonard, 4;6 Jahre: Blaue Kissen
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Pia, 7;3 Jahre: Pia gratuliert Opa zum Geburtstag
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Leonie, 3;0 Jahre. Leonies Mutter schreibt: "Meine Tochter hat unsere Familie zusammen mit ihrer zukünftigen Erzieherin aus dem Kindergarten und der Kinder im Kindergarten gemalt. Papa hat sie mit einem dicken Bauch gemalt (der große runde Kreis ) und der horizontale Strich unter papa‘s Kopf sollte seinen Hals darstellen. Sie sagt Mama Papa Rita (Erzieherin) sind schon groß die Kinder sowie sie und ihr Bruder Mika (9monate) sind noch klein . Die Beine malt sie immer horizontal links und rechts unten vom Körper."
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Felicitas, 4;1 Jahre. Felicitas' Mutter schreibt: "Mann mit Ohrringen in der linken Hand ist ein Milchflässchen zu sehen. Auf den Fingern sind Nägel zu sehen. Die eine Haarsträhne ist silbern ( laut meiner Tochter ist der Mann schon etwas älter). Das orangene Quadrat ist der Rücken. Das rote Quadrat oben in der Ecke zeigt die Sonne. Die Kreise am Boden sind Kugeln."
Eine der kleinen Künstlerinnen hat auch ihre eigene Kinderzeichnungenhomepage, auf der sich die Entwicklung des Kinderbildes Jahr für Jahr gut verfolgen lässt: >>Aniela!
Interview mit der Verfasserin
In der Elternzeitschrift “Baby&Co” (6/2008) ist auf Seite 49 ein kurzer Ausschnitt eines Interviews mit mir zum Thema “Kreativität bei Kleinkindern” erschienen (siehe Foto links, Klick macht größer). Die dort nicht abgedruckten Fragen und Antworten können hier nachgelesen werden:
Frage: Ab wann sind Kinder überhaupt in der Lage, wirklich kreativ zu sein?
Antwort: Kinder sind von Geburt an kreativ, wenn Kreativität bedeutet, mit vorhandenen Fähigkeiten und Materialien eine Problemlösung zu finden. Man denke an ein Krabbelkind, dem ein Hindernis in den Weg gelegt wird: Drüberklettern? Drumherum krabbeln? Wegschieben? Kreatives Experimentieren ist hier bereits gefragt. Meint man mit Kreativität aber vor allem den gestaltenden Umgang mit Materialien, zeigt das Kleinkind meist kaum vor Vollendung des zweiten Lebensjahres Interesse an der Schöpfung von eigenen Werken. Auch das Kritzeln ist zuvor noch eine rein motorische Tätigkeit, bei der es dem sehr kleinen Kind noch nicht auf das Ergebnis – die Spur auf dem Papier – ankommt. Mit etwa zwei Jahren ändert sich das und das Kind entdeckt erfreut, dass es seiner Umwelt etwas von sich selbst „aufdrücken“ kann, eine bleibende Spur hinterlassen kann. Mit altersgerechten Materialien kann das Kleinkind jetzt ganz unterschiedliche Erfahrungen des kreativen Ausdrucks machen.
Frage: Wie viel Anleitung brauchen Kleinkinder beim Malen und Basteln? Ist es das Beste, ihnen das Material zu geben und sie einfach loslegen zu lassen?
Antwort:Vorschriften im Sinne von Bastelanleitungen sind natürlich unangebracht. Das kleine Kind verfolgt beim kreativen Hantieren keinen festgelegten Plan, um ein bestimmtes Ergebnis zu erhalten. Greift der Erwachsenen zu viel ein, um ein aus seiner Sicht „schönes“ Ergebnis zu erhalten, nimmt er dem Kind die Chance, Selbstbewusstsein durch die Erfahrung des Selbst-Ausprobierens und des Selbst-(Er-)Schaffens zu erwerben.
Bei manchen Materialien oder Einführung neuer Techniken wie etwa des Handabdrucks allerdings benötigt das Kind zunächst ein Beispiel des Umgangs. Während es zwar mit der Zeit selbst herausfinden würde, was man mit einem Topf Fingerfarbe tun kann, fällt das bei Wasserfarben schon wesentlich schwerer. Hier braucht es eine Person, die ihm anhand des eigenen Tuns demonstriert, wie die Dinge benutzt werden. Das muss aber kein Erwachsener sein – auch von im Umgang mit dem jeweiligen Material erfahreneren Kindern kann sich das Kleinkind die Handhabung abschauen.
Als Erwachsener braucht man jedenfalls Geduld und Gelassenheit, wenn man dem Kind den Raum geben möchte, seine Kreativität zu entdecken und auszuleben. Es gilt, dem Kind Zeit zu lassen, die Möglichkeiten des Materials zu ergründen und auszuprobieren – auch wenn es dabei manchmal chaotisch zugeht. Unbedenkliche Materialien wie Papier, Stifte und Knete sollten dem Kind früh frei zugänglich sein. Es kann aber nötig sein, zu ihrem Gebrauch Regeln aufzustellen – gemalt wird z.B. nur auf dem Papier, nicht aber an der Wand oder in Büchern.
Frage: Ist es wichtig, sich dazuzusetzen und Fragen zu stellen?
Antwort:Ja, grundsätzlich sind Kleinkinder gerne in Gesellschaft, genießen also auch beim Malen und Kneten die Aufmerksamkeit des Erwachsenen. Die Aufgabe des Erwachsenen ist es aber nicht, das Kind anzuleiten oder anzutreiben, seine Tätigkeiten zu bewerten oder Lösungen vorzugeben. Er soll dem Kind einfach zuhören, wenn es sich über sein Tun unterhalten möchte, soll die Tätigkeit des Kindes wertschätzen und auch ruhig neugierige Fragen stellen, die das Kind anregen. Es sollte selbstverständlich sein, dass die Werke des Kindes ohne jegliche Kritik angenommen und bestaunt werden. Lob ist besonders wichtig, wenn etwas dem Kind nicht auf Anhieb gelingt oder es etwas Schwieriges gemeistert hat. Die Freude am kreativen Ausdruck des Selbst bleibt dem Kind dann lange erhalten und wird zu einer wertvollen Basis für seine Lebensbewätigung.