Womit geht man unter Linux ins Internet? Meistens mit Firefox, dem “Hausbrowser” der meisten Distributionen. Daneben stehen noch Konqueror (KDE), Epiphany (Gnome), Opera oder Seamonkey als ernstzunehmende Alternativen zur Verfügung. Verzichten muss der gemeine Nutzer auf den Internet Explorer (Microsoft) sowie Safari (Apple), obwohl die ganz Harten auch die beiden letztgenannten via Wine unter Linux zum Laufen bringen. Diejenigen, die mit Safari liebäugeln, jedoch native Linuxsoftware bevorzugen, haben seit Kurzem eine weitere Option: den Browser Arora.
Aroras Logo: ein gemütlicher Eisbär
Arora ist optisch ein Firefox-Klon (Menüs und Einstellungen sind ähnlich aufgebaut, Gestaltung und Anordnung entsprechen fast exakt der des Firefoxes) technisch jedoch praktisch ein Safari, denn Arora baut auf WebKit auf (genauer: auf QtWebKit), der Technik, die auch den Safari-Browser antreibt. Das bedeutet, dass aufgerufene Webseiten so angezeigt werden, wie sie auch in Safari erscheinen würden. Wer sich einen Eindruck verschaffen möchte, wie sich Safari anfühlt oder wie Internetseiten im Safari aussehen, könnte natürlich auch einfach Konqueror benutzen, dessen Unterbau KHTML ursprünglich die Grundlage für Safari bildete und welcher daher der Safari-Anzeige sehr nahe kommt (wenn Seiten in Konqueror “funktionieren”, tun sie es meist auch ebenso in Safari).
Doch Arora benötigt kein installiertes KDE und ist noch ein Stück näher dran an Safari – das verrät bereits die elegante Fortschrittsanzeige direkt in der Adresszeile.
Wer Webseiten auf Mac-Kompatibilität testen oder einfach ein bisschen Apple-Feeling schnuppern möchte, ohne die entsprechende Hardware kaufen zu müssen, ist bei Arora richtig.
Die Oberfläche ist in Qt programmiert, Arora passt sich optisch jedoch der unter Linux verwendeten Oberfläche an: Startet man Arora etwa unter Gnome, wird der Gnome-Stil imitiert, Arora bekommt automatisch Gnome-Icons.
Der Browser ist GPL-lizenziert und liegt derzeit in Version 0.4 vor. Ein erster Test fiel vielversprechend aus; Arora hat das Potential, zum 6. gängigen Browser unter Linux zu werden. Noch allerdings gibt es Haken: die Plugin-Unterstützung (Flash) funktioniert noch nicht, die Proxy-Einstellungen sind ohne Funktion und als Suche im Suchfeld ist lediglich Google vorgesehen. Dennoch lohnt sich bereits jetzt ein Blick auf diesen flinken, kleinen und schicken Browser.