Die Entwicklung der „Mozilla Application Suite“ (Codename „Seamonkey“) für Endnutzer wird unter dem Dach der Mozilla Foundation künftig nicht mehr fortgeführt.
Wie die Mozilla-Organisation gestern bekannt gab, soll die derzeitige stabile Versionsline 1.7.x die letzte der offiziell unterstützen sein. Die Veröffentlichung einer Endversion von Mozilla 1.8 sei nicht mehr geplant. Dies sorgte im Vorfeld der Ankündigung für Irritationen, da Alpha- und Betaversionen von Mozilla 1.8 bereits veröffentlicht wurden.
Mozilla-Suite unter KDE im Keramik-Stil
Die Neuausrichtung war lange abzusehen: Bereits 2003 entstanden beim Mozilla-Projekt Überlegungen, den Fokus der Entwicklung weg von der bisherigen Mozilla-Suite, bestehend aus Browser, Mail-/Newsreader, HTML-Editor und Chatprogramm, hin auf die nun eigenständigen Einzelanwendugen Mozilla Firefox (zunächst „Phoenix“, zwischenzeitlich „Firebird“) und Mozilla Thunderbird zu richten.
Im vergangenen Jahr verlagerte sich das Augenmerk nahezu völlig auf die neuen Applikationen, welches in der vielbeachteten Veröffentlichung von Firefox 1.0 und Thunderbird 1.0 gipfelte. Die Mozilla-Suite trat zunehmend in den Hintergrund. Die Verbannung in die unscheinbare Kategorie „weitere Mozilla-Software“ auf der offiziellen Webseite des Projekts symbolisierte anschaulich den Bedeutungsverlust der einstigen Vorzeige-Software und festen Größe zahlreicher Linuxdistributionen.
Mailkomponente der Mozilla-Suite
Die Abkehr des Mozilla-Projektes von der Suite muss jedoch nicht zwangsläufig deren Ende bedeuten. Die Entwicklung der Suite könnte womöglich von der Community fortgesetzt werden: derzeit formiert sich ein Kreis engagierter Suite-Anhänger, der sich bemüht, die Mozilla-Suite am Leben zu erhalten. Die Mozilla Foundation hat strukturelle Unterstützung und Zusammenarbeit zugesagt.