Linux-Vorteile: Die Hardware wird nie zu alt

7. Oktober 2023

Dass einem der Hersteller das Upgrade verweigert, weil der PC schon 4 Jahre alt ist, das kann einem unter Linux so wohl nicht passieren. Dafür kommt man als Linuxnutzer derzeit ziemlich günstig an gebrauchte Hardware …

Dass ich das mal irgendwann sagen würde, hätte ich auch nicht für möglich gehalten, denn eigentlich ist die rasante Entwicklung bei Linux eher ein Nachteil, wenn man konservativ auf dem Desktop unterwegs ist. Das Officepaket sollte sich am besten maximal alle 10 Jahre ändern, die Position der Icons und Einstellungen auf dem Desktop am besten gar nicht. Doch in einer Dekade hat KDE schon gefühlt 20 neue Versionen der Desktopumgebung herausgebracht und die Gnome-Shell gefühlt 30-mal die Abwärtskompatibilität der Extensions gebrochen. Von den Anwendungsprogrammen ganz zu schweigen, von denen einige dann schon gar nicht mehr existieren und durch Forks ersetzt worden sind. Linux auf dem Desktop zu nutzen heißt letztlich, flexibel bleiben zu müssen, wenn liebgewonnene Programme nicht mehr weiterentwickelt werden und irgendwann nicht mehr lauffähig sind auf aktuellen Distributionen.

Dafür kann es einem nicht passieren, dass Hardware plötzlich als obsolet gilt. Ich habe es in nun mittlerweile über 20 Jahren Linuxnutzung noch nie erlebt, dass ein aktuelles Linux auf einem PC oder Notebook nicht installierbar gewesen wäre. Die Computer gingen entweder vorher kaputt oder entsprachen nicht mehr der gewünschten Leistung, bevor Distributionen „Nö“ dazu sagten.

Worst Case: Die Lieblingsdistribution wird eingestellt

Anders sieht das derzeit in der Windowswelt aus: Wer nicht die neuesten Systeme verwendet, kommt nur mit Tricks zu Windows 11. Wer auf den dafür vorgesehenen Wegen das neueste Windows nutzen will, wird sich im Zweifel also neue Hardware kaufen müssen, wenn die CPU nicht bereits zu den unterstützten Modellen zählt. Bei Linux gibt es dagegen keinen einzelnen Hersteller, der einfach beschließen könnte, dass bestimmte Prozessoren nicht mehr unterstützt werden. Jedenfalls wird man nicht mit strengen Mindestvoraussetzungen gegängelt. Im schlimmsten Fall passiert es, dass eine Distribution eingestellt wird und das gewohnte Upgrade von einer Version zur nächsten nicht mehr funktioniert. Dann stünden jedoch immer noch eine Menge Alternativen bereit.

Aus Linuxanwendersicht kann man Microsoft dafür direkt dankbar sein. In der Folge der aktuellen Windows-Upgrade-Politik kommt man nämlich derzeit im Gebraucht-PC-Handel nun ziemlich günstig an Hardware, auf der offizell nur noch Windows 10 unterstützt wird. Für Linux kein Problem …


aus der Kategorie: / Tratsch /

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Kommentare

Du sprichst mir aus der Seele. Freunde haben mir mal einen iMac geschenkt, der nun circa 10 Jahre auf dem Buckel hat. Dem habe ich irgendwann noch 8 GByte zusätzlichen RAM spendiert und nun hat er 12 GByte. Das Ding läuft mit MATE absolut problemlos und der Bildschirm an sich ist weiterhin wirklich Klasse. Das ist eine absolut zuverlässige Schreibmaschine und dafür bekomme ich sicherlich die nächsten 10 Jahre oder länger Distributionen, die sich darauf betreiben lassen. Snow Leopard war, glaube ich, das letzte Apple-OS, das darauf offiziell installierbar war.

Ja, das stimmt. Als Linux User kommst Du günstig an hervorragende Hardware, weil sie von macOS oder Windows offiziell auf das Abstellgleis geschoben wurden.

Jürgen · 7. Oktober 2023, 19:37

Ein aktuelles Linux Debian mit LXDE (64bit) habe ich vor einiger Zeit spasseshalber (ob es geht?) auf einem Pentium 4 630 (64 bit) mit Nvidia geforce 7600GT 8xAGP 512MB VRAM (schafft 1080p), SSD und 2GB DDR Ram installiert. Und ja das geht sogar ,da offline, ganz brauchbar. War als Machbarkeitstest gedacht.

— Uwe · 7. Oktober 2023, 20:41

> Die Hardware wird nie zu alt

Doch, bereits noch voll funktionsfähige 32-Bit-Rechner werden von immer weniger Linuxdistributionen unterstützt.

— · 7. Oktober 2023, 21:09

Ansichtssache. Für Linux-Heim-Anwender ist das meist eine Prima Sache etwas Geld zu sparen, wenn sein Linux-System für wenig Geld schneller läuft. Andererseits muss er auf moderne Sicherheitsfeatures verzichten, da Linux diese gar nicht unterstützt. Man kann die neue Abhängigkeit von Windows 11 und TPM doof finden, aber irgendwann musste Microsoft damit anfangen und TPM ist seit Jahren absolut nichts neues mehr.

https://curius.de/2022/02/warnung-nutzt-keine-fingerabdruck-authentifizierung-mit-linux/

Und das hat sich bis heute nicht geändert. Allerdings kommt hier langsam Bewegung in die Sache. Canonical hat TPM Unterstützung für Ubuntu angekündigt das irgendwann für Server kommen soll. Einfach weil es kommen muss, sonst ist man weg vom Fenster.

— Abbc · 8. Oktober 2023, 04:51

Ja, absolut. Jede Schule sollte (nicht nur) aus Kostengründen Linux verwenden.

— micha · 8. Oktober 2023, 07:51

von: — micha · 8. Oktober 2023, 07:51 Ja, absolut. Jede Schule sollte (nicht nur) aus Kostengründen Linux verwenden.

Frage:
wer ist an der Schule der „arme Tropf“ die Belegschafft? die Sever PC NB Wlan Lan usw einrichtet und betreut?
für jedes Lehrperonal jedem Schüler und Schülerinnen???
Admin wird keiner einstellt weil Linux kostet nix, das ganze wird „so nebenher“ eingerichtet. :—)
Es gibt zuviele Leute die sagen „Linux PC Server usw“ ist einfach und „kostet“ nix,
das Glauben dann die was zu sagen (und keine Ahnung) haben und entscheiden sofort, daher kommt die Misere.
Gruß

— Gast · 8. Oktober 2023, 14:25

Etliche Leute freuen sich, auch alte Technik zum Leben zu erwecken. Und sei es nur als lauffähiges Anschauungsstück oder Mediaplayer, oder xxx, oder…

aktuell:

Download (Deutsch, ISO-Datei)

LXDE

DVD 32-Bit:

Download
inoffizielles-lmde-6-lxde-32bit-de-20231001-2135.iso

Quelle:
https://www.linuxmintusers.de/index.php?topic=79312.0

:-)

— Uwe · 8. Oktober 2023, 17:37

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