Debian, Mutter aller debianbasierender Distributionen – damit also auch von Ubuntu – ist heute in Version 7 veröffentlicht worden. Genauer gesagt: Debian 7.0 stable.
Das Entwicklungsmodell von Debian ist einzigartig in der Linuxwelt. Während die Hauptversion („Stable“) nur alle paar Jahre veröffentlicht wird, ist die Folgeversion ebenso jahrelang in Entwicklung, welche jedoch ebenfalls schon für den Produktiveinsatz geeignet ist und täglich neu mit Updates versorgt wird („Testing“). Auch diese Variante ist stabil im Sinne von zuverlässig, ändert jedoch schleichend und kontinuierlich ihren Gesamtzustand – im Gegensatz zum jetzt veröffentlichten Stable, für das es nur Sicherheitsaktualisierungen gibt. Testing ist gewissermaßen eine Art Rolling Release. Bevor neue Software in Testing aufgenommen wird, ist sie in einer weiteren Version („Unstable“) geprüft worden. Während es für Stable-Varianten nur Sicherheitsaktualisierungen gibt, werden in Testing und Konsorten laufend neue Programmversionen eingepflegt. Bei Stable ist der Nutzer vor Überraschungen sicher, hier kann er über Jahre mit exakt derselben Programmzusammenstellung arbeiten und muss bei Sicherheitsaktualisierungen nicht mit Nebeneffekten rechnen.
Was bisher nur als „Testing“ in Entwicklung war, wurde nach einer Übergangszeit, der letztmaligen Stabilisierung („Freeze“), nun also als Debian 7 stable, Codename „Wheezy“, zur Verfügung gestellt. Knapp 2 Jahre nach dem Erscheinen von Debian 6 gibt es nun also eine neue, in der Entwicklung abgeschlossene Hauptversion von Debian. Debian 6 (Codename Squeeze) wird damit zu „oldstable“, und Debian Testing nimmt Kurs auf Debian 8, unter dem Codenamen „Jessie“.
Debian 7 steht u.a. als CD- oder DVD-Image zur Verfügung, diese können direkt über FTP/HTTP vom Debian-Server geladen oder z.B. über Bittorrent bezogen werden. Die vollständige Debian-Distribution besteht aus 8 CDs oder 3 DVDs, zum Installieren der Distribution genügt aber die erste CD zunächst völlig. Wer DVD 1 zum Installieren nutzt, darf sich die gewünschte Oberfläche während der Installation aussuchen, hier sind KDE, Gnome, XFCE oder LXDE allesamt mit dabei.
Wer CD 1 nimmt, bekommt hingegen nur Gnome 3 als Standardoberfläche angeboten. Für den Fall, dass Debian von CD installiert werden soll, aber mit einer anderen Desktopumgebung, stehen Variationen des ersten CD-Images bereit: CD 1 ist auch mit KDE, LXDE und XFCE erhältlich.