Ich werde mir nun am besten einfach mal „Internationaler Open-Source-Experte“ auf die Visitenkarten drucken lassen, denn unter dieser Bezeichnung war ich auf Einladung des Veranstalters dieses Jahr Teil der Jury, die über die Vergabe der Linux New Media Awards 2013 bestimmen durfte.
Nun ja, eigentlich zum Linux New Media Award 2012, aber da die Mail im Januar dieses Jahres kam, nehme ich mal stark an, dass es um den aktuellen Contest ging. Das Unternehmen hat sich mittlerweile umbenannt, der Wettbewerb trägt jedoch weiterhin den alten, traditionellen Namen. Die Preise wurden inzwischen im Rahmen der CeBIT vergeben, in den verschiedenen Kategorien wurden u.a. Android SDK, Raspberry Pi und CyanogenMod ausgezeichnet. Linus Torvalds bekam den Preis für sein Lebenswerk.
Unter anderem wurde auch über das „innovativste Open-Source-Projekt“ abgestimmt. Ubuntu war hier genauso vertreten wie Firefox, KDE oder Linux. Die Entscheidung fiel mir da nicht schwer, hier konnte ich mir das Votum für meinen absoluten Favoriten einfach nicht verkneifen. Das innovativste Open-Source-Projekt für mich ist und bleibt vorerst eindeutig – Gnome. So innovativ, dass es nervt und (Achtung, polemisierende Übertreibung aus rein stilistischen Gründen!) es niemand mehr benutzen mag.
Beweisfoto
Wie es Ubuntu in die Auswahlliste geschafft hat, ist mir hingegen nicht ganz klar, denn den Mac zu kopieren erscheint zwar clever, aber nicht gerade innovativ. Die Entscheidung, auf Mir umzuschwenken, stand zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht fest, hätte an dem Ergebnis aber wohl kaum etwas geändert.
Kleiner Trost für Gnome: Auch wenn es für den Preis nicht gereicht hat, ist Gnome dafür nun offizieller Ubuntu-Abkömmling. Offenbar ab der kommenden Ubuntu-Version 13.04 wird es also ein ganz offizielles „Ubuntu Gnome“ geben. Herzlichen Glückwunsch.