Warum zum %!$# wird diese Gnome-Erweiterung kein Standard?

28. August 2022

Das alte Problem scheint immer noch zu bestehen: Kaum hat man sich an eine Gnome-Erweiterung gewöhnt, kommt das Update auf die nächste Gnome-Shell-Version – und die Erweiterung ist deaktiviert, weil noch nicht angepasst an die neueste Version. Manchmal kommt die Lösung jedoch von unerwarteter Seite.


Dash to Dock

Die Haltbarkeit einer Fedora-Version beträgt rund ein Jahr – nach Erscheinen der übernächsten Version (die ca im Halbjahresrhytmus erscheinen), ist daher spätestens ein Upgrade angesagt. Da demnächst Nummer 37 erscheint, war die Idee, eine hier noch laufende 35 noch schnell auf die aktuelle 36 zu bringen. Nach dem Upgrade auf Fedora 36 dann die Überraschung: Das Dock war verschwunden.

In Wirklichkeit war es noch da, aber nur noch im Übersichtsmodus zu erreichen – weil die bislang aktive Erweiterung „Dash to Dock“ mit der nun genutzten Gnome-Shell-Version als inkompatibel angezeigt wurde. Auch auf der Erweiterungs-Website wurde sie nicht aktualisiert angeboten. Doch so weit musste man gar nicht suchen: Fedora liefert die Erweiterung in der nötigen Anpassung direkt in den Paketquellen mit, die Erweiterung lässt sich mit dem entsprechenden Befehl nachinstallieren, gnome-shell-extension-dash-to-dock brachte das Dock zurück:

Ubuntu-Nutzer haben das Problem nicht beim Update, hier ist eine modifizierte Variante der Dash-to-Dock-Erweiterung stets in die angebotene Gnome-Verson integriert. Doch beim offiziellen Gnome bleibt es eine Erweiterung, die nicht einmal zu den vom Gnome-Projekt selbst betreuten Kernerweiterungen zählt (und bei denen darauf geachtet wird, dass sie mit Erscheinen einer neuen Gnome-Version auch zu dieser kompatibel ist). Dabei zählt Dash to Dock nun schon seit Jahren zu den beliebtesten Erweiterungen bei extensions.gnome.org.

Nicht nachvollziehbar

Es bleibt unverständlich, weshalb bei „purem“ Gnome weiterhin am Konzept festgehalten wird, dass das Dock nur nach Drücken der Windowstaste oder beim Ansteuern der oberen linken Bildschirmecke sichtbar wird und keine entsprechende Einstellung zum Verhalten angeboten wird. Spätestens seit der Verlegung der Leiste an den unteren Bildschirmrand ist die Bedienung ohne Erweiterung aus Usability-Sicht – auf die das Gnome-Projekt doch scheinbar so viel Wert zu legen scheint – katastrophal, wenn man mehrere Programme über diesen Weg starten möchte. Sollen Gnome-Nutzer ernsthaft immer nur mit einem einzigen Programm arbeiten? Ist das tatsächlich so ungewöhnlich, mal zwei Programme parallel starten zu wollen?

Auf andere Anwenderwünsche reagieren die Gnome-Entwickler. So werden mit Gnome 43, z. B. die Ordner-Embleme zurückkommen, die es bei Gnome 2 schon einmal gegeben hatte und die man auch noch bei den Dateimananager von Mate oder XFCE kennt: Ordner lassen sich damit zusätzlich mit kleinen Symbolen kennzeichnen. Warum das nicht auch beim „Panel“ klappt, bleibt das Geheimnis der Macher. Vielleicht will man es für die Nutzerschaft einfach spannend halten, ob die Distributionen beim nächsten Upgrade ans Paketieren gedacht haben oder nicht.


aus der Kategorie: / Tratsch /

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Kommentare

Okay, jetzt bin ich so richtig verwirrt xD

Du hattest Fedora 35 und bist schnell noch auf 36, weil bald 37 erscheint und deshalb bist du nun auf 38 gegangen?

Abgesehen von dieser Verwirrung geben ich dir aber vollkommen Recht. Jedes Gnome Update wird zum Abenteuer. Und mit libadwaita wird es künftig nicht einfacher unter Gnome. Hoffentlich wenigstens für die Entwickler und einen einheitlichen Desktop. Ich bin skeptisch.

— Bo · 28. August 2022, 16:18

Man kann ja mit drag and drop beliebig viele Anwendungen auf einmal von der shell starten und die sogar nach belieben auf Arbeitsflächen verteilen.

— Oliver · 28. August 2022, 16:55

Ich mag es um ehrlich zu sein so wie es ist, das ist mit einer der gründe warum ich gnome nutze, meine viel genutzen programme pinne ich an und starte sie mit super+1 … , das geht schneller als mit einem panel. Ein panel würde bei mir nur unnötig platz weg nehmen und mit keinen vorteil bringen da ich ausschließlich mit alt+tab arbeite. Deshalb hoffe ich, dass es so wie es jetzt ist als default bleibt, eine zusätzliche option würde mich allerdings auch nicht stören.

— Slomo · 28. August 2022, 18:03

Eines der Gründe, warum ich „Gnome“ absolut nicht mag. Da stimmt so Vieles nicht und ist mir auch immer noch nicht ganz ausgereift. Ich bevorzuge stattdessen XFCE, das sieht zwar optisch nicht ganz so „geil“ aus, dafür erfüllt es seinen Zweck und ist konsequent in der Umsetzung und das über viele Jahre hinweg.

— Torsten · 28. August 2022, 18:05

Okay, jetzt bin ich so richtig verwirrt xD
Ist korrigiert, danke schön!

— Pinguinzubehör · 28. August 2022, 18:44

Ich nutze Gnome ohne Extensions. Daher ist mir Dash to Dock auch ziemlich egal.

— Abbc · 29. August 2022, 00:25

Versuch mal den Webseitenlink : Polybar.. macht vielleicht noch mehr Spaß und ist Gnome unabhängig ;)

Marius · 29. August 2022, 09:54

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