Windows-Software für Ubuntu: Microsoft und Canonical gehen strategische Partnerschaft ein.

1. April 2013

Nachdem bereits Amazon-Dienste in Ubuntu integriert wurden, überrascht die populäre Linuxdistribution nun mit einem weiteren Coup: Canonical gewinnt Microsoft als Technikpartner, Microsoft-Programme werden künftig exklusiv für Ubuntu zur Verfügung stehen.

Allmählich wird klar, weshalb Ubuntu auf einen eigenen Graphikserver namens Mir setzt: Nachdem KDE und Gnome erklärt haben, sich auf Wayland konzentrieren zu wollen, ist Ubuntu nun bald in der Lage, exklusiv für das eigene System Softwareprodukte anbieten zu können, die auf alternativen Distributionen nicht mehr ohne Weiteres lauffähig sind. Hintergrund ist offenbar eine Vereinbarung mit Microsoft, denn der Windows-Hersteller wird künftig sein Anwendungs-Portfolio zu großen Teilen für Ubuntu portieren.


IE und Notepad in Ubuntus Software-Center

Ubuntu wird damit künftig das Beste aus allen Welten vereinen: die Freiheit und Stabilität von Linux, die Optik von Mac OS und die Popularität der Windows-Anwendungen – alles unter einem Dach. Beide Seiten profitieren von dem Deal: Microsoft bekommt einen Fuß in die Desktop-Linuxwelt, und Ubuntu wird noch populärer für bisherige Linuxskeptiker.

Die Windows-Software wird über das Ubuntu-Software-Center angeboten und sich von dort mit einem Klick installieren lassen. Vorerst werden die Windows-Programme kostenlos erhältlich sein, für später ist jedoch auch eine Bezahloption vorgesehen. Shuttleworth wörtlich: „They accepted the non-advertising ads by Amazon, therefore they’ll buy Windows apps in the future“ (Die User haben die nicht-werbende Amazon-Werbung geschluckt, also werden sie irgendwann auch mal Windows-Software kaufen).


Endlich ein vernünftiger Texteditor für Linux

Als erstes wurde Notepad.exe nativ auf Linux portiert, denn die bisherigen Editoren, die unter Linux zur Verfügung stehen, erfüllen für Canonical nicht die Anforderungen, die für die Zielgruppe Ubuntus vorgegeben werden. Hier will man von der jahrzehntelangen Erfahrung Microsofts profitieren. Beim Windows-Editor wird der Nutzer nicht mit unübersichtlicher Syntax-Hervorhebung gequält, die jeweils letzte Eingabe kann rückgängig gemacht werden – und das alles graphisch und übersichtlich, ohne auf die Konsole ausweichen zu müssen.

Ebenfalls wird der Internet Explorer für Ubuntu bereitstehen und wohl Firefox als Standardbrowser ersetzen: Canonical schlägt damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Ubuntu befreit sich damit aus der Abhängigkeit von Mozilla und kann in Zukunft wieder Releases mit längeren Laufzeiten anbieten, den Nutzern muss nicht alle 6 Wochen ein neuer Browser angeboten werden. Kein Wunder, dass Mark Shuttleworth kürzlich hervorhob, normale Nutzer sollten lieber die LTS-Versionen nutzen.


Neuer Browser für Ubuntu: der Internet-Explorer

Die stärkste Umstellung für Ubuntunutzer wird es jedoch beim Dateimanagement geben: Nachdem Canonical mit der Richtung, die Nautilus eingeschlagen hat, nicht mehr zufrieden war, hat man nun nach Alternativen gesucht und sie im Windows-Explorer gefunden. Es wurde auch über einen Fork und damit über eine Weiterentwicklung in Eigenregie nachgedacht, die Verwendung des Explorers bedeutet jedoch letztlich weniger Aufwand. Ganz sicher ist es noch nicht, da noch technische Details zu klären sind, es sieht jedoch alles danach aus, als würde der Explorer auch zum neuen Standard-Dateimanager von Ubuntu werden.

Ob auch Microsoft Office für Ubuntu zur Verfügung stehen wird, ist noch nicht endgültig geklärt, dies wird davon abhängig gemacht, ob sich die Anwender im Linuxumfeld mit Notepad zufriedengeben werden oder tatsächlich weitergehende Lösungen nachfragen.


aus der Kategorie: / Tratsch /

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Kommentare

Wirklich gut gemacht. Eine kurze Zeit hattest du mich aber. ;)

Ganz ehrlich gegen die Idee hätte ich aber nichts einzuwenden.

— derda · 1. April 2013, 09:11

Der war wirklich gut. Hoffentlich bringst du den Mark damit nicht auf dumme gedanken :D

— · 1. April 2013, 09:25

Leider ist im Screenshot des Software Centers die falsche Schriftart gewählt.
Sonst sehr gelungen.

— anon · 1. April 2013, 09:31

Vielen Dank für diesen guten Scherz. Auch mir ist es erst beim Notepad aufgefallen. Das war dann doch zu dick aufgetragen :)

— Mark · 1. April 2013, 09:47

im Screenshot des Software Centers die falsche Schriftart

Das hat offenbar damit zu tun, dass sich alles noch in der Entwicklung befindet. Ich gehe stark davon aus, dass in der fertigen Version die richtigen Schriftarten benutzt werden und die Übersetzung vervollständigt ist.

Pinguinzubehör · 1. April 2013, 09:52

Mensch, ihr jagt einem aber auch einen Schrecken ein…dann der Blick aufs Datum und: Erleichterung!

Boah!

Ich bin immmer selbst erschrocken wie ich über solche Meldungen erschrecke!

— Papamatti · 1. April 2013, 10:02

Wollte schon lospoltern. Schöner Aprilscherz! Möge es nie so weit kommen!

— Observer · 1. April 2013, 10:11

hihihi!
Trotz falscher Schrift: Der Screenshot vom Software-Center ist sehr gelungen: Notepad = State of the Art Editor… könnenvorlachen!
Allen einen schönen Ersten wünsch’ ich.

— jasper · 1. April 2013, 10:19

Danke! Ich habe allerdings nur die Überschrift gelesen und wusste welches Datum wir haben ;-).
Besonders der letzte Satz gefällt mir :-).

— Thomas S · 1. April 2013, 10:28

Wirklich sehr gut gemacht, muss ich zugeben.

Wobei ich Canonical inzwischen schon fast alles zutraue, aber dann würde Ubuntu so langsam wirklich endgültig zum Frauen- und Kinder-Linux verkommen ;-)

— Tom · 1. April 2013, 11:03

Das beste am ganzen Artikel:

“Endlich ein vernünftiger Editor für Linux”
Und dann das Bild von Notepad. :)
Sehr gelungen.

— freundhansen · 1. April 2013, 11:42

Sie…Sie sind gut, mein lieber Herr! ;) Ich hab’s gefressen, wenn auch mit hochgezogenen Augenbrauen – ich hätt’s Canonical zugetraut…

— Alex · 1. April 2013, 11:43

Echt guter Artikel, habs auch für Wahr gehalten. Bis mir das Datum eingfallen ist. xD

— Peet · 1. April 2013, 12:05

Nachdem letztes Jahr die Aprilscherze wirklich armselig waren, war das hier grad RICHTIG gelungen! :D Auch ich habe es bis zu der Geschichte über den “vernünftigen Editor” geglaubt… :-)

— Jan · 1. April 2013, 12:12

Hallo

Da ich komplett das Datum vergessen habe, habe ich den ersten Abschnitt auch geglaubt, doch je weiter ich gelesen habe, desto unrealistischer wurde es.

Das Microsoft seine Programme im Software Center Anbietet= OK

Danach wurde es aber zu peindlich.
Aber hey, fast hättest du mich erwischt ;-)

— olivier · 1. April 2013, 12:51

Wirklich super Artikel! LOL

Ich habs auch erst beim IE als Standardbrowser gerafft. Das war dann einfach zu dick aufgetragen :D

Grüße

Aleks · 1. April 2013, 12:55

klasse gemacht!
erste zweifel kamen mir mit, vorerst kostenlos und einen fuß in die desktop linuxwelt… :)
aber zum schluss hin wurde einfach zu dick aufgetragen…
internet explrer, notepad, explorer… haha.
echt gut!

— eisbaer006 · 1. April 2013, 12:56

ERST Vereinigte Amerikazoomlinse und jez Nationalexplodierer mit Notbehelfpad? UBNUTTU IST GESTORBEN!!

— SCHATTLBALMER · 1. April 2013, 13:43

Alter Schwede, jetzt hast du mich aber bekommen! Ich habs erst beim Internet Explorer bemerkt.

— Peter Alf · 1. April 2013, 16:32

Ich war grad dabei im Software Center nach “Internet Exploer” zu suchen :D

— derh0ns · 1. April 2013, 23:41

> Haha cool .. bis zum IE für Linux hab ich es noch geglaubt :))

Ich auch :-)

Danke sehr schöner April-Scherz und Dank Planet Ubuntuusers bin ich tatsächlich noch drauf gestoßen. :-)

— Schumbi · 4. April 2013, 09:04

Das ist sooooo geil! Ich hab mich schon bei dem Satz “Microsoft-Programme werden künftig exklusiv für Ubuntu zur Verfügung stehen…” pepi…st vor lachen :))) Und nicht vergessen den Artikel nach Redmond zu senden – Bill goes Ubuntu :)))

— Tom · 6. April 2013, 08:04

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