Geschmäcker sind verschieden. Die einen fanden das neue violette Hintergrundbild ab Ubuntu 10.04 toll, die anderen sahen sich bei den Farbklecksen an Pickel erinnert.
Nun ja, bleibt man bei dem Vergleich, dann haben sich die Pickel bei Ubuntu 10.10 jetzt entzündet:
Wer dem Drang, Clearasil auf den Monitor zu kippen, widerstehen kann, findet ansonsten keine großartigen Neuerungen vor. Das war auch nicht zu erwarten, denn der große Design-Umbruch fand schließlich bereits im April bei der LTS-Vorgängerversion statt. So beschränken sich die jetzigen Modifizierungen nur auf kleinere Änderungen beim Design.
Die Schaltflächenknöpfe der Titelleisten sind flacher und weniger filigran geworden, sie erscheinen schlichter und wirken dadurch funktionaler. Beim Symbolsatz hat man vor allem die Navigationspfeile geliftet, weg vom Vorbild der dicken Gnome- oder Tango-Icons, hin zu einem schlankeren, hinweisschildähnlichen Design. Die Farbtöne sind hier dieselben geblieben.
Weiter verbessert hat man auch die Themes an sich, also die eigentlichen Elemente der Desktopoberfläche. Die ubuntueigenen Standard-Themes kommen nun noch etwas glanz- und effektvoller daher; sie sind noch ein Quentchen heller und symmetrischer geworden. In der Marketingabteilung würde man wohl von “freundlicher, luftiger, leichter” sprechen.
Von den bräunlich-beigen Tönen, die bei Ambiance aus Ubuntu 10.04 LTS z.B. noch auffällig bei den Auswahlfeldern oder Schaltflächen bemerkbar waren, hat man sich endgültig verabschiedet. Im Gegenzug kommt mehr Orange zum Einsatz, neben den Klecksen im neuen Desktop-Hintergrundbild etwa auch bei Markierungen oder beim Überfahren von Schaltflächen. Bei Ubuntu hat man daher den endgültigen Bruch mit der bisherigen Design-Philosophie der erdigen, naturnahen Farbtöne vollzogen.
Mit geändert hat sich dabei auch die Theme-Engine, die Themes Ambiance und Radiance aus Ubuntu 10.10 lassen sich daher nicht ohne Weiteres unter Ubuntu 10.04 LTS nutzen.