Nun also doch: Ubuntu wird kostenpflichtig

1. April 2012

Das hat nun gerade noch gefehlt – nach den Gnome-Shell- und Unity-Querelen wird Ubuntu 12.10 nicht mehr kostenlos erhältlich sein. Wirklich überraschend kommt dieser Paukenschlag jedoch nicht, bereits als Canonical das kostenlose Verteilen von Ubuntu-Installations-CDs einstellte, war klar, wo die Reise hingeht. Die Einführung kostenpflichtiger Versionen ist nun nur der nächste logische Schritt.

Dollarzeichen auf Ubuntu-HintergrundbildWährend das jetzt erscheinende Ubuntu 12.04, „Precise Pangolin“, noch kostenlos abgegeben wird, da laut Shuttleworth die Unity-Oberfläche noch nicht den Zustand erreicht habe, sodass man dafür Geld verlangen könne, wird jedoch bereits die nächste Ubuntu-Version, Ubuntu 12.10, kostenpflichtig sein. Man hoffe, Unity bis zum Herbst 2012 ausreichend stabilisiert zu haben.

Auf den Umstand angesprochen, dass Canonical in der Vergangenheit stets betonte, dass Ubuntu auf immer kostenfrei erhältlich sein würde, sagte Canonicals Sales-Managerin, April Fooler, dazu sinngemäß: „Die alten Versionen sind ja auch weiterhin kostenlos erhältlich. Nur für die neuen Releases verlangen wir künftig ein angemessenes Entgelt“.

Preisgestaltung

Was angemessen ist, wurde noch nicht konkretisiert, man werde sich aber an den Preisen der Ultimate-Versionen des kommenenden Windows 8 orientieren, da Linux schließlich nicht in einer abgespeckten Version ausgeliefert würde. Programme und Tools wie Gimp oder Synaptic sind allerdings weiterhin nur optional erhältlich und müssen vom Nutzer separat nachinstalliert werden.

Ubuntu-Nutzer werden in Zukunft also eine Lizenz benötigen, um Ubuntu weiterhin einsetzen zu können. Da das verwendete Linux und auch die Unity-Oberfläche an sich frei sind und unter GPL-Lizenz stehen, hat man sich bei Canonical einen Trick einfallen lassen, um den Nutzern trotzdem eine Kostenpflicht aufdrücken zu können (und Nachbauten zu verhindern): Das Ubuntu-Hintergrundbild wurde kurzerhand unter eine proprietäre Lizenz gestellt und fest einkompiliert, sodass beim Installieren von Ubunutu auf jeden Fall nun eine Lizenz hierfür erworben und abgenickt werden muss. Ohne Eingabe des Registrierungs-Lizenzschlüssels wird sich Ubuntu nicht installieren lassen.

Der Erwerb des Lizenzschlüssels wird direkt online beim Installationsvorgang möglich sein, man benötigt dazu jedoch eine US-Kreditkarte. Alternativ wird man das neue Ubuntu auch hierzulande z.B. über Amazon und im Fachhandel kaufen können; Installationsmedien, Lizenzschlüssel und gedruckte Infobroschüre mit der Vorstellung der Neuigkeiten von Ubuntu sowie 2 Gratis-Tux-Aufkleber werden dann gemeinsam vertrieben.

„Ubuntu light“

Doch Canonical wird für all diejenigen, die sich mit der Idee gar nicht anfreunden können, für Ubuntu zahlen zu müssen, einen Ausweg bereitstellen: Neben der neuen kommerziellen Ubuntu-Distribution als Standard wird es zusätzlich auch eine Ubuntu-Starter-Version geben, die weiterhin kostenlos genutzt werden kann. Allerdings blendet diese Version statt dem Hintergrundbild Werbung ein, außerdem lassen sich nur 2 Programme gleichzeitig starten. Virtuelle Desktops sind in dieser Version ebenfalls deaktiviert.

Nutzer fühlen sich veräppelt

Die nächste Ubuntu-Version wird darüber hinaus auch ein neues Erscheinungsbild bekommen, um die dann zahlenden Kunden auch zufriedenstellen zu können. Ubuntu-Gründer und Canonical-Chef Mark Shuttleworth: „Mit Gnome 3 und Unity allein bringt man niemanden zum Bezahlen. Wer Geld für ein OS ausgibt, will schließlich, dass es auch wie ein richtiges OS aussieht. Daher werden wir die Unity-Oberfläche noch einmal radikal umgestalten.“

Erste Entwürfe und Mock-ups von Unity in Ubuntu 12.10 tauchten bereits auf den Designer-Wikiseiten auf:


Ubuntu/Unity im neuen Look: „Schneller als ein PC und hübscher als ein Mac“

Änderungen auch beim Pinguinzubehör

Um der neuen Klientel von Ubuntu Rechnung zu tragen, wird Pinguinzubehör diesen Schritt von Ubuntu mitgehen: Ab kommender Woche werden die Texte auf dieser Seite kostenpflichtig, die Artikel von Pinguinzubehör verschwinden hinter einer Paywall – wir nennen sie jedoch P-Wall (für Pinguin-Wall). Die Abopreise beginnen ab 10 Euro/Monat, Einzelartikel sind für 50 Cent zugänglich. Bezahlt werden kann über Paypal oder bar.

Und noch eine Neuerung wird es geben: Da sich Ubuntu und ein aus Cupertino bekanntes Betriebssystem nun weiter angleichen werden, eröffnen sich auch für das Pinguinzubehör neue Synergieeffekte: Um auch Apple-Nutzer stärker anzusprechen, wird diese Seite künftig den Namen „Äppel- und Pinguinzubehör“ tragen.


aus der Kategorie: / Tratsch / Satire

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Kommentare

10 Euro im Monat? Ist doch ein Schnäppchen! Wenn ich dafür hier auch weiterhin so schöne Kommentarschlachten zum Frühstück lesen kann, zahle ich sogar das Doppelte. Die Artikel interessieren mich dabei gar nicht. :D

Steffen · 1. April 2012, 09:52

10 Euro im Monat? Ist doch ein Schnäppchen!

Das ist natürlich nur der Einstiegspreis bzw. das Kennenlernangebot (der “Köder”). Nach dem ersten Monat steigen die Preise dann noch einmal drastisch.

Pinguinzubehör · 1. April 2012, 10:47

Wenn ich dafür hier auch weiterhin so schöne Kommentarschlachten zum Frühstück lesen kann, zahle ich sogar das Doppelte. Die Artikel interessieren mich dabei gar nicht.
Dann sollte man das Kommentieren für den jeweiligen Kommentarautor mit einer Bezahl-Funktion versehen und das lesen kostenpflichtig machen :-P

Das Ubuntu-Hintergrundbild wurde kurzerhand unter eine proprietäre Lizenz gestellt und fest einkompiliert
ROFL Da viel mir fast die Kaffeetasse aus der Hand. ;-)

Gruß

Tom

— Tom Tobin · 1. April 2012, 11:02

Naja da hab ich auch schon bessere News am heutigen Tag gelesen. April Fooler find ich allerdings ganz gut :D

— Larry · 1. April 2012, 11:05

Mensch, also, ich muss zu meiner Pein feststellen, dass du mich ganze 7 (!!) Absätze hattest. Dann hat es gedämmert.
Das erschrickt mich natürlich auch selbst, was ich Canonical alles zutraue…

— Mathi · 1. April 2012, 11:12

Naja, die erste Reaktion war ein Schreck nach der Überschrift, die 2. auf den Kalender…..nicht schlecht ,o))

— deckerac · 1. April 2012, 11:17

Also in Bar bezahlen, das hört sich gut an. Gibt es dann auch eine Rechnung?

— stfischr · 1. April 2012, 11:32

Ich muss leider ehrlich sagen das dieser Beitrag ganz schlecht gemacht ist. Da habe ich vor einem Jahr schönere Beiträge gelesen.

-1 von mir ;)

Ahrak · 1. April 2012, 11:40

Toller Artickel! Mich hast du zumindest zum Nachdenken gebracht, ob das überhaupt möglich ist (GLP etc.).

— Caleb_IX · 1. April 2012, 12:05

ich fand den artikel total cool, hättest du ihn nicht ganz so überzogen, hätte man es durchaus abkaufen können.

macht spaß sich heut durchs internet zu kämpfen:)

— ronny · 1. April 2012, 12:12

“Canonicals Sales-Managerin, April Fooler”

haha, der war gut!

:-D

gegen Ende aber doch ein bisschen zu offensichtlich… ;-)

— Michael · 1. April 2012, 12:37

Liebe® Knetfeder-Blogbetreiber,
mit deinen Hasstiraden auf die Gnome-Shell hast du dich zwar schon beachtlich weit ins Abseits katapultiert, ich hätte kaum gedacht dass du dich noch lächerlicher machen kannst. Aber – Chapeau, es ist dir zweifelsfrei gelungen.

Ich gratuliere.

— Olf · 1. April 2012, 15:12

Schade eigentlich! Ubuntu war und ist absolut erstklassig. Ein entscheidender Grund für Ubuntu für mich war aber auch, dass es kostenfrei war. Werde mich wohl nach etwas anderem umsehen, da mir das neue Unity auch nicht wirklich gefällt. :-(

— · 3. April 2012, 21:05

Ein entscheidender Grund für Ubuntu für mich war aber auch, dass es kostenfrei war. Werde mich wohl nach etwas anderem umsehen

Bitte unbedingt das Veröffentlichungsdatum dieser Meldung beachten! ;)

Pinguinzubehör · 3. April 2012, 21:56

Im Juli rechnet man nicht damit, habe also erst beim Screenshot gemerkt, dass das ein Fake sein muss, der Blick aufs Datum hat meinen Blutdruck wieder sinken lassen ;-)

— · 8. Juli 2012, 16:58

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