Jede Desktopumgebung hat im Panel oder in irgendeiner Leiste eigentlich eine Uhr mit eingebaut. Doch Linux wäre nicht Linux, wenn es da nicht noch mehr Möglichkeiten gäbe. Ein kleiner Blick auf „xclock“ und Konsorten.
Standardmäßig gibt’s Digitalanzeigen für den Desktop, bei z.B. XFCE kann man auch zu einer Analoguhr im Panel wechseln oder bei KDE eine Analoguhr als Widget auf dem Desktop verankern.
Analog-, Binär- und LCD-Version der XFCE-Panel-Uhr
Doch desktopübergreifend bietet Linux natürlich noch weitere Möglichkeiten, die Zeit anzuzeigen. Einmal selbstverständlich in der Konsole, mit dem Befehl „date“:
Weiter bietet auch der Systemmonitor Conky eine elegante Möglichkeit, die Uhrzeit permanent und auffällig auf den Desktop zu zaubern, ohne auf Widgets oder Ähnliches zurückgreifen zu müssen.
Zeitdarstellung mit Conky-Bordmitteln
Daneben gibt es aber auch graphische Uhren, ohne dass man sie extra nachinstallieren müsste, denn sie sind beim X-Server bereits dabei. Die Rede ist von Oclock und Xclock.
Xclock
Xclock ist ein Klassiker, er zeigt beim direkten Aufruf ein schlichtes, nichtfokussiertes Fenster mit Stunden- und Minutenzeiger. Mit diversen Aufrufparametern lässt sich Xclock stark personalisieren, im Zusammespiel mit manchen Fenstermanagern lässt sich die Uhr zudem quasi als Grundlage für das Basteln einer Art eigenem Widget nutzen. Das Aussehen ist bescheiden und altmodisch, dafür belastet man die Systemressourcen jedoch praktisch nicht.
Die Größe der Uhr bzw. des Uhrenfeldes lässt sich mit -geometry 120x120
beeinflussen, die Zahlen stehen dabei für die Pixel der Kantenlänge. Auch die Hintergrundfarbe lässt sich mit -bg "#000000"
z.B. dem Desktophintergrund anpassen. Transparenz beherrscht Xclock allerdings nicht.
Mit dem angehängten Parameter „-digital“ wird sie (Überraschung!) zur Digitaluhr.
Mit „xclock -update 1 &“ erhält die Uhr zusätzlich einen Sekundenzeiger.
Verschiedene Zeitzonen
Mit Xclock ist man nicht auf die hiesige bzw. im PC eingestellte Uhrzeit festgelegt. Xclock lässt sich auch zum Anzeigen einer anderen Zeitzone nutzen. Dazu führt man z.B. den folgenden Befehl aus (was in diesem Fall die Ortszeit von New York ergäbe):
export TZ=UTC+5 && xclock & |
Hier ein Anwendungsbeispiel (realisiert unter Fluxbox) – eine permanente Weltzeitanzeige auf dem Desktop: 3 Xclock-Instanzen mit verschiedenen Zeitzonen, Ortszeit größer, Hintergrund angepasst, Rahmen entfernt und nebeneinander positioniert.
Oclock
Oclock ist praktisch Xclock in rund, ohne quadratischen Hintergrund, hat allerdings geringfügig weniger bzw. andere Funktionen. Dafür beherrscht sie Transparenz, mit dem Anhängsel „-transparent“ erscheint Oclock ohne Farbfüllung, nur mit Zeigern und Umrandung. Verschieben lässt sich Oclock, indem man die Alt-Taste gedrückt hält.
Alle Gestaltungsmöglichkeiten listen die im Terminal aufgerufenen Programme mit dem Anhängsel -help auf.