Softmaker Office 2018 für Linux sinnvoll?

9. August 2018

Als Ersatz für LibreOffice bietet Softmaker-Office keine überragenden Vorteile. Wer jedoch auf Dokumentenaustausch mit der Mac- und Windowswelt angewiesen ist oder ein MS Office auf Linux vermisst, findet im Office aus Nürnberg u. U. die passende Antwort.

Gerade läuft mal wieder eine Aktion, bei der man das Officepaket „Softmaker Office 2018“ deutlich günstiger als zum Originalpreis erwerben kann. 35 % Rabatt gewährt der Hersteller in einer Sommerverkaufsaktion. In der Upgrade-Version erhält man damit ab knapp 25 Euro bereits ein vollständiges Office-Paket.

Im Vergleich zu MS-Office ist das quasi ein Spottpreis, doch unabhängig davon taucht dann natürlich sofort die Frage auf: Warum auf den Pinguin ein alternatives Office-Paket packen, dazu auch noch ein proprietäres, wenn LibreOffice doch kostenlos und der Quasi-Standard bei den Linux-Distributionen ist?

Die Frage ist berechtigt. Softmaker positioniert sich jedoch gar nicht als Libre- oder OpenOffice-Alternative, sondern will ein Ersatz für Microsoft Office sein, womit die Frage im Grunde schon falsch gestellt ist. Das sieht man schon an der Optik: Man ist nah dran an Microsofts Aussehen, imitiert es aber nicht einfach, sondern geht bei Funktionen und Bedienung durchaus eigene Wege. Auch bei Softmaker Office ist das „Ribbon“-Menü nun tonangebend – anders als bei Microsoft kann man sich aber aussuchen, ob man lieber bei den traditionellen Symbolleisten bleiben möchte, die Ansichten lassen sich jederzeit umschalten.

Vorteile

Aber Softmaker Office hat gegenüber MS-Office auch noch ein paar andere Vorteile: Einen deutlich geringeren Preis (vor allem bei kommerzieller Nutzung), anwenderfreundlichere Lizenzbedingungen (eine Lizenz darf z. B. auf mehreren Computern verwendet werden) – und man unterstützt ein heimisches Unternehmen (die Software wird in Nürnberg entwickelt). In der Professional-Version hat es den Duden-Korrektor an Bord, das zusätzlich oder statt der normalen Rechtschreibprüfung genutzt werden kann. Wie Microsoft ist es eine Programmsammlung, d. h. die Bestandteile wie Textmaker (Word-Pendant), Planmaker (Excel-Pendant) etc. laufen in eigenen Instanzen, nicht monolithisch wie bei LibreOffice. Und wie bei Browsern werden mehrere Dokumente in „Tabs“ in nur einem Fenster dargestellt.


Dokumente werden als Tabs in einem Fenster dargestellt

Die letzteren Punkte sind gleichzeitig auch einer der Vorteile gegenüber LibreOffice: Ein Absturz reißt ggf. nicht das gesamte Officepaket mit, sondern beschränkt sich auf das jeweilige Modul. Außerdem startet es deutlich schneller und fühlt sich leichter an. Geht es um das Bearbeiten von Worddateien, schneidet Softmaker deutlich besser ab als LibreOffice.

Nachteile

Es gibt jedoch auch Schattenseiten: In der Linux-Version fehlt der Formeleditor, und die ODT-Unterstützung ist zwar vorhanden, aber offenbar rudimentär. Beim Weiterbearbeiten und erneutem Speichern von mit LibreOffice erstellten ODT-Dateien stürzte Textmaker hier regelmäßig ab. ODS-Tabellendokumente, das Libre-Office-Format für „Calc“, werden von Planmaker überhaupt nicht unterstützt, sie können weder gelesen noch exportiert werden.

Andersartiges

Die Tab-Darstellung von Dokumenten zählt zu den Eigenheiten von Softmaker Office, und auch in anderen Bereichen geht es eigene Wege: Ziemlich praktisch ist z. B. die Textbaustein-Funktion, die vordefinierte Begriffe oder Abschnitte bei Eingabe eines Schlüsselwortes sofort in den Text einfügt. Beim Speichern eines unbenannten Dokumentes wird automatisch der Anfang des Textes als Dateiname vorgschlagen. Bei den Standardmenüs vereint es das Beste aus allen Welten: In der Ribbon-Ansicht (die sich wie bei MS Office z. B. mit Doppelklick auch einklappen lässt, um nicht dauerhaft Platz zu verschwenden), wird in der „Tableiste“ zusätzlich noch einmal ein klassisches „Hamburger“-Menü neben den wichtigsten Bedienelemente angezeigt.


Planmaker kommt nur mit XLS-Dateien zurecht

Einsatzszenario: Austausch von MS-Formaten in der Linuxwelt

Softmaker Office bringt damit also vor allem die Windows-Dateiformate auf den Linux-Desktop. Für das Bearbeiten der freien OpenDocument-Formate ist Softmaker Office keine gute Alternative. Wer Softmaker Office unter Linux einsetzen möchte, um es für alte Libre-/OpenOffice-Dateien zu nutzen, wird somit wenig glücklich damit werden. Aus Linuxanwendersicht ist Softmaker Office damit im Grunde etwas für diejenigen, die sich MS Office auch für Linux kaufen würden, wenn es das gäbe. Weil sie oft mit Word-Dateien zu tun haben und diese nicht nur anzeigen und lesen, sondern auch ohne große Nebeneffekte weiterbearbeiten müssen. Diese Lücke füllt Softmaker mit Bravour. Softmaker Office ermöglicht damit auch Nur-Linux-Anwendern ohne Dualboot oder Zweit-PC den nahezu perfekten Austausch mit der Microsoft-Dokumentenwelt, ohne zu Workarounds wie Wine-Installationen greifen zu müssen – und bringt damit auch gleich noch die Menübandbedienung auf den Linux-Desktop, die es bei LibreOffice bislang nur experimentell gibt.

Das Officepaket wird nativ für Linux angeboten. Unter Gnome nutzte es bei unserem Test auch die nativen Datei-Dialoge, unter KDEs Plasma jedoch nicht, hier kam der hauseigene Fallback zum Einsatz.

Wer sich selbst von Vor- und Nachteilen überzeugen will: Ausprobieren kann man Softmaker Office auf zwei Wegen: Einmal über eine 30 Tage lang lauffähige Vollversion, oder dauerhaft und gratis als „FreeOffice“, das ein Softmaker Office mit abgespecktem Funktionsumfang ist – einige Features sind hier deaktiviert.


aus der Kategorie: / Tratsch /

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Kommentare

Nachdem ich diverse Officepakete, darunter seinerzeit Microsoft Office 95 bis 2003 (die letzte Nicht-Ribbon-Version) sowie die damals unvermeidliche Lotus SmartSuite – gibt es die überhaupt noch? -, StarOffice, als es noch nicht “den Amerikanern” gehörte, ebenso wie die ersten Alphaversionen von OpenOffice, schließlich WordPerfect Office und LibreOffice ausprobiert habe, habe ich folgendes festgestellt:

1) Open Source ist Müll. Das ist bewusst so formuliert. Es gibt einfach keine Qualitätssicherung. LibreOffice ist bei mir vom Rechner geflogen, als es sich geweigert hat, ein OpenOffice-Dokument fehlerfrei zu lesen. Und das soll ein “offener Standard” sein?

2) Für den professionellen Anwender gibt es keine bessere Officesuite als WordPerfect Office. Ich finde es schade, dass das hinter Microsoft Office so sehr verschwindet – es war von Anfang an das besser durchdachte System. Dass Corel da inzwischen haufenweise Zeug reinkippt (u.a. WinZIP), das nicht unbedingt reingehört: sei’s drum.

3) Ein Heimanwender mit schmaler Geldbörse oder einem obskuren OS (Linux?), der die Wahl zwischen OpenOffice, LibreOffice und SoftMaker Office hat, sollte zu SoftMaker Office greifen. Ich habe es mir ebenfalls gekauft und finde viele seiner Funktionen nicht übel, obwohl SoftMakers dringendes Bedürfnis, mir via E-Mail die neue Version (ich habe 2016) aufdrängen zu wollen, die ich überhaupt nicht brauche, mich sehr nervt. Andererseits: Ich benutze ohnehin eigentlich nur PlanMaker, ich schreibe kaum Briefe (allenfalls in LaTeX) und Präsentationen halte ich erst recht nicht. Wenn SoftMaker irgendwann diese neue Ribbonoberfläche zur einzigen Option macht, bin ich raus. :-)

tux. · 9. August 2018, 10:36

Von WordPerfect habe ich auch nur Gutes gehört – aber die Linuxversion von einst (damals vor 20 Jahren, als es gerade so aussah, als würde das nächste Jahr das Jahr der Linuxweltherrschaft werden), soll wohl ziemlich hakelig gewesen sein.

Pinguinzubehör · 9. August 2018, 20:24

Ich hab schon länger mit Softmaker-Office geliebäugelt und bereits FreeOffice getestet. Gerade wer Schulkinder hat und die eine Präsentation machen müssen, fährt damit besser, denn mit Libreoffice gab es bei uns im Haushalt schon Tränen nach der Präsentation!
Durch den Artikel bin ich auf die Rabatte aufmerksam gemacht wurden und nun hab ich bestellt.

— C · 10. August 2018, 10:19

Naja, “Softmaker” gefällt mir schon allein optisch nicht, einfach grauenhaft!

Und, LibreOffice ist keineswegs Müll. Wer sich nicht mit LibreOffice auskennt oder einfach zu dumm ist, Schreibprogramme richtig zu konvertieren/formatieren, dem kann man auch nicht mehr weiterhelfen. Für mich bleibt LibreOffice nach wie vor das A und O unter den kostenfreien Schreibprogrammen. Damit kann ich alles machen, was ich will. Sogar das italienische Militär setzt komplett auf LibreOffice und das sind ja keine Dummköpfe.

— Torsten · 10. August 2018, 13:02

Ich sag’s mal so:
Wer als kleiner Privatanwender wirklich Geld für ein kostenpflichtiges Programm wie MS Word oder Softmaker ausgeben will, der hat doch selbst Schuld. Heutzutage sind LibreOffice und Co. fast ebenbürtig wie MS Word, etc. Ich nutze seit Jahren nur noch LibreOffice und bin hochzufrieden. Und bei uns auf Arbeit haben wir vor ca. 2 Jahren komplett zu LO umgestellt, nicht nur aufgrund der Kosten – einfach, weil LO definitiv besser ist. Aber wie gesagt, wer zuviel Geld hat, der kann ja Word oder Softmaker kaufen….

— Peter · 10. August 2018, 19:34

> 1) Open Source ist Müll.
Starke Worte in einem Linux-Blog.. ;-)

btt. ich habe noch keine Probleme mit Libre Office gehabt und ich habe hin und wieder mit Dokumenten aus dem Microsoft-Universum zu tun. Sicher, es gibt Unterschiede in der Darstellung, allein schon deshalb weil ich auf meinem Linux andere Schriften habe. Aber originale Word-Datei in Libre öffnen, was ändern und als Word wieder abspeichern, geht bei mir ohne Probleme.
Und auch das wollen wir mal nicht vergessen: Wenn Word zum Bücherschreiben gemacht worden wäre, würde es Book heißen..

Schönes Wochenende
meblip

— meblip · 11. August 2018, 08:57

Sorry, aber Softmaker braucht doch kein Schwein. ;) Wie schon ein Vorredner von mir richtig schrieb, ist die Optik und das Layout von Softmaker die reinste Katastrophe. LibreOffice oder OpenOffice reichen doch für den normalen Anwender aus. Wer es noch simpler mag, der kann zum kostenfreien Abiword greifen. Für Liebesbriefe oder Einkaufsliste ist Abiword ebenfalls absolut ausreichend. ;)

— Walter · 11. August 2018, 09:38

Gerade wer Schulkinder hat und die eine Präsentation machen müssen, fährt damit besser, denn mit Libreoffice gab es bei uns im Haushalt schon Tränen nach der Präsentation!

Genau aus diesem Grund bringt man in Unis und Unternehmen seinen eigenen Rechner mit. Man kann dann seine gewohnte Umgebung nutzen.

Falls das nicht möglich ist, kann und sollte man seine Präsentation als PDF mitbringen. Diese affigen Übergängs-Effekte (gehen in PDFs nicht, glaube ich) braucht man seltener, als man sich über unerwünschte Abweichungen aufregt. Solche können ja aufgrund anderer Schriftwarten auf dem System oder anderer Version desselben Programms bereits innerhalb der Produkte eines Anbieters auftreten.

Julius · 12. August 2018, 01:22

zu “Tux”

> 1) Open Source ist Müll. Das ist bewusst so formuliert. Es gibt einfach keine Qualitätssicherung. […]

Nun ja, das passt nicht. Wenn ich gerade die Software von Corel (ich kenne und nutze Aftershot Pro) und ältere Erfahrung mit WordPerfect anschaue, scheine ich dort eher die Beta (bzw. tw. Alpha-) Version erhalten zu haben. WordPerfect war unter DOS gut (ja, ich durfte es noch unter Windows warten und pflegen…). Die Erzeugnisse der Firma Adobe passen ebenfalls – wenn man den Vergleich zu TeX, den vielen kleineren Shell-Programmen wie bspw. vim bis hin zu den Server-Anwendungen hiawatha & Co. betrachtet – kaum zu der obigen Aussage. Dabei denke ich noch an die Zeit, als StarOffice und Netscape zu OpenSource-Software wurden und die Entwickler Jahre brauchten, um den Schrott der Close Source-Software-Zeit zu entfernen…

Nun zu Softmaker Office:

Bei Softmaker Office sehe ich vier Vorteile (zu LibreOffice) unter Linux:

1. die Rechtschreibkorrektur, die deutlich (!!!) besser ist, als ich es im Vergleich zu LibreOffice (auch mit LanguageTool) und MSOffice kenne.

2. der Dateienaustausch (DOCX, XLSX etc. können gut geöffnet und geschrieben werden)

3. die Programmgeschwindigkeit – die Nutzung ist auch bei betagten Rechner möglich

4. das fehlende VBS, StarBasic – man läuft wirklich nicht gefahr eines Schadprogramms.

Die gleichzeitige Nutzung innerhalb einer Organisation mit unterschiedlichen Betriebssystemen kann am Ende das ausschlaggebende Kriterium sein.

— Michael · 13. August 2018, 00:18

Ich denke mal wer Dokumente nur in eine Richtung produziert, kann mit LibreOffice glücklich werden. Im einfachsten Fall erstellt man ein PDF und das Dokument kann überall gelesen werden. Ich gebe ‘tux’ Recht das LibreOffice es nicht immer schaft sein eigenes Format zuverlässig aufzumachen.

Sobald man auf Dokumentenaustausch mit Word angewiesen ist, ist meiner Erfahrung nach, ist LibreOffice unbrauchbar. Ich habe es im Home-Office paar Tage in Einsatz gehabt und die meisten Word Dokumente waren kaputt. Nach paar Restaurationen, eine Stunde pro Dokument, wurde klar das es nicht geht.

Somit habe ich MS Office angeschafft, alles funktionierte und das Geld war mit wenigen Aufträgen wieder drin. SoftMaker hatte ich nicht auf dem Schirm, aber interessant ist es. Zumindest für mich.

— Abbc · 13. August 2018, 22:15

Hallo, ja Softmaker-Office ist auch für mich nicht unbekannt, habe die 2016er Version gehabt, es waren eher Kleinigkeiten, die mich dann doch wieder zu LibreOffice wechseln lassen haben, die 100% MS-Kompatibilität habe ich persönlich nie gebraucht, da ich ja im Vorfeld schon mit
LibreOffice, oder vorher OpenOffice gearbeitet habe, war genau das Problem mit den Offenen Dokumentenformat einer dieser Kleinigkeiten, die mich gestört haben. Und wenn ich mir das Bild so ansehe, das sieht aus wie MS-Office mit ihren neu modischen Anordnung der Bedienoberfläche, ich bin froh, das LibreOffice nicht jeden Kram mitmacht.

Interessanter Beitrag

— Detlef · 13. August 2018, 23:09

Wir wollen doch einmal festhalten, daß Microsoft mit MS Word sich nicht an allgemeine Standarts hält! Viele Funktionen in MS Word sind von Microsoft patentrechtlich geschützt und da haben freie Bürosoftware wie LibreOffice oder OpenOffice natürlich Probleme, diese patentrechtlich-geschützten Inhalte in ihren Programmen einzubauen, weil sie es rein rechtlich gar nicht dürfen. So entstehen bei vielen Nutzern der (falsche) Eindruck, daß LibreOffice/OpenOffice “es nicht können”. Sie könn(t)en schon, wenn sie wollten, nur sie dürften es nicht.

— Nochmals Torsten · 14. August 2018, 06:05

Vielleicht auch für andere noch eine interesssante Ergänzung: Wenn ich selber Dokumente verfasse und die Wahl habe mache ich es eigentlich ohnehin mit Latex. Manchmal komme ich allerdings auch in die Situation, dass ich doxc Dateien bearbeiten muss (auf einem Linux System). Wie schon von anderen erwähnt ist es mit Libre Office wegen fehlender Kompatibilität kaum möglich vernünftig doxc Dokumente zu bearbeiten. Für mich ist die Lösung (das leider nicht freie) WPS Office: bisher keinerlei Kompatibilitätsprobleme. Softmaker habe ich jetzt ebenfalls mal testweise angeschaut, aber bereits bei den ersten Dokumenten konnte ich schon wieder Komptaibilitätsprobleme wie verschobenen Text ausmachen.

— Simon · 22. August 2018, 15:05

Ich habe keine Ahnung, welche Ansprüche von einigen Mitforisten hier beansprucht werden. Ich für meinen Teil, hatte niemals Probleme mit Libre- oder OpenOffice. Auch in beruflicher Hinsicht nicht. Selbst die Volksbank in unserer Region regelt Tabellen oder Schriftverkehr mit LibreOffice. Sollte wirklich einmal Exel oder Word-Dokumente notwendig sein (sehe aber in der Regel kaum Gründe dafür) nutze ich ONLYOFFICE. Mit WPS Office habe ich nichts am Hut auch mit Softmaker nicht. Habe ich zwar auch schon probiert, erkenne aber keine Vorteile. Auch wenn es immer wieder Microsoft-Spezialisten gibt, die in beruflicher Hinsicht auf überteuerte Microsoft-Produkte angewiesen sind, nutze ich doch lieber das kostenfreie LibreOffice, was fast in jeder Hinsicht den Microsoft-Office-Programmen ebenbürtig ist. Übrigens, in profitabler Hinsicht, duldet Microsoft keine anderen Götter neben sich. Dieses trifft auch für andere „professionelle Büroprogramme“ wie Buchhaltungsprogramme oder Online-Banking zu. Von Microsoft habe ich mich schon vor vielen Jahren verabschiedet und nutze doch lieber GNU-Linux, was in jeder Hinsicht meinen Geldbeutel schont und den profesionellen Betriebssystemen wie von Microsoft aber auch Appel weit überlegen ist. Um mit meiner Ansicht ins Detail zu gehen würde den Rahmen meines Beitrages hier sprengen. Aber jedem nach seiner Fasson und nach seinem Geschmack.

— Harald Kaufmann · 18. November 2018, 06:16

Ich kenne sowohl LibreOffice als auch Softmaker Office. Ich bin froh, dass es beides gibt und finde sowohl ein Open-Source-Officepaket als auch ein kommerzielles Angebot eines kleinen Anbieters grundsätzlich sympathisch. Gegenseitiges Bashing hilft ja gar nichts.

Ich habe von beiden zur Zeit lieber Softmaker im Einsatz. Da ich neben einem Windows- und einem Linuxlaptop auch noch ein MacBook Air nutze, kann ich die beiden Officeprogramme auf allen drei Systemen gut miteinander vergleichen. Insbesondere auf dem Mac wirkt LibreOffice für mich wie ein Fremdkörper, schwerfällig und unüberschaubar. Aber für alle Systeme gilt aus meiner Sicht: Wer sich einmal an die Menüführung im Ribbonstil gewöhnt hat, findet nur sehr schwer in die redundante Menüführung alter Prägung zurück.

Wer mit LO zufrieden ist, soll es weiter nutzen. Vermutlich gibt es wenig Gründe, die dafür sprechen, einen Wechsel zu wagen. Das gilt aber auch umgekehrt. Ein Umstieg von Softmaker auf LO ist wenig attraktiv. Alles wirkt dort – aber das ist meine ganz persönliche Meinung – überladener und unübersichtlicher. Nichtsdestotrotz lässt es sich mit beidem gut arbeiten. Aber ich kehre immer wieder, wenn ich LO ausprobiere, relativ schnell reumütig zu SO zurück.

Würde Softmaker sein Programm nicht mehr verkaufen, sondern komplett frei zur Verfügung stellen oder sogar seinen Quellcode als Open Source veröffentlichen, würden wir hier gar nicht mehr diskutieren – glaube ich. Dann wäre dieses Office King.

— Marcus · 1. Februar 2019, 17:14

Mein Senf:
Natürlich ist SO2018 sinnvoll für Linux. Je mehr Auswahl bei kommerziellen Anwendungen unter Linux, desto besser. Unternehmen (oder Dummies wie ich) brauchen einfach einen stets erreichbaren Support – der bezahlt werden will.

Ich selber kaufe SO ab und an, aber auch 2019 gibt es selbst bei (für mich) einfach aussehenden .docx und .odt Dokumenten nicht hinnehmbare Probleme. Dazu kommt, die Addons (Theme und Erweiterungen) für Thunderbird laufen nicht sauber weil nicht ordentlich gepflegt. Das Paket braucht also weiter deutliche Verbesserungen, und keinen Schwenk zum Abonnement.

Libre-/Openoffice sind aus den genannten gleichen Gründen mittlerweile ebenso problematisch. Nach irgendwelchen Updates funktionierte meine Tabelle zur Rechnungserstellung nicht mehr. -> musste vom Programmierer kostenpflichtig angepasst werden, und das hat auch nicht lange gehalten. Zum Glück brauche ich die Kalkulationstabelle seit diesem Jahr nicht mehr.
Ältere Dokumente werden nicht mehr korrekt dargestellt. Ja, ich habe noch .sxw Dateien auf read-only Medien archiviert.

Lösung: für die Windows-Kiste halt MS Office gekauft. Dann nutzt man eben zeitweilig das System, wo die Sachen funktionieren, die man gerade braucht.

Was WPS Office betrifft: werde ich gerne aus Interesse testen. Allerdings ist Kingsoft ein chinesisches Unternehmen, und bei verschenkten Programmen aus China werde ich doch nachdenklich bezüglich deren Geschäftsmodell und der üblichen staatlichen Förderung, vor allem wenn die kein Opensource sind. Dazu noch Abomodell statt Kauf, und chinesische Cloud. Laut Wikipedia hat Kingsoft den Spywareproduzenten Cheetah Mobile gegründet.

Meine Schlussfolgerung:
Ich freu mich für das tägliche Briefeschreiben über die Existenz von Softmaker, ansonsten muss man nach Situation eine passende Lösung nehmen.

— Wolfgang S-H · 5. April 2019, 10:19

Danke, interessanter Beitrag und teilweise interessante Kommentare. Ich selbst probiere jede neue Version von Softmaker unter Linux mal aus, ärgere mich ziemlich bald und lasse es wieder. Auch die Aufdringlichkeit der Firma mit ihren kostenlosen Schriftenangeboten schwächt, und der Support konnte/wollte noch nie meine Fragen beantworten …

ABER: Textmaker (auch im Freeoffice) hat ein Alleinstellungsmerkmal: Durch beherzten Klick auf „Objektmodus“ hat man ein DTP-(light)- Programm, rahmenbasiert, mit Textüberlauf bei verketteten Rahmen, Ebenen, Raster usw. Ich lasse meine Kollegen ohne Indesign damit Faltblätter machen, die gelingen und sind druckfähig. Und keiner muss die steile Lernkurve in Scribus mitmachen bzw. das entsetzliche MS Publisher benutzen, das die einzige Alternative in unsere Firmen-MS-Office-Windows-Umgebung wäre.

— samesdat · 11. April 2019, 20:59

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