Zur Entwicklung Ubuntus – der Weg zur Superdistribution?

18. Januar 2011

Durch die 2D-Version der künftigen Ubuntu-Oberfläche landet nun erstmals auch QT auf den Installations-CDs des Standard-Ubuntus, welches bislang mit reinem Gnome werkelte. Doch „Unitiy“ könnte nicht das einzige Nicht-Gnome-Projekt bleiben, wenn es nach dem Willen des Ubuntu-Chefs Shuttleworth geht. Die Tage scheinen gezählt, wo man Ubuntu guten Gewissens eine „Gnome-Distribution“ nennen konnte. Doch führt das alles auch zu einer Annäherung von KDE und Gnome?

Dass Ubuntu schon von Anfang an äußerst innovativ agierte und spielend mit Gewohnheiten brach, ist kein Geheimnis. Dachten Einige schon, die linksbündigen Fensterknöpfe wären die Spitze des Erträglichen, schwenkte Canonical kurz darauf in Richtung eines ganz eigenen Desktops – weg von der Oberfläche Gnomes – um. Nun kommt auch noch die Ankündigung, sich künftig QT-Programme im Standard-Ubuntu-Portfolio vorstellen zu können, verbunden mit dem Aufruf an QT-Entwickler, Canonical zuzuarbeiten, um QT-Technologie in Ubuntu integrieren zu können. Integriert in die weiterhin als Basis dienende Gnome-Umgebung, wohlgemerkt. Vom ehemals gerne als Aprilscherz genutzten „Ubuntu steigt auf KDE um“, ist man somit in Zukunft möglicherweise tatsächlich nicht mehr weit entfernt.

In den Überlegungen Shuttleworths zeigt sich wieder einmal, dass sich Ubuntu immer weiter vom klassischen Konzept einer Linuxdistribution, der Auswahl und dem Zusammenstellen vorhandener Projekte, entfernt und ein „eigenes Ding“ dreht. Unity statt Gnome-Shell – und nun auch noch das „beste aus beiden Welten“. Dass andere Distributionen einmal die Unity-Oberfläche übernehmen werden, liegt zwar im Bereich des Möglichen, doch KDE wird kaum sein Plasma für Unity in den Wind schießen, genauso wenig wie Gnome das bald vielleicht primär mit QT entwickelte Unity als Shell-Ersatz übernehmen wird.

Gnome ist für Ubuntu Mittel zum Zweck, nicht die Antwort auf alle Fragen. Dass sich Canonical nicht gleich komplett auf KDE stützt, obwohl es technische Vorteile bietet, dürfte an der Ausgereiftheit und Verlässlichkeit der Gnome-Software auch für den Unternehmenseinsatz liegen. Denn bei aller technischer Avantgarde neigt das KDE-Projekt aktuell dazu, sich zu verzetteln. Wäre dies anders, und würde KDE universeller einsetzbar sein (z.B. auch mit der „falschen“ Graphikkarte) – es könnte spekuliert werden, ob Ubuntu sich nicht schon längst von Gnome als Hauptdesktop verabschiedet hätte.

Ubuntu könnte damit die erste Distribution werden, die KDE/QT- und Gnome/GTK-Programme wirklich vereint und vor allem in sich konsistent unter dem eigenen Desktop „Unity“ für den Anwender zur Verfügung stellt. Denn bisher legten sich Distributionen stets auf eine Oberfläche fest – oder gar nicht. Damit könnte Ubuntu noch ein Stückchen weiter an die Bedürfnisse der Nutzer rücken, die bislang von sich aus trotz unterschiedlicher Bedienphilosophien, optischer Unterschiede und gar völliger Gegensätzlichkeiten KDE-Programme unter Gnome nutzten oder umgekehrt. Ubuntu könnte dadurch quasi zur Über-Distribution werden, die die gesamte Linuxprogrammwelt unter einer Schnittstelle bündelt. Da Ubuntu inzwischen sowieso seine eigene Optik entwickelt, die nicht mehr viel mit Original-Gnome gemein hat, fiele das umso leichter.

Eine erfolgreiche Umsetzung wäre Canonical durchaus zuzutrauen, denn dass Canonical etwas von Design und Nutzerfreundlichkeit versteht, hat der Erfolg der vergangenen Jahre gezeigt. Zwar versuchten in der Vergangenheit sowohl SuSE Linux (via Gtk-Qt-Engine) als auch Red Hat (via identischer „Bluecurve“-Themes), dem Nutzer die bequeme Bedienbarkeit auch von Programmen des jeweils anderen Desktops zu ermöglichen, beließen es ansonsten aber bei der Fokussierung auf eine einzelne Desktop-Umgebung. Der Anwender nahm KDE- oder Gnome-Programme dadurch zwar im gleichen Gewand wahr, arbeitete jedoch weiterhin entweder unter KDE oder Gnome – und vor allem an der Bedienbarkeit blieben die Unterschiede weiterhin spürbar. Inzwischen findet man diese rein optischen Vereinheitlichungen nur noch bei Open Suse, bei Fedora werden keine Schritte zur verbesserten gemeinsamen Nutzung von unterschiedlichen Desktopumgebungsbestandteilen mehr unternommen.

Der nächste große Knall wäre wohl, wenn Canonical die Unterteilung in Ubuntu, Kubuntu, Xubuntu etc. aufgäbe. Vorstellbar wäre es, denn wozu noch desktopspezifische Distrubtionsvarianten anbieten, wenn die Haupteigenentwicklung doch alle Komponenten ohnehin vereinen könnte? Unter betrieblichen Gesichtspunkten wäre dies der nächste logische Schritt. Doch dies alles ist natürlich reine Phantasie. Schließlich würde Ubuntu auch nie den Gnome-Desktop ganz aufgeben … nicht wahr?


aus der Kategorie: / Tratsch / Distributionen

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Kommentare

Hmm, also wenn ich das recht verstanden habe, werden die kein Gnome3 einbauen sondern Unity. Klar hätten Canonical es gerne, daß möglichst viele Qt Entwickler ihnen gratis zuarbeiten und dann noch bitteschön die Rechte an ihrem Code abtreten. Mach Dich doch bitte mal schlau in Sachen Lizenzpolitik von C.. In meinen Augen sollte sich die Firma darauf konzentrieren der Stammdistribution Debian zuzuarbeiten, am Kernel mitarbeiten oder die armen Jungs vom Gimp Team unterstützen, anstatt merkwürdige Klickibuntu Oberflächen zu entwickeln. Ich habe 2 Jahre begeistert Ubuntu genutzt und bin eigentlich entsetzt welche Richtung die Distri einschlägt. Natty schau ich mir noch an und werde dann entweder auf LMDE oder Slackware, meine alte Distribution zurückwechseln.

Zum großen Knall:
kein Mensch hindert dich die KDE, XFCE und Gnome Libs auf einer Maschine zu installieren. Das ging schon immer und nochmals Ubuntu wird den Gnomedesktop aufgeben weil das Projekt nicht in die Richtung rudert die Canonical möchte.

— ohje · 18. Januar 2011, 23:10

“Eine erfolgreiche Umsetzung wäre Canonical durchaus zuzutrauen”

Ich traue es Canonical nicht zu. 5 Jahre Ubuntu-Benutzer. Bitter enttäuscht von den Entwicklungen der letzten 1 1/2 Jahre. Es wird langsam Zeit, der Distribution den Rücken zuzukehren.

— bleistift · 18. Januar 2011, 23:24

Ich bin ein großer Fan von Qt, nicht jedoch von Apple und seinem QT (QuickTime). ;)

— Michel · 18. Januar 2011, 23:31

Ich bin ein großer Fan von Qt, nicht jedoch von Apple und seinem QT (QuickTime). ;)

Darauf hab’ ich schon gewartet. ;)

a) Bei meinen Texten richte ich mich nach der deutschen Rechtschreibung (= als Abkürzung sprechbar => Großbuchstaben), nicht nach der Marketingabteilung von Nokia.

b) Ich halte meine Leser nicht für blöd – dass es hier nicht um Quicktime geht, ist offensichtlich.

Pinguinzubehör · 18. Januar 2011, 23:40

Ich verstehe nicht, weshalb Canonical so eine Sonderstellung zugesprochen wird.
Schon seit Ewigkeiten haben immer wieder Linux-Distributoren ihre eigenen GUIs geschrieben: Das Linux der ersten eeePC-Generation, Moblin, Maemo,…

Canonical weiß ja nicht einmal, welches Toolkit sie nutzen wollen. Der Qt-Port von Unity ist innerhalb weniger Monate bereits DAS DRITTE TOOLKIT! Und selbst der Vorgänger UNR nutzte im Laufe seines Lebens zwei Toolkits.

— Kurt K. · 19. Januar 2011, 02:44

Der nächste große Knall wäre wohl, wenn Canonical die Unterteilung in Ubuntu, Kubuntu, Xubuntu etc. aufgäbe […] denn wozu noch desktopspezifische Distrubtionsvarianten anbieten, wenn die Haupteigenentwicklung doch alle Komponenten ohnehin vereinen könnte?

Omg – viel noch zu lernen du hast ;)
Als Default-Installationen für Normale User die an Ihre Desktop Umgebung schon lange gewohnt sind… sehr wichtig dieses sein.

— · 19. Januar 2011, 05:25

Sehr interessanter Artikel. Danke für den einen oder anderen Denkanstoß.
Ich weiß nicht wie es mit Ubuntu weiter geht und an sich ist es mir auch herzlich egal. Es gibt so viele andere Distributionen auf die der geneigte Nutzer wechseln kann. Das ist das schöne an Linux :) Auch gibt es ja Projekte die ebenfalls auf Debian aufsetzen oder Ubuntu als Unterbau benutzen. Denke da gerade an Mint. Schauen wir mal. Ich beobachte dieses Treiben um Ubuntu sehr interessiert, und arbeite trotzdem mit Archlinux und nem aktuellen KDE :) .

Was Qt betrifft, das schrieb sich btw. schon vor Nokia so ;), es ist wesentlich mehr als nur eine Klassenbibliothek zum gestalten grafischer Programmschnittstellen. Zu dieser Anmerkung Qt == häßlich . Das hängt von der Liebe ab, die ein Entwickler seiner Anwendung angedeihen lässt. ;)

Grüße
Schumbi

— Schumbi · 19. Januar 2011, 09:25

Find ich gut, auch das viele nun von Ubuntu weg wollen
endlich mal eine Linux Distri frei von blinden Ideologen

— Jens · 19. Januar 2011, 09:30

Dass du QT schreibst ist aber trotzdem falsch, weil Qt keine Abkürzung ist, sondern ein Eigenname. Diesen Namen gibts nicht erst seit Nokia Trolltech übernommen hat. Wenn du von QT schreibst und Qt meinst und das bewusst falsch schreibst, dann ist das schlechter Stil, einfach weil es zwei grundverschiedene Dinge sind.

— Michel · 19. Januar 2011, 09:35

Dass du QT schreibst ist aber trotzdem falsch, weil Qt keine Abkürzung ist, sondern ein Eigenname.

Wie gesagt, man sollte sich von Firmen nicht die Rechtschreibung diktieren lassen. Nokia schreibt (und vormals Trolltech schrieb) es (bewusst) falsch, nicht ich. Eigenname kann man zur Not gelten lassen (Anderes Beispiel: wenn “Coca-Cola” meinen würde, dass es doch “cOcAcOlA” heißt – würde man das auch mitmachen? Sicher nicht.), doch dann müsste man in diesem Fall konsequent Anführungszeichen setzen, um regelkonform zu bleiben – das wäre dann aber schlechter Stil, da es im Schriftbild stört.
Es kommt vielmehr darauf an, ob man es als Abkürzung spricht (“kuh-teh”) oder nicht (“cute”). Der Großteil sagt “kuh-teh”, also wird es hier auch so geschrieben. Dass ein Begriff für verschiedene Dinge steht, ist gang und gäbe, das ist kein Problem.

Pinguinzubehör · 19. Januar 2011, 10:56

Man spricht es aber “cute”.
Dass die meisten Menschen es anders machen macht es ja nicht richtiger (‘Standart’ anyone?).
Deshalb wird es Qt geschrieben, um eben explizit darauf hinzuweisen, dass es keine Abkürzung ist.

— murrayy · 19. Januar 2011, 11:07

viel noch zu lernen du hast ;) Als Default-Installationen für Normale User die an Ihre Desktop Umgebung schon lange gewohnt sind… sehr wichtig dieses sein.

Ob der dunklen Seite nicht völlig egal sein das ist und sich der Jedi aber mal ganz fix gewöhnen zu hat an tolles hippes Einheitsbuntu?

Pinguinzubehör · 19. Januar 2011, 11:14

Man spricht es aber “cute”.

Eben nicht.

Dass die meisten Menschen es anders machen macht es ja nicht richtiger (‘Standart’ anyone?).

Ich wiederhole mich gerne: Es ist mir herzlich egal, wie Nokia (oder Vorgänger) das ausgesprochen haben möchte, ich lasse mir deswegen nicht die Rechtschreibung versauen (wenn es einer Firma so wichtig ist, dass ihre Marke “korrekt” gesprochen wird, dann darf sie keine in die Irre führende Abkürzung wählen – selber schuld). Der Standard/-t-Vergleich hinkt; “QT” ist korrekt geschrieben, nicht “Qt”.

um eben explizit darauf hinzuweisen, dass es keine Abkürzung ist.

Warum sollen wir für Nokia die Arbeit machen? :)

Pinguinzubehör · 19. Januar 2011, 11:34

Es ist vollkommen Wurst wie Qt ausgesprochen wird (nebenbei laut Wikipedia spricht man es “cute”), es ist ein internationales Produkt und ein eingetragenes Warenzeichen. Wenn man ein Produkt oder die Firma per Namen nennt, hat man auch deren Schreibweise zu verwenden, schon alleine um mögliche Missverständnisse zu vermeiden. Warum lassen sich sonst die ganzen Firmen ihre Namen wohl rechtlich schützen? Eben nicht damit jemand ankommt und unter gleichen Namen, aber anderer Schreibweise, ebenfalls Produkte anbieten kann.

Falls in irgendeinem Land dieser Welt alles nur klein geschrieben werden würde, würde wohl niemand sagen bmw wäre deswegen richtig geschrieben, einfach weil es BMW heißt. Genauso wie es falsch ist Ubuntuusers oder UbuntuUsers zu schreiben, die einzig richtige Schreibweise ist ubuntuusers.

— Michel · 19. Januar 2011, 15:08

Find ich gut, auch das viele nun von Ubuntu weg wollen endlich mal eine Linux Distri frei von blinden Ideologen

Genau so sehe ich es auch.

Ich denke wem der eingeschlagene Weg nicht gefällt, soll Ubuntu kommentarlos verlassen. Auch wenn ich es ehrlich gesagt nicht nachvollziehen kann, was an der Canoncial-Politik verkehrt ist.

Mir gefällt der Weg den Canoncial gehen will und werde bei Ubuntu bleiben. Canoncial versucht eben die veralteten Strukturen der Linux-Bewegung aufzubrechen, was uneingeschränkt zu begrüßen ist!

— htw123 · 19. Januar 2011, 15:22

Canonical ist das beste was Linux passieren konnte. Niemand hat die Linuxer je so aus ihrer ideologischen Komfortzone gezerrt und zeigt ganz deutlich, dass wir zu so viel mehr fähig sind!

Go Mark! Go Canonical! Go Linux!

— · 19. Januar 2011, 17:20

Wenn man ein Produkt oder die Firma per Namen nennt, hat man auch deren Schreibweise zu verwenden

Ähm, nein.

Warum lassen sich sonst die ganzen Firmen ihre Namen wohl rechtlich schützen? Eben nicht damit jemand ankommt und unter gleichen Namen, aber anderer Schreibweise, ebenfalls Produkte anbieten kann.

Das ist völlig korrekt. Es geht hier aber um Rechtschreibung, nicht um Markenrecht. Ich biete hier keine Produkte an, sondern nenne nur ein Produkt. Und sogar eine Marke hat sich dann trotz aller möglicher TMs oder ®s innerhalb eines Textes den Grammatik- und Orthografieregeln unterzuordnen (btw: schon mal “googlen” gesagt? Das dürfte man dann auch nicht, das sieht Google nämlich gar nicht gerne). Oder ganz simpel ausgedrückt: Man schaut für Texte im Wörterbuch nach, nicht im Handelsregister.

Falls in irgendeinem Land dieser Welt alles nur klein geschrieben werden würde, würde wohl niemand sagen bmw wäre deswegen richtig geschrieben, einfach weil es BMW heißt.

Doch, natürlich: wenn diese andere Sprache Abkürzungen nur in Kleinbuchstaben kennt, wäre alles andere als bmw falsch.

die einzig richtige Schreibweise ist ubuntuusers.

Leider wieder falsch. Du wirst hier “ubuntuusers” nur in Anführungszeichen finden, sonst steht hier überall sprachlich korrekt Ubuntuusers (= Substantive werden großgeschrieben).

Ebenso übrigens wie Seamonkey (nicht SeaMonkey), Gnome (nicht GNOME), Open Suse (nicht openSUSE), XFCE (nicht Xfce), Openoffice/Open Office (nicht OpenOffice.org). Man kann’s so schreiben, muss es aber nicht. Bezeichnugen in Fließtexten und für sich stehende Markennamen sind immer 2 Paar Schuhe.

Pinguinzubehör · 19. Januar 2011, 18:34

Was soll dann das große Endziel von Canonical werden?
Alle anderen Linux Distributionen vom Markt fegen?
Um die Herrschaft oder Meinungshoheit über die Linux Entwicklung zu Gewinnen?
Eine Art nächstes Windows oder Mac OS für die Dummis auf Linux Basis zu Entwickeln?
Um dann Linux zu Kommerzialisieren wie Google sein Android System?

Ich glaube kaum das diese angestrebte Clientel für das Klickibuntu dauerhaft zum Ubuntu System wechseln wird solange nicht ihre geliebten Spiele oder gewohnten Win Aplikationen darauf laufen.

Es könnte aber auch eine große Konkurenz kommen für Ubuntu, sollte Google sich Entschießen sein Android (4.0 oder nächste) auch auf den Desktop PC zu bringen.

— basic · 20. Januar 2011, 00:15

<3 @ Rechtschreibung :-p
Ich für meinen Teil schreibe, wie ich es meine. Sei es richtig oder falsch, bei mir nennt sich die Bibliothek Qt :-p ohne es in etwaige Zeichen einzusperren. Wenn Du QT schreibst, muss ich immer an Äpfel denken. (Alles Gute Steve J. “Don’t like your products and philosophy, but get well again.”)
Wobei, nun wahrscheinlicher ist, dass mir diese Diskussion hier einfiele, die nebenbei bemerkt, nicht so recht zum Thema passt. Ein subtiler Schachzug, muss ich schon sagen. ;-)

— Schumbi · 20. Januar 2011, 00:15

Wobei, nun wahrscheinlicher ist, dass mir diese Diskussion hier einfiele, die nebenbei bemerkt, nicht so recht zum Thema passt. Ein subtiler Schachzug, muss ich schon sagen. ;-)

Hehe, ich bedaure das zutiefst und bitte vielmals um Entschuldigung für diese OT(Ot?)-Diskussion. :) Bin gerne bereit, das Thema an geeigneterer Stelle fortzuführen. Wenn mich jemand auf vermeintliche Schreibfehler anspricht, kann ich leider nicht stillhalten, das ist ‘ne Berufskrankheit. ;) Aber dennoch: Respekt vor allem auch an Michel und murrayy, eine abweichende Ansicht gut argumentierend zu verteidigen.

Pinguinzubehör · 20. Januar 2011, 00:48

(z.B. auch mit der „falschen“ Graphikkarte)
Sorry, was? KWin unterstützt die Möglichkeit ohne Compositing mit XRender Compositing, mit OpenGL 1 und OpenGL 2 Compositing. Wir skalieren perfekt nach unten.

Wie sieht das denn bei Unity (Ubuntu) aus? Anforderung: OpenGL Compositing (höher als KWins Anforderungen). Canonical entwickelt gerade ein neues Unity-2D um den Anwendungsfall “falsche Grafikkarte” zu unterstützen.

Wie sieht es bei GNOME Shell aus? Leider auch Pech gehabt. Mit “falscher Grafikkarte” hat man halt keine GNOME Shell.

KDE Plasma ist der einzige moderne Linux Desktop der sowohl OpenGL als auch XRender als auch ohne Compositing unterstützt.

Und dass es nicht an KWin, sondern vllt. doch an den Treibern liegt, sieht man ja aktuell auch bei Firefox, die uns übrigens nach unserer Meinung gefragt hatten…

— Martin Gräßlin · 20. Januar 2011, 19:49

Der nächste große Knall wäre wohl, wenn Canonical die Unterteilung in Ubuntu, Kubuntu, Xubuntu etc. aufgäbe.

Ich schlage für die neue GUI den Namen KDGomeX vor ^^

Schiwi · 20. Januar 2011, 20:17

Das Problem an deiner Abkürzungsargumentation von kjuwt ist, dass es laut Wikipedia gar keine Abkürzung sein soll, sondern Haavard Nord “Q” einfach hübsch fand und sich das “t” bei Xt ausgeliehen hat.

— adun · 20. Januar 2011, 21:08

Canonical entwickelt gerade ein neues Unity-2D um den Anwendungsfall “falsche Grafikkarte” zu unterstützen.

Genau darauf bezieht sich die Passage „falsche Graphikkarte“: dass Canonical Unity auch „in 2D baut“, um Effekte auch ohne Compositing zu ermöglichen. Was daraus wird, muss sich natürlich erst zeigen. Wenn ich richtig informiert bin gibt’s Effekte mit Plasma jedoch gar nicht mehr, wenn man (gerne auch treiberbedingt) KDE in der Minimallösung nutzt. Sollte das „Qt-Unity“ natürlich auch nur diesem Stand entsprechen, streiche ich den Absatz gerne. Im Übrigen ist die Betrachtung – aus Anwendersicht – müßig, ob Probleme durch den Treiber entstehen oder die Art, wie ein Treiber genutzt wird. Ich kann es sehr gut verstehen, dass euch der Hut hochgeht, wenn die Nutzer ständig darüber klagen, dass „KDE nicht funktioniert“, obwohl der Treiber die Ursache ist – aber der Anwender kann auch nichts dafür.

KDE Plasma ist der einzige moderne Linux Desktop der sowohl OpenGL als auch XRender als auch ohne Compositing unterstützt.

Gerade das ist auch hoch anzurechnen, KDE läuft prinzipiell überall. Unabhängig davon bleibt die Frage jedoch interessant, weshalb Canonical sein Unity nicht gleich mit Plasma realisiert, sondern an etwas Eigenem strickt.

Pinguinzubehör · 20. Januar 2011, 21:27

dass Canonical Unity auch „in 2D baut“, um Effekte auch ohne Compositing zu ermöglichen.
Nein darum geht es nicht. Unity2D ist eine Lösung um Transparenz in der Desktop Shell zu haben und einfache Animationen von Desktop Shell Elementen zu haben, jedoch keine Animationen, die einen Compositor benötigen.

Das Gleiche kann Plasma seit 4.0 auch (damals jedoch noch ohne Compositing). Plasmoide sind transparent und können animiert bewegt werden.

Ich kann es sehr gut verstehen, dass euch der Hut hochgeht, wenn die Nutzer ständig darüber klagen, dass „KDE nicht funktioniert“, obwohl der Treiber die Ursache ist – aber der Anwender kann auch nichts dafür.
Der Anwender kann aber aufhören die Falschaussagen weiterzuverbreiten, wenn er weiß dass sie nicht stimmen. Und gerade bei den Treibern weiß man das ja. (Mittlerweile hört man auch von den Treibernentwicklern Kommentare, die zeigen dass sie wissen, dass sie Downstream kaputt gemacht haben).

— Martin Gräßlin · 20. Januar 2011, 22:09

Das Problem an deiner Abkürzungsargumentation von kjuwt ist, dass es laut Wikipedia gar keine Abkürzung sein soll

Das spielt aus sprachlicher Sicht absolut keine Rolle: sobald es wie eine Abkürzung wahrgenommen werden kann, darf es auch wie eine Abkürzung geschrieben werden (der Wunsch einer Firma, wie etwas „offiziell“ ausgesprochen werden soll, ist nicht das Problem der Sprachgemeinschaft). Im Übrigen ist das nicht „meine“ Argumentation, sondern Deutsch-Grundkurs.

Pinguinzubehör · 20. Januar 2011, 22:11

Nein darum geht es nicht. Unity2D ist eine Lösung um Transparenz in der Desktop Shell zu haben und einfache Animationen von Desktop Shell Elementen zu haben, jedoch keine Animationen, die einen Compositor benötigen.

Das war mir nicht bekannt, danke. Habe die Passage oben gestrichen, in diesem Kontext ist die Bermerkung dann wirklich unfair. Ich möchte wirklich eure Arbeit nicht schlechtreden, sondern versuche nur Erklärungen zu finden, weshalb Canonical an Unity schraubt, anstatt auf KDE aufzubauen.

Der Anwender kann aber aufhören die Falschaussagen weiterzuverbreiten, wenn er weiß dass sie nicht stimmen. Und gerade bei den Treibern weiß man das ja.

Den Eindruck habe ich weniger. Ich möchte mir nicht vorstellen, dass das jemand mit böser Absicht macht, auszugehen ist wohl eher davon, dass der Masse die Hintergründe schlicht egal sind. Aufklären sollte man natürlich weiterhin, doch das dürfte ein Kampf gegen Windmühlen bleiben.

Pinguinzubehör · 20. Januar 2011, 22:47

> Ähm, nein.
Ähm doch und nur nebenbei, solltest du dich jemals bei einer Firma bewerben, wo du den Namen anders schreibst, weil du meinst es besser zu wissen, dann landet die Bewerbung mit Sicherheit schneller im Papierkorb als du glaubst. Selbst in der deutschen Wikipedia wird Qt richtig geschrieben und nicht son Mist wie hier.

> (btw: schon mal “googlen” gesagt?
Googeln nicht googlen, steht seit ca. 2004 im Duden, weil es sich im Sprachgebrauch eingebürgert hat und Synonym für Suchen via Suchmaschine geworden ist.

> Doch, natürlich
Auch das sehe ich anders. Man darf Marken und Namen nicht eindeutschen, es sei denn das Alphabet gibt die Zeichen nicht her. Vermutlich würdest du auch Namen von Personen umschreiben, wie z.B. von Katharine McPhee. Naja da kann man dir dann wirklich nicht mehr helfen.

> Leider wieder falsch. Du wirst hier “ubuntuusers” nur in Anführungszeichen finden, sonst steht hier überall sprachlich korrekt Ubuntuusers (= Substantive werden großgeschrieben).
Nein richtig, da man Eigennamen nicht umschreibt. Es gibt kein Ubuntuusers, es gibt nur ubuntuusers und wird auch nach Satzzeichen klein geschrieben. Ein eigenwilliges Umschreiben verfälscht den Kontext und kann sogar zu fehlerhaften Informationen führen bei ähnlichen Begriffen (siehe Qt != QT).

Zum Glück kann man sich als Leser vor solcher Ignoranz wenigstens etwas schützen, habe Qt nun meinem Filterproxy aufgenommen, so dass da nun immer Qt steht.
Schönen Tag noch.

— Michel · 22. Januar 2011, 14:18

So lange niemand auf die Idee kommt, aus QT oder QT mal einen Q-Tea zu machen, ist doch alles in Ordnung. (Hey, geniale Idee für alle Treckies! :-D)

Radiorobbe · 22. Januar 2011, 15:46

nur nebenbei, solltest du dich jemals bei einer Firma bewerben, wo du den Namen anders schreibst, weil du meinst es besser zu wissen, dann landet die Bewerbung mit Sicherheit schneller im Papierkorb als du glaubst

Das kommt ganz darauf an, ob der Personalchef etwas von Deutsch versteht oder nicht. Ausgerechnet bei Bewerbungen sollte man peinlichst genau darauf achten, korrekte Rechtschreibung zu verwenden und keine mAaRketinG-Witze einzubauen.

Selbst in der deutschen Wikipedia wird Qt richtig geschrieben
Nur ausnahmsweise. Die Regel ist auch hier, Firmen- und Produktbeschreibungen orthografisch korrekt zu schreiben.

Googeln nicht googlen, steht seit ca. 2004 im Duden, weil es sich im Sprachgebrauch eingebürgert hat und Synonym für Suchen via Suchmaschine geworden ist.

Korrekt. Und genau das sah Google nicht gerne, daher wurde die Erläuterung nachträglich geändert. Der Sprachgemeinschaft kann’s trotzdem egal sein..

Man darf Marken und Namen nicht eindeutschen
Mit „Eindeutschen“ hat das überhaupt nichts zu tun, auch im Englischen schreibt man Abkürzungen korrekterweise nicht klein. „Qt“ ist eine bewusste Falschschreibung.

habe Qt nun meinem Filterproxy aufgenommen, so dass da nun immer Qt steht.

Das heißt, auch dann, wenn’s um Quicktime geht?

Pinguinzubehör · 22. Januar 2011, 22:10

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