Anfang dieses Jahres stellten wir die Frage: Ist Firefox noch der Linux-Browser? Diese Frage lässt sich noch immer nicht leicht beantworten, doch die Indizien sprechen eine klare Sprache: Chrome macht Boden gut.
KDEs Browsertechnik „KHTML“ hat über Umwege in den letzten Jahren einen regelrechten Siegeszzug angetreten. KHTML in Form des Konquerors spielte nie eine große Rolle, selbst typische KDE-Distributionen machten lieber den Firefox zur Vorauswahl. Doch die Zeiten scheinen vorbei zu sein – Kubuntu setzt z.B. auf Rekonq, Lubuntu auf Chromium.
der Chromium-Browser
Als Apple für seinen neuen Browser Safari eine Browserengine brauchte und als Ausgangsbasis KHTML nahm, das dann zu Webkit mutierte, begann die Erfolgsgeschichte der freien Browser-Bibliothek. Heute werkelt Webkit nicht nur in Safari-Browsern, sondern auch in Googles Chrome und Chromium oder in Arora, Midori und Rekonq – Gnome/Epiphany nutzt inzwischen ebenfalls Webkit, und aufgrund der neuerdings schlechteren Zugänglichkeit zu Mozillas Gecko für Drittanbieter ist damit zu rechnen, dass in absehbarer Zeit noch mehr Browser – auch unter Mac und Windows –, die bislang auf Gecko aufbauten, zu Webkit wechseln werden.
unsere eigene Browserstatistik hält noch zu Firefox
Laut der Erhebung von Statcounter, die in den vergangenen Tagen durch die Nachrichten geisterte, hat Chrome Firefox im internationalen Vergleich bereits eingeholt und ist die Nr. 2 hinter dem Internet Explorer geworden. Hierzulande mag das noch anders aussehen, doch wie lange noch? Aus diesem Anlass hier ein paar Gedanken zu Ursachen und Hintergründen des neuen „Browserkriegs“. Unsere eigene Statistik liefert dabei ein überraschendes Ergebnis: Chromium steigt zwar tatsächlich deutlich in der Gunst der Nutzer, aber nicht zulasten des Firefox, sondern auf Kosten des Internet Explorers.