… ist es nicht mehr weit bis zum Jahr des Linux-Desktops. Immer dann, wenn Linuxberichterstattung abseits der typischen Computerzeitschriften auftaucht, ist dies auch ein Indiz für das „Ankommen“ von Linux auch in der Welt des „normalen“ Nutzers.
Aktuell berichtet Frank Patalong bei Spiegel Online, Grammatikfehler inklusive, über seine Linuxerfahrungen. Interessant ist dabei vor allem, wie die Vorteile von Linux wahrgenommen werden. Die Quintessenz des Berichtes lautet: Linux (Ubuntu) ist schick, sicher, und man kann die alltäglichen Aufgaben damit erledigen. Außer, „Die Sims“ zu spielen.
Linuxberichterstattung bei Spiegel Online
Keine Rolle spielen der Preis, die technische Überlegenheit und die Vielfalt der angebotenen Anwendungen. Auch die Wahlfreiheit im Einzelnen (Distributionen, Oberflächen/Desktops, individuelle Konfigurierbarkeit bis ins kleinste Detail) ist kein Grund, der hier pro Linux spricht. Es herrscht der Eindruck Linux = Ubuntu (so wie früher einmal Suse = Linux). Immerhin: dass Ubuntu überhaupt ein Linux ist, geht noch nicht völlig unter.
Politische Erwägungen wie der Umstand, dass Linux auf freie Lizenzen aufbaut und fast ausschließlich aus quelloffener Software besteht, kommen in der Außenbetrachtung nicht vor. Schließlich sind diese Punkte für einen reinen Anwender vordergründig auch nicht von Interesse – doch ohne diese gäbe es eben auch kein Linux in dieser Form.
Tragisch ist und bleibt dabei jedoch, dass Linux einen Otto Normalanwender meist nicht von sich aus anlockt, sondern erst dann auf dem Radar des weniger ambitionierten PC-Nutzers erscheint, wenn er von seinem Windows derart genervt ist, dass aktiv nach Alternativen gesucht wird. Es gibt noch viel zu tun.