Der ubuntuusers.de-Planet – ein Blick hinter die Kulissen

9. September 2012

Der Planet bei ubuntuusers.de ist seit Jahren ein attraktives Angebot für den an Linuxinfos interessierten Leser, denn hier laufen Berichte und Infos von diversen Seiten zusammen, die man sonst nicht so bequem versammelt hätte. Man lernt neue Blogs oder Angebote kennen und bekommt ein breites Spektrum an Inhalten geboten. Doch aufgrund unterschiedlicher Interessen und Ansichten von Bloggern und Lesern entsteht bisweilen Konfliktpotential. Mittendrin das Ikhaya-Team, das dieses zu entschärfen versucht. Ein Versuch, einen Blick in das Dickicht des durchaus komplexen Regelwerks des Ubuntuusers-Planeten zu werfen, inklusive einem ausführlichen Interview mit einem der Verantwortlichen.

Viele Communitys im Open-Source-Bereich haben einen sogenannten „Planeten“, eine Seite, die die Blogbeiträge der Mitglieder vereint und gebündelt auf einer einzigen Seite, auch als RSS, anbietet – ein Meta-Blog. Auch bei ubuntuusers.de gibt es seit nun knapp 6 4 Jahren einen solchen Planeten. Das Besondere an ihm – und das unterscheidet ihn von den meisten anderen Planeten – ist, dass er streng themenspezifisch, aber nicht zwangsläufig fachspezifisch ist. Das heißt, der Leser, der sich für Ubuntu, Linux und Open Source interessiert, wird hier nicht nur von Programmcodes erschlagen, sondern findet auch normale Texte und Berichte, die er auch als Nichtinformatiker versteht. Im selben Maße wird er von Berichten der Blogger über ihre Urlaube, Goldhamster und kruden Meinungen zum politischen Tagesgeschehen verschont – in den Planeten kommen nur Beiträge zum vorgegebenen Oberthema.

Das Team, das den Planeten überwacht, hat dabei die undankbare Aufgabe, die Balance zwischen Angebot und Nachfrage zu reglementieren. Auf der einen Seite stehen die Blogger, die Rot sehen, wenn ihnen Affiliate-Links o.ä. im Feed untersagt werden, auf der anderen Seite die kritischen Leser, die bereits auf die Barrikaden gehen, wenn mal über Linux Mint statt Ubuntu berichtet wird. Das Reglement, die „Planetenregeln“, setzt dabei deutliche Grenzen, in beide Richtungen. Blogger können den Planeten z.B. nicht dazu missbrauchen, um eine neue Seite schnell bekannt zu machen oder einen zusätzlichen Werbekanal zu erhalten. Leser hingegen scheitern z.B. daran, ihnen missliebige Inhalte entfernen zu lassen, wie „distributionsfremde“ Berichterstattung, spezielle Textformen oder einfach ihnen persönlich unliebsame Themen. Wenn Linux oder Open Source das Thema sind, gibt es generell keine „Zensur“ seitens des Teams, es mischt sich nicht in inhaltliche Fragen ein – außer natürlich bei Regelverstößen.

Die Attraktivität des Ubuntuusers-Planeten entsteht unabhängig von der Qualität der Beiträge selbst nicht zuletzt dadurch, dass ein unabhängiges Team dahintersteht, das eindeutige Regeln formuliert hat. Der Planet wird nicht durch die Betreiber der einspeisenden Blogs selbstverwaltet, sondern das Ikhaya-Team überwacht die Einhaltung der Regeln, wie eben etwa Nichtkommerzialität und Themenbezogenheit. Diese Regeln formen den Planeten im Ergebnis zu einem attraktiven Angebot, das seinen Community-Charakter bewahrt, die teils strengen Vorgaben für Teilnehmer führen jedoch auch dazu, dass Seiten den Planeten von sich aus wieder verlassen. Seiten wie z.B. Linux und ich, „picomol“ oder jüngst Bitblokes waren mal dabei, haben dem Ubuntuusers-Planeten aus unterschiedlichsten Gründen jedoch wieder den Rücken gekehrt. So werden etwa Autoren vergrault, die sich mit der Vorgabe, auf z.B. Flattr-Links zu verzichten oder einen Volltext-Feed anbieten zu müssen, nicht arrangieren können. Sinkt dann aufgrund des Fortgehens professionell schreibender Autoren der Informationsgehalt im Planeten, beschweren sich wiederum die Nutzer.

Die vorgegebene Themenzentriertheit andererseits hat in der Vergangenheit gar zu einer Art „Fork“ geführt. Auch das gerade im Entstehen befindliche Open-Source-Blog-Netzwerk ist ein Ausdruck der Unzufriedenheit mit den Planeten als solchen. Inwieweit sich letzteres von den „klassischen“ Planeten abgrenzt, wird die Zukunft jedoch erst noch zeigen müssen.

Letztlich liegt beim Ubuntuusers-Planeten alles in der Verantwortung des Ikhaya-Teams. Welche Inhalte zulässig sind, welche Blogs aufgenommen werden oder nicht und welche wieder rausfliegen, das entscheidet das Team. Gerade bei den Nichtaufgenommenen scheint sich daher schnell der Eindruck zu ergeben, dass es sich beim Team um einen arroganten Zirkel handelt, der den Planeten nach Gutsherrenart „führt“. Pinguinzubehör hat deswegen einmal das für den Planeten verantwortlich zeichnende Ikhaya-Team in Gestalt von Teamleiter „Svij“ in die Mangel genommen – heraus kam ein interessanter Einblick, wie der Planet tatsächlich funktioniert und funktionieren soll.


„Svijnterview“

1.) Wie viel Aufwand entsteht euch, dem Team, beim Administrieren des Planeten? Wie oft wird „verwarnt“, gelöscht oder kontrolliert?

Svij: Die Frage lässt sich gut mit einem „Es kommt darauf an“ beantworten. Letztendlich ist das höchst unterschiedlich, als Ikhayateam-Mitglied kümmert sich man ja hauptsächlich um das Schreiben von Artikeln, der Planet läuft dabei ja meist nebenbei mit. Jedes Ikhayateam-Mitglied geht dabei die Planetenbeiträge durch und schaut dabei nebenbei, ob alles regelkonform ist. Da einige einen Feedreader verwenden, passiert das meist alles nebenbei ohne großen Arbeitsaufwand. „Verwarnt“ wird so gut wie nie, wenn, dann wird der Beitrag verborgen und der Blogger angeschrieben, manchmal muss man in einem längeren Zeitraum gar nicht eingreifen, mal hingegen öfters. Mehr als ein oder zwei verborgene Beiträge im Planeten pro Woche sind äußerst selten. Explizite „Verwarnungen“ werden äußerst selten ausgesprochen.

2.) Wie sieht das eigentlich mit dem Beschwerdemanagement aus? Wie oft beschweren sich Leser beim Team über Blogs im Planeten, was stört die Leser am häufigsten und wie handhabt ihr das?

Die meisten Beschwerden kommen über das Forum rein, die sind dann natürlich auch öffentlich sichtbar, manchmal auch via IRC. Ist aber generell eher selten der Fall, da die meisten Blogbeiträge regelkonform sind.

3.) Wenn Beiträge verborgen werden, welches sind dabei die Hauptgründe? „Planetenfremde“ Themen, Werbung oder etwa schlechtes Deutsch?

Eigentlich nur dann, wenn es „planetenfremd“ ist oder Werbung enthält. Schlechtes Deutsch eigentlich nie, solche Blogs kommen dann meist auch nie direkt in den Planeten.

4.) Wie oft wurden Blogs schon komplett aufgrund von Regelverstößen (also nicht nur wegen ausbleibender Beiträge) ausgeschlossen?

Während meiner Teamzugehörigkeit gab es den Fall bisher noch nicht und soweit ich weiß, gab es den Fall auch vorher noch nicht.

5.) Es scheint durchaus vorgekommen zu sein, meist jedoch verlassen die Blogs offenbar aus eigenem Wunsch den Planeten. Die Gründe dafür unterscheiden sich, mal ist es der Eindruck, mehr für den Planeten als für die eigene Seite zu schreiben, mal sind es Differenzen mit anderen Community-Mitgliedern, oft wird aber bei den ehemals Aggregierten auch eine Ablehnung der Planetenregeln als Grund für den Weggang genannt. Sind die Regeln zu streng?

Das kann man sehen wie man möchte, wenn der Blogger „nur“ für den Planeten Beiträge schreibt, dann muss man sich eben an die Regeln halten. Wer dies nicht möchte, der muss seine Artikel ja eben nicht für den Planeten aggregieren lassen. Schließlich gibt’s es ja auch keinen Zwang bei uns.

6.) Werden Blogs eher vorgeschlagen, sucht ihr selbst nach geeigneten Kandidaten oder bewerben sich die Blogger eher selbst?

Häufig kommen die Blogvorschläge von den Blogbetreibern, die ihren eigenen Blog vorschlagen. Eher seltener kommen Vorschläge von normalen Planeten-Lesern oder vom Team, lediglich wenn jemand über einen Blog „stolpert“ der interessant aussieht, wird über eine Aufnahme diskutiert und danach beim Blogger angefragt, ob Interesse besteht.

7.) Wie oft bewerben sich eigentlich Blogs für den Planeten?

In den letzten Monaten waren es nicht sehr viele Blogs. In einem Monat kommen in der Regel ein oder zwei Blogvorschläge rein, mal mehr, mal weniger.

8.) Und wie oft werden Blogs abgelehnt?

Blogs werden eher selten abgelehnt. Eine sofortige Absage geht raus, wenn der Blog weniger als zwei Monate besteht, das ist häufig der Fall, wenn einige Blogger die Aufnahmekriterien vorher gar nicht richtig lesen. Dabei sagen wir jedoch auch immer, dass sie sich nach den zwei Monaten wieder melden sollen und das wir dann uns nochmal den Blog anschauen. Sofern der Blog den Aufnahmekriterien entspricht, dann wird der Blog häufig auch sofort angenommen. Absagen erfolgen beispielsweise dann, wenn die Artikel gravierende Fehler in der deutschen Rechtschreibung aufweisen. Um zurück zur Frage zu kommen: Es kommt nicht häufig vor. Beim Erteilen der Absage geben wir auch immer Tipps, an welchen Stellen der Blog verbesserungswürdig ist. Nach ein paar Monaten darf sich jeder Blog dann noch einmal bewerben und wir schauen uns ihn wieder an.

9.) Wieso dürfen z.B. keine Blogs im Planeten sein, die seltenst schreiben? Verstopft das die Infrastruktur oder hat das andere Gründe?

Hier müsste erstmal der Begriff „seltenst“ genauer definiert werden. Da wir nur ein kleines Team sind, ist es einfach einfacher den Planeten zu administrieren, wenn nicht so viele „Karteileichen“ vorhanden sind. Aber wenn man einmal im Planeten ist, wird man nicht wegen geringer Aktivität aus dem Planeten entfernt. Dies passiert erst, wenn ein Blog sechs Monate oder länger nichts mehr geschrieben hat. Das heißt, der Blogbetreiber wird angeschrieben und entsprechend angefragt, ob er oder sie weiter im Planeten bleiben möchte.
Zudem erkennt man bei einem „lebendigen“ Blog besser, wie gut die Qualität des Blogs ist und ob er auch gut in den Planeten passt. Bei mehreren Artikeln im Monat sieht man schnell, ob der Blog passt oder nicht. Bei wenigen Beiträgen, die eventuell auch kurz sind, ist das eher schwierig einzuschätzen.

10.) Auf der Ubuntuusers-Startseite prangt ein Sponsorenlogo, Inyoka (die Software hinter ubuntuusers.de) ist Closed Source, es gibt Spendenaufrufe und Ubuntu selbst ist eine kommerzielle Distribution. Auf der anderen Seite haben schon mehrmals Blogger den Planeten verlassen, weil ihnen z.B. ein kleiner „Flattr“-Button im Feed nicht gestattet wird. Warum ist in diesen Fällen strikte Nicht-Kommerzialität im Planeten so wichtig, was steckt dahinter?

Die Ubuntu-Community selbst ist nicht-kommerziell. Lediglich die kommerziellen Dienste rund um Ubuntu nimmt Canonical wahr. Ubuntuusers.de ist dabei völlig unabhängig von der Entwicklung von Ubuntu. Der Planet hat dabei recht wenig mit zu tun. Wichtig ist für uns eher der Community-Gedanke, der kommerzielle Gedanke soll da in den Hintergrund rücken, da der bei uns nicht im Fokus steht. Spendenaufrufe sind eben deshalb nötig, wenn man strikt gegen kommerzielle Aspekte ist, das stärkt bei uns dann auch den Community-Gedanken, schließlich hat die Community rund um ubuntuusers.de geschafft, so viel Geld zusammenzubekommen und zwar für die Community! Die restlichen Punkte sind Sachen des Teams, bzw. der einzelnen Teams.

11.) Auch die Blogs im Planeten sind Teil der Community, tragen etwas zu ihr bei, tragen ihre Kosten aber selbst. Ein im Planeten enthaltenes Blog dürfte also auch einen Spendenaufruf veröffentlichen, um seine Existenz zu sichern, da ihm Flattr-Links, Werbung und sogar Zählpixel im RSS-Feed verwehrt werden?

Nein, weder Spendenaufrufe im Planeten noch der ganze andere Klimbim sind da erlaubt. Das leitet sich auch nicht aus der vorherigen Antwort ab. Auf ihrem eigenen Blog dürfen sie es natürlich.

12.) Will man in der Konsequenz nur nichtkommerzielle Hobbyautoren im Planeten haben oder wie ist das Verhältnis zu professionellen/kommerziellen Schreibern/Projekten im Planeten?

Ich persönlich unterscheide nicht zwischen professionellen und kommerziellen Schreibern im Planeten. Ist mir ehrlich gesagt auch nicht so wirklich wichtig. ;-)

13.) Vor kurzer Zeit erst hat Bitblokes die Veröffentlichung über den Planeten eingestellt, da allein die schiere Zahl der Beiträge bei einigen Planetennutzern Kritik ausgelöst und zu teils heftigen Reaktionen geführt hat. Sind auch in Zukunft Blogs mit hoher Beitragsfrequenz willkommen oder wird auch dies in irgendeiner Form reguliert werden?

Jeder Blog ist willkommen, der unseren Regeln entspricht und regelmäßig Artikel liefert. Eine Begrenzung der Artikel pro Blogger ist nicht vorgesehen.

14.) Der Weggang mancher Blogger wurde auch von Teammitgliedern bedauert. Gab es Versuche, abgesprungene Blogs für den Planeten wieder zurückzugewinnen?

Das muss jeder Blogger für sich selbst wissen. Wir haben, wo es nötig war, unsere Position erklärt, aber niemals irgendwen versucht zwanghaft zu überreden oder die Entscheidungen der Blogger umzukehren.

15.) Als Leser des Planeten merkt man in der Regel nicht, wenn bestimmte Blogs auf einmal nicht mehr dabei sind, in den Ikhaya-Meldungen („Neues aus dem Team“) wird in der Regel nur von Aufnahmen berichtet, nicht von Abgängen. Auch für die Blogs selbst kann das fatal sein, wenn auf einmal sogar die Stammleserschaft ausbleibt, die sich auf die Zustellung über den Planeten verlassen hat. Hat das Team diesbezüglich schon mal über eine Lösung diskutiert, wie z.B. über ein „Ehemaligenverzeichnis“, eine aktuelle Infobox o.ä.?

Guter Hinweis! Es gab hierfür keinen wirklichen Grund, ab dem nächsten „Neues aus dem Team“-Artikel werden wir es dann wohl benennen.

16.) Die Kommunikation zwischen Team und Bloggern wirkt bisweilen verbesserungsbedürftig. Entscheidungen werden ohne große Einbeziehung der Planetenmitglieder getroffen; wenn Stimmungsbilder eingeholt werden, erreichen diese oft nur ausgewählte, nicht alle Autoren. Kurz gesagt, das Ikhaya-Team agiert aus Sicht der Blogger bezüglich des Planeten eher autoritär anstatt basisdemokratisch. Ist das Teil des Konzepts oder gibt es zu wenig Mitglieder im Ikhaya-Team, um in einen stärkeren Dialog zu treten?

Na ja, aus Sicht der Blogger kannst du ja eigentlich nicht schreiben, schließlich bist du ja nur einer von denen, und nicht alle zusammen. Aber um auf deine Frage zurückzukommen: Der Planet ist weder basisdemokratisch noch autoritär, sondern immer so, wie es die Aktiven gestalten.

17.) Gibt es Ansätze, wie man den Austausch zwischen Team und Blogs verbessern könnte?

Das wird sich in naher Zukunft gegebenenfalls zeigen.

18.) Du selbst schreibst viel für Ikhaya, also das Nachrichtenportal der Ubuntuusers, aber betreibst auch eine eigene Webseite mit Artikeln (jedoch nicht über den Planeten). Wie entscheidest Du da, ob es ein Ikhaya-Artikel wird oder ein Text für die eigene Seite? Oder anders gefragt: Wieso viel Ikhaya-Mitarbeit und nicht vor allem ein Blog, das sich dann über den Planeten einfügen würde? Und wieso lässt Du Deine eigene Seite nicht über den Planeten aggregieren?

Meine eigene Webseite pflege ich ehrlich gesagt eher kaum. Ich konzentriere mich hauptsächlich auf das Schreiben von Artikeln für Ikhaya und manchmal schreibe ich auch etwas für „freiesMagazin“. Mir ist es nicht so wichtig, meinen eigenen Blog weiter voranzutreiben, wichtiger ist mir, dass ich mit meinen Artikeln viele Leute erreichen kann und gleichzeitig Projekten dabei helfe. Wenn also Artikel für ubuntuusers.de oder eben „freiesMagazin“ schreibe, haben sowohl die beiden Projekte etwas davon als auch die Software, über die ich schreibe. Die Artikel für freiesMagazin hab ich ebenfalls auf meiner Webseite publiziert, die von ubuntuusers.de verlinke ich, das reicht mir vollkommen, da meine Webseite auch nicht wirklich oft besucht wird. Lediglich wenige Kurzanleitungen hab’ ich dort, die mir eher spontan eingefallen sind, als ich sie selbst mal brauchte. Die hohe Inaktivität ist auch ein Grund, warum mein Blog nicht im Planeten ist: Er ist inaktiv. Wenn ich noch Zeit und besonders Ideen hätte, würde ich meinen Blog vorantreiben, aber an beiden Punkten scheitert es häufig momentan ;-).

19.) Bonusfrage: Welche Distribution/welchen Desktop benutzt Du aktuell persönlich?

Auf meinem Rechner zuhause läuft ArchLinux, neuerdings mit KDE. Auf dem Laptop läuft Debian mit KDE und ArchLinux mit der Gnome-Shell, wobei ich hauptsächlich ArchLinux am Laptop verwende. Auf der Arbeit verwende ich wiederum Debian sid mit KDE. Nutze also sowohl KDE als auch GNOME.

Vielen Dank für Deine Zeit und den kleinen Einblick in die Planeteninterna!


aus der Kategorie: / Tratsch / Interviews

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Kommentare

Zu Punkt 15: Das ist mir auch schon mehrfach sauer aufgestoßen. Ich habe den Planeten abonniert, obwohl ich noch nicht mal Ubuntu einsetze, aber die Vielfalt ist recht nett. Wenn dann ein Blog daraus verschwindet, bekommt man das wie erwähnt nicht direkt mit, das Bitblokes verschwunden ist, habe ich jetzt gerade über diesen Artikel hier erfahren!

Wenn daran etwas geändert werden würde, wäre ich darüber sehr erfreut. Ich möchte aber anmerken, dass eine richtige Lösung nur eine wäre, bei der man im Planetenfeed selber liest, wenn dieser seinen Umfang reduziert hat. Das an einer anderen Stelle zu erwähnen wäre zwar ein Anfang, aber irgendwie nicht das Wahre.

— Usul · 9. September 2012, 12:45

“Auch bei ubuntuusers.de gibt es seit nun knapp 6 Jahren einen solchen Planeten.”

Kann nicht sein. Als ich mich angemeldet hab, Ende 2008, gab es noch keinen Planeten.

— blalbub110 · 9. September 2012, 14:11

Guter Artikel und gut auch das du Bitblokes ansprichst. Das Bitblokes nicht mehr im Planeten ist, empfinde ich als Verlust. Die Art wie Bitblokes angegangen wurde im UU -Thread, ist für mich tiefstes Denunziantentum. Vom Team hätte ich mir etwas mehr Intiative gewünscht. Ist halt dumm gelaufen, trotzdem würde ich mir wünschen das man ganz offizell mit Bitblokes Kontakt aufnimmt und die Sache wieder rückgängig macht.

— Ma RI · 9. September 2012, 14:16

Hallo,

danke für das gute Interview.
Besonders die 10. Frage finde ich gut das du sie gestellt hast. Ich frage mich sowieso warum Inyoka (schreibt man das so?) bis heute closed-source ist? Immerhin wird damit eine nicht-kommerzielle, werbefreie Supportplattform für ein Open-Source Ökosystem betrieben. Für mich gibt es in dem Fall eigentlich nur drei Varianten warum man den Code nicht veröffentlicht:
1) Er ist so schlecht, bzw voller Sicherheitslücken das man ihn nicht zeigen will.
oder:
2) Man strebt langfristig eine kommerzielle Vermarktung des Endproduktes an, falls es “fertig” ist.
oder:
3) Man weiß das es eine gute Plattform ist, will aber weiterhin das geschehen in der deutschsprachigen Community bestimmen und hat Angst vor Forks.

Ich hoffe irgendwie das es einen vierten Grund gibt, der mir nicht eingefallen ist. Alle anderen Gründe finde ich irgendwie traurig.

Sollte Punkt 1 zutreffen, könnten viele Augen/Hände/Köpfe vielleicht zu einer Verbesserung der Software führen. Außerdem muss man ja nicht jeden Patch annehmen.
Sollte Punkt 2 zutreffen, ist die Entscheidung Flattr im Planeten zu verbieten mehr als Doppelzüngig.
Sollte Punkt 3 zutreffen, sollte man mal überlegen welche Gründe aktuell überhaupt zu einem Fork führen könnten und diese angehen.

Von daher hätte ich gerne mal ein Interview mit einem Inyoka Entwickler. Am besten mit dem Projektleiter ;)

mfg Higgi

— Higgi · 9. September 2012, 17:23

Hallo Higgi,

keiner deiner Punkte trifft zu. :) Es gibt noch viele Baustellen im Hintergrund. Diese müssen erst abgearbeitet werden. Ich schreibe zum Beispiel in meiner Freizeit an einer umfassenden Dokumentation zu Inyoka. Es gibt viele offene Tickets, der Quellcode wird an einigen Stellen komplett überarbeitet…
Wir verzichten bewußt darauf einen festen Termin zu nennen, um nichts über das Knie zu brechen. Es bringt niemanden etwas, wenn wir etwas voreilig abliefern.

It’s done when it’s done. ;)

LG
march

— march · 9. September 2012, 17:58

Hallo march,

danke für deine schnelle Antwort. Aber warum veröffentlicht ihr den Code den trotz der aktiven Baustellen nicht? Ich kann z.B. auch Python und gucke mir ab und zu mal Projekte die ich interessant finde an und gucke ob ich an der einen oder anderen Stelle im Code was verbessern, Bugs beheben oder die blöde Arbeit des Unittest verfassen erledigen kann. Ich habe aber keine Lust mich immer extra dazu erst in einem Team anzumelden. Da habe ich immer das Gefühl, dass man sich zu etwas verpflichtet.
Ich weiß es nicht, aber es gibt sicherlich mehr als eine Person die so denkt wie ich. Daher denke ich, dass ihr mit eurem Code viele potentielle Entwickler abschreckt/verpasst.

Wie war es noch? Release early, release often?
Was spricht dagegen den Code ausdrücklich als Alpha zu veröffentlichen?

mfg Higgi

— Higgi · 9. September 2012, 18:20

Hallo Higgi,

auch von mir ein kurzes Statement zu deinen Puntken:

Inyoka wurde 2007/2008 speziell auf die Anforderungen von ubuntuusers.de ausgerichtet und dahingehend entwickelt. Das heißt, dass viele Dinge hard-coded sind, die bei einer Veröffentlichung des Codes eine Änderung im Quelltext benötigen. Bei einer Anwendung, die in der Breite eingesetzt werden soll, kann und darf dies meiner Meinung nach nicht sein. Der erste Schritt um dieses Problem zu beheben war die vollständige Internationalisierung (I18n) von Inyoka. Doch auch wenn diese eigentlich abgeschlossen ist fallen uns hier und da doch nochmal Textpassagen in Auge, die übersehen wurden.

Ein weiterer Punkt ist, wie von march bereits angesprochen, die Fülle an Tickets und Bugreports die uns derzeit vorliegen. Davon sollen noch einige abgearbeitet werden. Was die dort ebenfalls notierten Tasks und Enhancements angeht, sind diese in Meinen Augen beim Ziel Open Source nebensächlich. Dennoch werden einige davon für ubuntuusers.de direkt benötigt, weshalb also ein vollständiges Beiseitelegen dieser nicht möglich ist.

Und um Punkt 2 direkt zu widerlegen: meines Wissens ist keine kommerzielle Version geplant.

Es gab in der Vergangenheit ein paar Ankündigungen, wann Inyoka Open Source wird. Da diese aber nicht eingehalten werden konnten (es haben die verschiedensten Gründe ein Rolle gespielt), gehen wird den Debian-Weg: It’s done when it’s done.

MfG

MarkusH.

(Projektleitung und Webteam ubuntuusers.de)

P.S.: Um auf deinen letzten Post zu antworten: Inyoka ist für “die freie Wildbahn” noch nicht im Alpha-Status. Dafür sind zu oft noch Änderungen an der API nötig.

— MarkusH. · 9. September 2012, 18:26

Als ich mich angemeldet hab, Ende 2008, gab es noch keinen Planeten.

Doch, den gab es da schon. Aber der Einwand stimmt teilweise, ich hatte es noch so im Hinterkopf, dass der Planet etwas älter ist als das Pinguinzubehör, das vor kurzem 5 Jahre geworden ist, in Wirklichkeit ist es andersherum: Der Planet entstand ein knappes Jahr später, gemeinsam mit dem erstmaligen Einsatz der jetzigen Portalsoftware, nämlich im Juli 2008. Das Pinguinzubehör war dann kurz darauf schon mit dabei. Richtig ist also: den Planeten gibt es seit knapp 4 Jahren. Danke für die Korrektur!

Pinguinzubehör · 9. September 2012, 19:48

Wenn dann ein Blog daraus verschwindet, bekommt man das wie erwähnt nicht direkt mit, das Bitblokes verschwunden ist, habe ich jetzt gerade über diesen Artikel hier erfahren!

Du scheinst sehr viele Quellen zu verfolgen, denn das Ausbleiben von Bitblokes war schon sehr auffällig, hat es die Posting-Frequenz im Planeten doch schlagartig mal eben um gefühlte 80% reduziert. Persönlich finde ich es gerade bei den kleineren Blogs viel fataler, die nur sporadisch veröffentlichen und die man daher weniger stark auf dem Radar hat. So habe ich z.B. Picomol, obwohl eigentlich auch nicht gerade ein Seltenschreiber, wochenlang “verloren” gehabt. Die kleinen Seiten verschwinden sang- und klanglos – und man hat keine echte Chance, seine RSS-Abos anzupassen. Die einzig sinnvolle Konsequenz wäre daher derzeit eigentlich nur, sämtliche im Planeten vertretenen Seiten auch noch einmal individuell in den Reader aufzunehmen – doch das kann ja irgendwie auch nicht Sinn der Sache sein.

Optimal wäre es natürlich, wenn die Seiten den Planet erst gar nicht verlassen würden, doch es gibt anscheinend doch zu viele Faktoren, die das verhindern.

Ich möchte aber anmerken, dass eine richtige Lösung nur eine wäre, bei der man im Planetenfeed selber liest, wenn dieser seinen Umfang reduziert hat. Das an einer anderen Stelle zu erwähnen wäre zwar ein Anfang, aber irgendwie nicht das Wahre.

Stimmt, wer den Planeten verfolgt, verfolgt nicht zwangsläufig auch den Ikhaya-Feed bzw. liest dort die Statusmeldungen. Ein monatlicher/quartalsweiser oder zumindest regelmäßiger Statusbericht im Planeten wäre perfekt. Ironie an der Geschichte ist: Das gab es in der Art sogar schon mal – eine Planetenstatistik, in Eigenregie veröffentlicht von bereits genanntem Picomol. Nur ist ausgerechnet diese Seite ja nun nicht mehr dabei und macht nebenan ihr eigenes Ding. Vielleicht kann das Team die Anregung ja noch einmal aufnehmen und sich dazu äußern.

Pinguinzubehör · 9. September 2012, 22:18

Hi,

irgendwie bin ich zwiegespalten über deinen Blogpost:
Auf der einen Seite finde ich es gut, dass du die Situation um/im/an/auf den Planeten kritisch Hinterfragst und auch den Teamleiter dazu interviewst.

Allerdings schwingt mir dann doch zu viel “Vorwurf” mit.

Einige Kommentare hier lassen mich aber echt an der Leserschaft des Planetens zweifeln. Das Ausbleiben von Bitblokes sollte man doch sofort bemerkt haben, da die Quantität stark der Qualität gewichen ist. Das der Blogger sein Abschieds-Nachtreten nicht im Planeten-Feed veröffentlicht hatte lag auch nur an ihm selbst, denn er ist selbst gegangen und wurde nicht rausgeschmissen.

— k1l · 9. September 2012, 22:52

Hey,
erstmal danke für das tolle, gut geführte Interview, endlich bekommt man mal ein paar Hintergrund-Einblicke in den Planeten.
Ich wäre genau wie viele andere hier anscheinend dafür, dass etwas in der Art von Picomols Planeten-Statistik vom Planeten-Team monatlich im Planeten und nicht in Ikhaya veröffentlicht wird. Wahrscheinlich könnte man so eine Statistik ja sogar automatisch generieren (mir persönlich würde einfach eine Link-Liste zu den Blogs, die neu hinzugekommen sind oder weggegangen sind) -> wenig Arbeit für das Planeten-Team.

Gruß
linux4ever

linux4ever · 10. September 2012, 13:02

Allerdings schwingt mir dann doch zu viel “Vorwurf” mit.

Vorwurf ist die falsche Bezeichnung für kritisches Nachfragen, finde ich. Für “Hofberichterstattung” bin ich halt nicht zuständig.

Wenn dennoch der Eindruck entsteht, dass die Fragen vorwurfsvoll sind, dann könnte das damit zusammenhängen, dass ich die Fragen auch aus der Sicht eines Bloggers gestellt habe. Einerseits bin ich natürlich selbst Leser des Planeten, andererseits aber eben auch Belieferer, der von manchen Punkten des Reglements ebenfalls nicht begeistert ist. Dass bekannt ist, dass Pinguinzubehör auch im Ubuntuusers-Planeten vertreten ist, habe ich jetzt einfach mal vorausgesetzt und auf ein entsprechendes Disclosure verzichtet.

Zur Klarstellung: Nein, ich selbst würde nie Flattr-Links in den Feed integrieren, aber es würde mich auch nicht stören, wenn andere es bei ihrem Angebot täten – denn das kann man ja notfalls individuell filtern. Bei Werbung wiederum würde ich auch kein Pardon kennen.

Pinguinzubehör · 18. September 2012, 20:46

Dass Bitblokes nicht mehr dabei ist habe ich auch erst mit einiger Verzögerung und Verwudnerung feststellen müssen. Ich habe mir wohl nichts dabei gedacht, als erstmal eine Weile nichts mehr kam – manchmal machen ja auch Blogger Urlaub und deshalb kann da ja mal eine Zeit lang Funkstille sein. Dass dem nicht so war, fand ich sehr schade und so habe ich das Blog kurzerhand direkt abbonniert.

Mir ist auch aufgefallen, dass früher deutlich mehr los war im Planeten. Die Frequenz war einfach höher bzw. auch die Anzahl der teilnehmenden Blogs (das ist jetzt meine subjektive Wahrnehmung). Deshalb finde ich es auch sehr ärgerlich, wenn man nicht mitbekommt, dass ein Blog aus dem Planeten verschwindet.

— Rayman · 2. Oktober 2012, 01:26

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