Taskleiste, Panel, Dock & Co. oder Der Vorteil der vergessenen Fensterlisten

6. September 2011

Die Veröffentlichung von Windows95 war einst eine Sensation, denn mit dieser Version des Microsoft-Betriebssystems wurde das Konzept der Fensterliste populär: Wechseln zwischen Fenstern mittels einer Taskleiste. Was uns heute selbstverständlich erscheint, war damals eine aufregende Neuerung.

Doch so genial die Idee auch war, geöffnete Fenster einfach als Balken in einer Leiste am unteren Bildschirmrand darzustellen, die den Fensternamen und das Programmsymbol anzeigten, so unpraktisch war das Konzept, wenn man zu viele Fenster öffnete: Die Balken schrumpften so sehr in der Breite zusammen, bis man die Beschriftungen nicht mehr lesen und sogar irgendwann die Symbole nicht mehr erkennen konnte.


WindowsXP-Taskleiste, Fensterleiste ungruppiert

In späteren Windowsversionen wurde diese Methode daher perfektioniert, man begegnete diesem Problem mit dem Gruppieren, dem Zusammenfassen von Fenstern, die zu einem Programm gehörten. Unter Windows gruppierten sich in späteren Versionen die Fenster automatisch zu einem einzigen Balken, wenn zu viele verschiedene Programme geöffnet wurden, erst nach einem weiteren Klick öffnete sich die komplette Liste.

Unter Linux gibt es z.B. mit dem Tint2-Panel den Versuch, dieses Grundkonzept auf die unter Linux typischen virtuellen Desktops anzupassen.

Apple machte für sein Dock gleich einen radikalen Schnitt, vereinigte Programmstarter und Fensterliste in nur einer Funktion und „gruppierte“ die Fenster quasi von Anfang an – eine Form, die nun auch Windows 7 übernommen hat. Doch im Kern geht alles auf das Windows95-Design zurück, im Prinzip sind sämtliche Docks, Taskleisten und Panels dasselbe, arbeiten nach demselben Schema. Alles was danach kam, waren nur Variationen dieser Idee. Das aktuelle Mac OS X genauso wie Windows 7, KDE 4 oder Ubuntus Unity.

Heute wirkt diese Methode der Fensterverwaltung beinahe schon antiquiert, erfreut sich aber nach wie vor großer Beliebtheit. Doch gerade in jüngster Zeit wird versucht, sich von dem bewährten Konzept zu lösen. Als Vorreiter versucht derzeit Gnome 3 mit seiner Gnome-Shell einen ganz anderen Ansatz – mit teils verheerenden Auswirkungen für die Benutzererfahrung.

Die Taskleiste bzw. das Panel dürfte die Funktion sein, mit der die Mehrheit der Nutzer auf sämtlichen Systemen heutzutage ihre Fenster verwaltet. Doch die Taskleiste ist nur eine von mehreren Möglichkeiten, es gibt Alternativen.

Tastenkürzel

Mit der Tastenkombination Alt+Tab kommt man sowohl unter Windows als auch den meisten Linux-Oberflächen reihum an seine Fenster, ohne mit der Maus auf das Panel fahren zu müssen. Beim Mac funktioniert es mit Command+Tab. Die Symbole werden in der Bildschirmmitte eingeblendet, dazu die Bezeichnung des gerade angewählten Programmes.

Dieser Fensterzugriff ist sehr praktisch, wenn man nur wenige Fenster geöffnet hat und schnell und oft zwischen nur zwei oder mehreren wechseln möchte, ohne jedes Mal zur Maus greifen zu müssen. Doch diese Methode wird unkomfortabel, wenn zu viele Fenster auf dem Monitor kleben.

Spielkartenmodus

Diese Form der Fensterwahl ist die modernste, aber im Grunde auch schon wieder ein alter Hut: Apple führte sie als erstes unter dem Namen „Exposé“ ein, unter Linux machte vor allem der Compiz-Fenstermanager dieses Feature nutzbar. Inzwischen ist es auch in KDE fest eingebaut und kann optional zum Panel genutzt werden – und Gnome setzt standardmäßig darauf.


Auch nicht mehr wirklich übersichtlich: viele Fenster im exposéartigen Modus, hier Gnome 3

Meist durch eine Bewegung mit der Maus werden alle vorhandenen Fenster animiert verkleinert und nebeneinander auf dem Desktop dargestellt – samt tatsächlichem Inhalt, nicht bloß mit Symbolik und Namen. Verfügbare Fenster werden wie eine Art Kartenlegen dargestellt. Dies ist unter Aspekten der Benutzerergonomie eine der intuitivsten Formen des Taskmanagements, da die Programmauswahl nicht „gelesen“, sondern bloß „betrachtet“ werden muss, der Nutzer erinnert sich eher daran, wie das Fenster samt Inhalt zuletzt ausgesehen hat, erst dann an den Namen des Programms. Doch auch diese Methode findet ihre Grenzen, nämlich dann, wenn sehr viele Fenster gleichzeitig vorhanden sind. Die Vorschau-Bildchen werden zu klein, um noch etwas erkennen zu können und untereinander verwechselt. Mit virtuellen Desktops wird versucht, diesem Effekt entgegenzuwirken, doch dann wiederum leidet die Gesamtübersicht.

Fensterlistenmenü

Wer wirklich regelmäßig mit sehr vielen Einzelfenstern und -programmen arbeitet und den Überblick über diverse virtuelle Desktops behalten will, kommt an der klassischsten aller Möglichkeiten der Fenstersortierung nicht vorbei: dem Fensterlistenmenü. Ein Konzept, das seit dem Siegeszug der Taskleiste etwas in Vergessenheit geraten ist, aber immer noch einige Vorteile bietet – gerade für die „Poweruser“.


Das Fensterlistenmenü des XFCE-Desktops

Unter Windows gibt es diese Funktion nicht, unter Linux gehört sie quasi nach wie vor zum Standard, auch wenn sie nicht im Fokus steht und man – je nach verwendeter Desktopoberfläche – etwas nach ihr suchen muss.

Der Vorteil von Fensterlisten liegt darin, dass sie in Sachen Übersichtlichkeit ab einer gewissen Fensteranzahl ungeschlagen ist: denn die Fenster werden untereinander mit vollem Namen aufgelistet, ebenso schön sortiert und mit einem Blick erfassbar sind die Programmsymbole. Während eine Exposé-Auswahl zwar stylisch aussieht und das Fenster samt tatsächlichem Inhalt verkleinert abbildet, aber man am Ende doch nach Einzelfenstern lange suchen muss, man bei Alt+Tab ziemlich lange tippen und im Panel oft nur noch anhand des Programmsymbols raten kann, gelingt mit der Fensterliste eine schnelle und gezielte Anwahl eines bestimmten Fensters – sogar über virtuelle Desktopgrenzen hinweg: man sieht auf einen Blick, welche Programme/Fenster zurzeit auf welcher Arbeitsfläche aktiv sind. Wer sich vor dem Herunterfahren des PCs schnell vergewissern möchte, ob keine Programme mehr laufen, greift zur Fensterliste.

Desktops mit Fensterlisten

Bei diversen Linuxoberflächen ist ein Fensterlistenmenü verfügbar, manchmal als Standardfunktion schon aktiv, jedoch weniger prominent platziert. In den meisten Fällen ist sie nur als optionale Komponente vorgesehen und muss erst eingerichtet werden.

Gnome
Das alte Gnome 2 bot im Panel eine optionale Fensterliste in Form eines Applets an. Die neue Gnome-Shell hat keine Fensterliste, sie ist die Fensterliste in Exposé-Form. Eine globale Fensterliste gibt es nicht mehr.

KDE
Für KDE 4 gibt es ein Fensterlistenmenü als Plasmoid für das Panel. Über die Einstellungen im Kontextmenü kann es konfiguriert werden.

XFCE
Bei XFCE ist die Fensterliste Teil des regulären Desktops: Ein Mittelklick auf den Desktop zaubert es hervor. Auch im Panel lässt sich ein entsprechendes Menü integrieren, indem man es aus der Liste der angebotenen Erweiterungen hinzufügt.

Fluxbox
Auch bei Fluxbox bringt ein Mittelklick auf den leeren Desktop das Fenstermenü zu Tage. Das Fenstermenü von Fluxbox ist anders als das seiner Konkurrenten bereits in Untermenüs aufgeteilt: jeder virtuelle Desktop sowie die minimierten Fenster haben ihr eigenes Menü. Das sorgt für Aufgeräumtheit, verschlechtert aber dennoch die Übersichtlichkeit, weil für einen schnellen Überblick erst die einzelnen Untermenüs durchsucht werden müssen.
Ein Fenstermenü, das alle offenen Fenster gemeinsam auflistet, existiert hier nicht.

LXDE/Openbox
Das Fenstermenü bei LXDE bzw. Openbox erreicht man ebenfalls über den Maus-Mittelklick auf den Desktop oder ein selbstgewähltes Tastenkürzel.

IceWM
Die Fensterliste bei IceWM versteckt sich gleich neben dem Start-Button in der Taskleiste, hier sind Taskleiste und Taskmenü also sogar quasi gleichberechtigt. Außerdem kann man mit der Tastenkombination Strg+Alt+Esc die Fensterliste in einem separaten Fenster aufrufen.

Die ideale Oberfläche bietet dem Nutzer die Wahl, welche Methode er nutzen möchte. Breite Taskleiste, kombiniert mit Dock-Funktion, ergänzende Exposé-Funktion oder eben Fensterlisten, Fensterlisten im Panel, auf dem Desktop, im eigenen Fenster oder separat – je nach Erfordernis bietet jede Möglichkeit ihre Vor- und Nachteile.

Tipp: Um seine Desktop-Möglichkeiten individuell zu erweitern, kann man sich unter Linux das Fenstermenü meist bequem z.B. auf eine sonst ungenutzte Taste legen.


aus der Kategorie: / Tratsch /

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Kommentare

Für KDE gibt es neben der Fensterliste als Plasmoid und die Möglichkeit ein Fensterlistenmenü nach seinen Wünschen zu konfigurieren.
Man findet die Optionen unter Systemeinstellungen -> Fensterverhalten -> Anwendungsumschalter.

Möchte man eine ausführliche Beschreibung der Fenstertitel ähnlich wie bei XFCE, so wählt man als Effekt Kein Effekt, setzt einen Haken bei Beim Wechseln Liste anzeigen und anschließend setzt man das Layout unter Layout einrichten auf Senkrecht. Dann kann man unter Element-Layout Ausführlich einstellen, womit man den Fenstertitel und die Arbeitsfläche genannt bekommt.

Leider ist es mir nicht gelungen, dass ich die Anwendungen nach Arbeitsflächen gruppiere. Hast du vielleicht eine Ahnung, wie man das hinbekommt?

Niko · 6. September 2011, 18:29

Langweilig. Nur weil du dich nicht umstellen kannst ist das nicht “verheerend”, dass dieses Relikt aus der Steinzeit abgeschafft wurde.

— janus · 6. September 2011, 19:00

Interessanter Artikel, bin auch immer noch auf der suche nach dem richtigen Programmwechsler für mich. Eine Fensterliste habe ich dabei allerdings noch nicht ausprobiert, vll werde ich das mal machen.

— Tobi · 6. September 2011, 19:10

> man sieht auf eine Blick, […]

Man sieht es eben nicht auf einen Blick. Um zu sehen, welche Programme laufen, muss man das Menü erst öffnen.

Das ist im Endeffekt genauso umständlich wie die Übersicht bei der GNOME-Shell, weil man die Maus ebenfalls bewegen muss.

Deshalb hat sich ja auch die Taskleiste von Windows 95 bei nahezu allen Betriebssystemen durchgesetzt. Das Dock bei MacOSX ist im Grunde auch nur eine Taskleiste.

Man sieht auf einen Blick was gerade läuft.

Zudem finde ich dein Beispielbild von der GNOME-Shell etwas überzogen, da kaum einen Menschen gibt, der soviele Fenster gleichzeitig geöffnet hat.

Fairerweise hättest du in dem Bildschirmfoto des Fensterlistenmenüs ebenso viele Fenster öffnen müssen.

glasen · 6. September 2011, 19:14

Ja die Fensterliste ist schon praktisch manchmal. Aber meine Fensterliste in Gnome 2 zeigt hin und wieder auch einfach mal nicht alle offenen Fenster an. :-(

Ich nutze vor allem ein Dock zum Fensterverwalten, habe aber normalerweise neun Desktops über die meine Fenster verteilt sind. Solange man weiß, welches Programm auf welchen Desktop gehört, ist das auch wirklich komfortabel. Auch ohne Maus.

Und 37 offene Fenster sind für jede Fensterverwaltung ein Problem.

Adoa · 6. September 2011, 19:55

Hallo,

das war ein sehr schöner Artikel.

Vor kurzer Zeit habe ich den Schritt begangen Archlinux mit Xfce als Oberfläche zu benutzen (seid 2008 Ubuntu) und die Fensterliste mit Mittelklick hervorzurufen war mir noch fremd – vielen Dank, für den Tipp ;)

— Kinghol · 6. September 2011, 20:32

Schöner Artikel.

Na, wie an andere Stelle ja bereits durchgeklungen sein dürfte, bin ich inzwischen recht überzeugt vom Konzept der Gnome Shell. Die Aktivitäten-Ansicht in Kombination mit den dynamischen, virtuellen Desktops ermöglicht mir eine detaillierte, nach meinen Bedürfnissen geordnete Übersicht auf meine geöffneten Fenster, welche ich wahlweise per Expose oder über das Dock ansteuere. Und falls ich gerade mal nicht mit der Maus hantieren möchte, schalte ich fix per ALT+TAB zwischen den Programmen hin und her. Besonders gefällt mir an dieser Methode die Möglichkeit, im Falle mehrerer geöffneter Fenster eines Typs diese mit Hilfe der ^-Taste (über TAB) zzgl. Echtzeit-Fenstervorschau ansteuern zu können.

Den Programmstart bewältige ich dabei Wahlweise mit der Maus über die Launcher des Dock oder einfach vermittels SUPER + [Anfangsbuchstaben des Programms] + Enter, also ähnlich wie etwa mit GNOME Do.

Daher abermals mein Urteil: Die Shell fetzt und ist es allemal wert, sich in eine neue Art der Benutzerführung einzulernen und dafür die eine oder andere liebgewonnene Gewohnheit über Bord zu werfen. Das mag zunächst zwar befremdlich wirken, geht aber erstaunlich schnell in Fleisch & Blut über und funktioniert fortan ausgesprochen effektiv.

Ergo: Traut euch und freut euch mit mir auf Gnome 3.2 sowie darauf folgende Versionen – big things to come! ;)

— bung · 6. September 2011, 20:49

Man sieht es eben nicht auf einen Blick. Um zu sehen, welche Programme laufen, muss man das Menü erst öffnen. Das ist im Endeffekt genauso umständlich wie die Übersicht bei der GNOME-Shell, weil man die Maus ebenfalls bewegen muss.
Das stimmt natürlich, wenn man es so sieht. Gemeint war hier aber nicht die Bequemlichkeit beim Zugriff auf die Funktion oder die schnelle visuelle Erfassbarkeit der Fensterdarstellung an sich, sondern die Übersichtlichkeit bei der Darstellung der Fenster im Besonderen. Allerdings gibt es auch Viele, die die Taskleiste standardmäßig ausgeblendet haben – damit relativert sich der Einwand dann wieder.

Deshalb hat sich ja auch die Taskleiste von Windows 95 bei nahezu allen Betriebssystemen durchgesetzt. Das Dock bei MacOSX ist im Grunde auch nur eine Taskleiste.
Genau, so steht es weiter oben ja auch.

Zudem finde ich dein Beispielbild von der GNOME-Shell etwas überzogen, da kaum einen Menschen gibt, der soviele Fenster gleichzeitig geöffnet hat.
Selbstverständlich, es ist eben auch nur ein Beispielbild, keines, das unter realen Bedingungen entstand. Allerdings kann es durchaus vorkommen, dass man auch unversehens mit derartig vielen Einzelfenstern hantieren muss: man braucht z.B. nur einmal ein paar Bilder in Gimp zu öffnen…

Fairerweise hättest du in dem Bildschirmfoto des Fensterlistenmenüs ebenso viele Fenster öffnen müssen.
Eigentlich nicht, denn die Liste wird dann natürlich länger, was der Übersichtlichkeit aber nicht schadet, weil sich die Größenverhältnisse der Einträge selbst nicht ändern. Es bleibt alles schön untereinander und gleich groß:

Nur wenn der Bildschirm zu klein wird – dann muss man scrollen.

Wo die Gnome3-Lösung aber tatsächlich vorteilhafter ist – dieser Aspekt wurde hier in der Tat vergessen zu erwähnen – ist, wenn wie hier im Beispielbild viele gleichartige Programmfenster noch nicht gespeichert wurden – dann kann man in einer Kachelansicht á la Exposé immer noch die Inhalte erkennen, während man in der Fensterliste nur lauter gleiche Bezeichnungen (hier: “Unbenannt”) sieht. Die Funktionen ergänzen sich eben wunderbar untereinander, daher ist es vorteilhaft, wenn man je nach Einsatzzweck wahlweise die eine oder die andere Möglchkeit nutzen kann.

Pinguinzubehör · 6. September 2011, 21:12

Die Fensterliste in Xfce ist schon son kleiner Heiliger Gral wie ich finde.

1. Ist meine Taskleiste so nur noch 1/3 so groß.

2. Ist die Übersicht und schnelle Erreichbarkeit super.

3. Wirkt es so sehr aufgeräumt auf dem Desktop.

4. Es ist so gut, das ich es bei Windows und Mac vermisse, wenn ich damit arbeiten muss.

Toller Artikel. ;)

— deadshox · 6. September 2011, 21:17

Leider ist es mir nicht gelungen, dass ich die Anwendungen nach Arbeitsflächen gruppiere. Hast du vielleicht eine Ahnung, wie man das hinbekommt?

Pardon, habe gerade kein aktuelles KDE zur Hand und kann daher leider nicht weiterhelfen. Vielleicht weiß es jemand der werten Mitleser?

Pinguinzubehör · 6. September 2011, 22:30

Zitat: “Ergo: Traut euch und freut euch mit mir auf Gnome 3.2 sowie darauf folgende Versionen – big things to come! ;)”
Jepp, big neat junk filled with cute colored Icons to come, Gmome 3 epic fail, für Leute, die mit ihrem Computer mehr machen als im Web rumsurfen, ein bisschen Instant Messaging und Musik hören ist die Gnome Shell vollständig unbrauchbar, dazu ohne die zuäätzliche Installation von Anwendungen komplett unkonfigurierbar, der dämliche User könnte ja unabsichtlich den Hintergrund ändern oder ohne auf Alt zu drücken seinen Rechner einfach ausschalten.
Mach doch mal 3-4 Terminals auf, dazu 3-4 Texteditoren plus Entwicklungsumgebung und evtl noch Gimp und einen HTML-Editor, da wird man schon beim öffnen mehrerer Instanzen einer Anwendung wahnsinnig.
Für Spielzeuge wie Tablets und Smartphones wohl geeignet, jedoch Jahre zu spät, da idieses Marktsegment bereits von IOS und Android besetzt ist.
Gnome 3 gehört was den Einsatz auf produktiven Desktopmaschinen angeht ab auf den Müllplatz der Fehlentwicklungen, die Gnome Shell ist das Vista von Linux, die Gnome3 Entwickler arrogante ***, denen ihre User egal sind, weil sie Marktanteile bei Spielzeugen wollen und ihre Nutzer für *** halten.

— Jean Horten · 6. September 2011, 23:22

@Jean Horten:

Oha, hier spricht offenbar der Experte – ach, was sage ich, der Inhaber sämtlicher legitimer Richtlinienkompetenz in Sachen Nutzeroberflächenbeurteilung schlechthin!

Ich kann nun freilich nur darüber spekulieren, welch unaussprechlichen Grausamkeiten dir GNOME 3 zugefügt hat um einen derartigen Zorn zu verdienen. Deine Mutter beleidigt? Deinen Hund geschändet? Weiß Gott.

Da wird es mutmaßlich auch wenig Linderung bewirken, wenn ich anmerke, dass ich in der Shell durchaus nicht selten mit 3-4 Terminals arbeite, dazu tatsächlich den einen oder anderen Texteditor offen habe, nebenher mitunter noch LibreOffice Writer und/oder Calc, mehrere Nautilus-Instanzen, Rhythmbox, Pidgin, Firefox, Thunderbird – alles gleichzeitig, wohl bemerkt im Zustand bester geistiger Gesundheit und nach meinem subjektiven Dafürhalten sogar wesentlich strukturierter und effizienter denn mit jedem anderen User Interface zuvor (u.a. KDE 3 und 4, GNOME 2, XFCE, Openbox).

Doch seis drum, haters gonna hate…

Gute Besserung nichtsdestotrotz.

— bung · 7. September 2011, 00:06

@ bung
And Fanbois gonna like the latest sh*t, as long as it’s made by their favorized bunch of Idiot, so keep on using bullsh*t,as long as it’s made by Gnome.
Auf die grauenhafte Art und Weise, die Gnome Shell zu konfigurieren (selbst den Rechtsklich hat man entfernt, weil die ünmündigen Volltrottel vor dem Rechner sonst ja Dinge verstellen könnten) und die Tatsache, dass die Enwickler der (S)hell endlich auch eine ähnlich schlecht und kompliziert zu bearbeitende Registry in Linux eingeführthaben, gehst Du jetzt wohl lieber nicht ein.
Das ist auch besser so, sonst könnten dir noch die Argumente pro Gnome (S)hell ausgehen.
Gnome 3 hat mir in der Tat etwas angetan: Mich auf eine unglaublich herablassende Art und Weise zum Deppen und unmündigen DAU abgestempelt, dem unbedingt die Arbeitsweise, die eine einzige Person, der (S)hell -DesignerJon McCann auf seinem Tablet/Smartphone anwendet, aufgezwungen werden muss.
So etwas mas macht niemand mit mir, drum können sich die Gnome Entwickler ihre Patschschirm-Hölle auch gerne quer in eine Körperöffnung ihrer Wahl stecken und von mir da verschwinden wo ihr Gnome 3 hingehört, nämlich in der in der Kloschüssel des Lebens.

— Jean Horten · 7. September 2011, 09:07

Wer wirklich regelmäßig mit sehr vielen Einzelfenstern und -programmen arbeitet und den Überblick über diverse virtuelle Desktops behalten will, kommt an der klassischsten aller Möglichkeiten der Fenstersortierung nicht vorbei: dem Fensterlistenmenü.

Das stimmt so nicht. Ich hab oft viele Fenster (> 30) offen, konnte mich aber noch nie mit Fensterlisten, Taskleisten o.ä. anfreunden, sondern benutze seit vielen Jahren virtuelle Desktops, um meine Fenster zu organisieren:

Für jede Tätigkeit benutze ich ein oder mehrere nebeneinanderliegende Desktops, auf denen die Fenster so angeordnet sind, dass von jedem Fenster ein ausreichend großer Teil sichtbar ist (ich minimiere keine Fenster).

Die meisten Tätigkeiten haben ihre Standard-Desktops, daher weiß ich eigentlich immer, wo was ist.

Fensterlisten usw. sind meiner Meinung nach nur dann sinnvoll nutzbar, wenn zumindest die meisten Fenster unterschiedliche und aussagekräftige Titel haben – das Bild oben mit den vielen “(Unbenannte)”-Fenstern zeigt das meiner Meinung nach sehr gut.

Florian Diesch · 7. September 2011, 10:39

Ist die Fensterliste nicht ausschließlich über den Desktop abrufbar? In der Regel möchte man nicht alle Fenster minimieren (oder zumindest so viele wie nötig, um an einen freien Desktop-Fleck zu kommen), um an ein anderes Fenster kommen zu können…

— PhotonX · 7. September 2011, 11:25

Auf die grauenhafte Art und Weise, die Gnome Shell zu konfigurieren (selbst den Rechtsklich hat man entfernt, weil die ünmündigen Volltrottel vor dem Rechner sonst ja Dinge verstellen könnten) und die Tatsache, dass die Enwickler der (S)hell endlich auch eine ähnlich schlecht und kompliziert zu bearbeitende Registry in Linux eingeführthaben, gehst Du jetzt wohl lieber nicht ein.

Warum sollte ich auch, den Baum bellen doch schließlich bei weitem genug andere User an. ;)

Ernsthaft: Nur weil ich die Vorteile benenne, die die Shell aus meiner Sicht mit sich bringt, bedeutet das nicht, ich stünde ihr bzw. GNOME 3 allgemein unkritisch gegenüber. Dass der Mangel an Konfigurationsmöglichkeit von Haus aus etwa Teil einer Entwicklungsphilosophie geworden ist, halte ich ebenfalls für einen Schritt in die falsche Richtung. Ich sehe ihn indessen als bei weitem nicht so problematisch wie du oder viele andere, denn so lange die GNOME Foundation stets ein Hintertürchen offen lässt, auf welches Drittentwickler*innen kleine Helferlein wie GNOME Tweak aufsetzen lassen können, ist doch alles im Lot, n’est-ce pas? Und wie variabel GNOME 3 & Shell tatsächlich ist, beweist schon ein kurzer Blick in die dconf und darüber hinaus die schiere Flut an Themes und Extensions. Erstgenanntes ist übrigens als “Registry für Linux” nicht wirklich neu, sondern in Form von gconf schon Jahre vorher Bestandteil von GNOME 2 gewesen.

Und was andere, objektiv feststellbare Unzulänglichkeiten anbelangt: Fucking hell, gebt dem Projekt wie den Menschen dahinter doch mal eine Chance! GNOME 3 ist gerade quasi in Version 1.0 erschienen und dafür, beispielsweise im Vergleich zu KDE 4.0 seinerzeit, schon verblüffend funtional. GNOME 2 ist schließlich auch über fast eine Dekade gereift und ich finde es ungeheuer vermessen, mit welcher Hybris viele Nutzer*innen auf ein Projekt einknüppeln, das versucht, neue Wege zu beschreiten und dabei notwendig noch eine Menge Kinderkrankheiten aufweist.

Eben das ist übrigens auch der Grund, warum ich tatsächlich recht offensiv die meiner Ansicht nach vorhandenen Vorzüge von GNOME 3 & Shell benenne und nicht, weil ich ein “Fanboy” wäre. Für letztgenanntes habe ich wahrlich viel zu lange mit anderen Desktop Environments gearbeitet und komme nicht umsonst ursprünglich aus dem KDE-Lager (wohin ich ggf. demnächst mal wieder zurückkehren werde, denn KDE 4.7 finde ich ebenfalls große Klasse).

Wenn ich von irgendetwas Fanboy bin, dann von Arch Linux… ;)

— bung · 7. September 2011, 12:27

De Gnome Devs hatten eine Chance, sie haben sie vertan, indem sie uns, die User erstmal pauschal als Volltrottel hinstellen und dann Ändern um des Änderns willen.
Was würdest Du sagen, wenn deinem Auto plötzlich Gas und Bremse vertauscht hätte, man den Motor nur abstellen kann, wenn man die Handbremse anzieht, die Anzeigen für Temperatur und Tank nur kurz unten rechts im Display eingeblendet werden und dann verschwinden, alle anderen Bedienelemente an die unmöglichsten Orte umbelegt wurden und es nur noch ein Automatikgetriebe gibt, weil man sich bei einem Schaltgetriebe ja verschalten kann?

Das haben diese ignoranten Gnome 3 Entwickler gemacht, Neuerungen, nur damit es neu ist, und damit die User so gut wie nichts an ihrem System ändern können. Usability wurde nicht am User getsestet, jegliche Kritik an der Shell wird in den Gnome-Mailing Listen im Keim erstickt, die User sind vollig egal, die zählen nicht, denn viele lehnen Gnome 3 (S)hell mit gutem Grund ab.
So jemand wie das Gnome Shell Team hat sich keinen Respekt verdient, im Gegenteil man kann nicht oft genug sagen, dass sie da grob am Ziel vorbeigeschossen haben.
Function follows Design, das geht gar nicht,bricht mit allen althergebrachten Grundsätzen des Designs, also: Gnomne Shell Team? Setzen, 6, Thema verfehlt, nochmal besser machen in V4…
J

— Jean Horten · 7. September 2011, 19:35

@Jean Horten
Also, die Einzigen, von denen Gnome3-Nutzer bisher “pauschal als Volltrottel” hingestellt wurden, sind Leute, die in Foren, Blogs, usw. ihren Unmut kundtun. Unmut darüber, dass sich eines von vielen Projekten dazu entschlossen hat mal etwas neues zu machen, etwas das zwar bei ihnen auf Ablehnung stößt, aber von anderen wiederum gerne angenommen wird.

— · 7. September 2011, 22:40

Oha, langsam verhedderst du dich aber schwer in deiner Polemik. Auf dialektischer Ebene krankt deine “Argumentation” wesentlich in drei Punkten. So verabsolutierst du nolens volens deine Idee von Benutzerfreundlichkeit als sei sie ein Prinzip ontologischer Gesetzmäßigkeit. Diese spezifizierst du freilich weiter lediglich mit durchweg negativem Impetus; denn anstatt sie konkret zu akzentuieren, vergegenständlichst du lediglich deine subjektive Überzeugung davon, was denn nun mal benutzer*un*freundlich sei, in der Shell an sich. Dass viele Benutzer*innen, respektive ich, das durchaus anders sehen, demnach eventuell doch etwas am Konzept der Shell dran sein könnte, ignorierst du dabei beharrlich.

Zweitens unterstellst du den Entwickler*innen, sie hätten nahezu fatalistisch und weitgehend der Veränderung als Selbstzweck wegen mal eben die Shell “verbrochen”, mutmaßlich mit dem Ziel, die Benutzer*innen als Volltrottel darzustellen. Ungeachtet des Umstandes, dass offenkundig viele sich nicht zu solchen degradiert fühlen, frage ich dich: Warum sollte die GNOME Foundation sich derart mutwillig selbst demontieren wollen? Qui bono? Und ist es nicht recht unwahrscheinlich, dass eine Truppe von Programmierern und Designern mit fast zehnjähriger Erfahrung in Sachen Desktop Environment, deren letztes Projekt überdies allgemein hoch angesehen war, plötzlich ohne Sinn und Verstand eine Nachfolge konzepiert, die vollkommen an allem “Schönen, Guten und Wahren” (was auch immer das sein mag) vorbei zielt?

Zuguterletzt: Wenn du schon meinst, mit verfehlten Allegorien um dich werfen zu müssen, achte bei der Wahl des Bildnisses doch zumindest im Ansatz auf pointierte Bezugnahme. Zumal der grundsätzlichen Verfehlung wegen, lohnt es sich hier kaum ins Detail zu gehen, daher kurzum: Wenn mir jemand ein solches Auto schenkt, ich darin eine Menge der “Unkonventionalitäten” durchaus begrüße (etwa, dass gewisse Anzeigen nur dann im Blickfeld sind, wenn ich sie benötige) und störendes sich ohne großen Aufwand abändern lässt (so zum Beispiel die Koppelung von Motor an die Handbremse) – dann nehme ich die Karre doch mit Kusshand!

Ergo: Setzen, 6, Diskursfähigkeit verfehlt.

— bung · 8. September 2011, 05:12

Der Vorteil von Expose ist (zumindest unter KDE) das man durch Tippen von Zeichen die Auswahl einschränken kann. Wenn man die Maus eher selten benutzt ganz schön.

Wenn man diesen Komfort will, aber eine Fensterlist übersichtlicher findet, gibt es noch eine etwas versteckte Möglichkeit:

Man kann Tastenkürzel für Krunner mit einzelnen Modulen anlegen. Damit kann man Krunner mit einer Fensterliste starten und alternativ zur Maus durch Tippen zum Fenster wechseln.

Das ist ziemlich effizient. Z.B.

<shortcut>vim<return>
<shortcut>kon<tab><tab><return>

— · 9. September 2011, 15:25

Ich würde die Taskleiste nicht antiquiert” sondern eher “erprobt und bewährt” nennen. Sonst hätte sich sicher in den letzten zwanzig Jahren schon manches neue Konzept durchgesetzt.

Und das Gejammer der Gnome-Shell-Verfechter, man könne sich bloß nicht umstellen, kann ich nicht mehr hören. Warum soll ich mich denn umstellen müssen, wenn mir das Konzept nicht zusagt? Die Gnome-Devs kochen hier primär ihr eigenes Süppchen, so wie schon die letzten Jahre. Man erzählt zwar immer das man alles nur fürs Wohl der User tut, scheint diese aber nicht wirklich zu berücksichtigen.

Ich habe mir nach langer Abstinenz nach Jahren KDE wieder mal angesehen, war sehr positiv überrascht und bin dann dahin gewechselt. Ich bereue lediglich, das ich diesen Schritt nicht schon viel früher getan habe. ja, KDE hat sehr viele Optionen und Einstellmöglichkeiten. Aber sie sind auch sehr gut und überlegt voreingestellt. So gesehen werden da die User auch nicht überfordert, weil man, im Gegensatz zum aktuellen Gnome, das System so wie es ist out of the Box nutzen kann.

Uwe · 10. September 2011, 11:15

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