Zurückrudern kommt in Mode

11. Mai 2013

Der klassische Desktop ist noch lange nicht tot. Nachdem in der Linuxwelt in letzter Zeit mehr Oberflächen in klassischem Look ’n’ Feel als avantgardistische Konzepte entwickelt wurden, tut sich nun auch in der Windowswelt wieder was. Microsoft lenkt offenbar ein und überholt sein vielkritisiertes Windows 8.

Nachdem es für Gnome 3 seit Neuestem auch wieder eine klassische Ansicht gibt, die von den Gnome-Entwicklern selbst bereitgestellt wird, mit Cinnamon ohnehin ein klassisch zu bedienendes Gnome bereitsteht, Mate, XFCE und LXDE als klassische Alternativen um Nutzer buhlen, KDE das klassische Desktop-Schema ohnehin nie aufgegeben hat, sogar Mac OS X nie drastischere Experimente auf dem Desktop gewagt hat, rudert nun auch Microsoft zurück. Windows Blue, Codename für das kommende Windows-8-Update, wird die Kernpunkte, die mit Windows 8 eingeführt wurden, wieder ändern.


Die großen anwenderfreundlichen Distributionen setzen allesamt auf klassische Konzepte

Microsoft hat dabei gar keine andere Wahl. Desktopnutzer können mit der „Verappisierung“ des Betriebssystems auf großen Bildschirmen, mit Mäusen und physischen Tastaturen, einfach nicht viel anfangen. Sie können oder wollen nicht auf dem Monitor herumwischen und nur eine Anwendung gleichzeitig im Blick haben. Das Smartphone auf den Desktop zu bringen bzw. den Desktop zugunsten des Smartphones abzuschaffen – von Anfang an eine Schnapsidee, die vor allem die langjährigen Microsoft-Fans die Köpfe schütteln ließ.

Entweder man macht es wie Apple und bietet strikt unabhängige Oberflächen für die unterschiedlichen Systeme mit ihren unterschiedlichen Anwendungsszenarien an – oder man macht es wie KDE (oder auch Enlightenment), die zwar eine einzige technische Basis verwenden, je nach Einsatzgebiet aber in unterschiedliche Erscheinungsbilder wechseln, die sich an den Erfordernissen der jeweiligen Systeme ausrichten.

Doch ein System, das das Verhalten von Smartphones auch auf dem Desktop imitiert, das so tut, als wäre der klassische Desktop bereits gestorben, und Taskleiste & Co. nur noch wie eine Übergangslösung erscheinen lässt, die demnächst endgültig abgeschafft wird, muss scheitern. Es geht an den Bedürfnissen und Gewohnheiten der Mehrheit der Anwender einfach vorbei. Demzufolge ist Microsoft offenbar drauf und dran, das aktuelle Windows wieder anwenderfreundlicher werden zu lassen. Wahrscheinlich kommt der Start-Button zurück, vielleicht wird sich direkt in den Desktop booten oder die Kachelansicht abschalten lassen.


Kommt wohl wieder: der Windows-Button.

Microsoft ist gut damit beraten, Innovation nicht auf Kosten der Anwender zu betreiben, die im schlimmsten Fall irgendwann dann deswegen keine Anwender mehr sind. Jedenfalls nicht von Windows. Denn Anwender, die für ein Produkt bezahlen, sind nicht nur Anwender, sondern gleichzeitig auch Kunden – und können allein durch den Umstand, etwas nicht zu kaufen, Marktmacht ausüben. Statt der Konkurrenz das Feld zu überlassen, bessert Microsoft also lieber nach.

Microsoft lernt gerade die Lektion, die Gnome oder Ubuntu schon lernen mussten: Blitzschnell ist man drauf und dran, die einstige, sicher geglaubte Marktführerschaft zu verlieren, wenn man Konzepte um ihrer selbst willen durchzieht. Eine Art „Windows Mint“ ist Microsoft als Closed-Source-Software erspart geblieben, doch Alternativen zu Windows 8 gibt es auch so mehr als genug – seien es andere proprietäre oder freie Lösungen. Für Linux wiederum könnte es bedeuten, dass die Anreize, dem Kacheldesign von Windows nacheifern zu müssen, nun erstmal deutlich geringer werden oder ganz wegfallen.

Die Zukunft, sprich das Wachstumspotential, liegt unbestritten im mobilen Bereich, doch auch den klassischen stationären PC wird es weiterhin geben. Microsoft wollte auf einmal beides sein – System für mobil und klassisch – und ging damit das Risiko ein, in beiden Sparten zu verlieren. Gefragt sind Spezialisten für ihr jeweiliges Einsatzgebiet, keine eierlegenden Wollmilchsysteme. Im Kern handelt es sich damit um einen Grundsatz, den Linux-Nutzer nur zu gut kennen dürften – die Unix-Philosophie.


aus der Kategorie: / Tratsch /

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Kommentare

“Im Kern handelt es sich damit um einen Grundsatz, den Linux-Nutzer nur zu gut kennen dürften – die Unix-Philosophie.”

… die im Kern mit großen Desktopumgebungen, die auf alles eine Antwort haben wollen, nicht vereinbar ist. Wie passt “one tool one purpose” zum Beispiel zu KDE? Eben – jar nüsch.

Dummbuntu (ich weigere mich, den Namen nicht zu verballhornen) ist TROTZ Unity ein Erfolg. Merkste?

tux. · 12. Mai 2013, 01:39

Schon etwas lächerlich zu behaupten, dass Unity auf ein klassisches Konzept setzt. Und gleichzeitig Gnome 3 aus der Betrachtung auszuschließen (welches ja andererseits inzwischen auch den Classic-Modus hat).

— · 12. Mai 2013, 02:06

Ich teile Deine Analyse, nicht jedoch den Schluss.

Gerade was die Desktops betrifft sind die Gnome Shell und Unity doch auf einem gutem Weg das beste zweier Welten zu verbinden. Und manchmal muss man auch die Anwender zu ein wenig umdenken zwingen. Ich erinnere mich daran, wie ich mich gegen diesen Start-Knopf von Win95 gewehrt habe. Das war 1996. Aber das Konzept wurde verbessert und ist heute vom Desktop nicht mehr wegzudenken. Ob es jetzt Kacheln, Dash, Overview, Startmenü, K-Menü oder sonstwie heißt: Eine zentrale Sammelstelle für Anwendungen und Inhalte aller Art, die schnell erreichbar ist, findet man so ziemlich jedem modernen Desktop (sans Mac OS X).

Ob solche Umbauten mit aller Gewalt (Unity, Gnome Shell, Kacheln) kommen sollten? Vermutlich nicht. Ich denke, dass es Microsoft vor beinahe 20 Jahren mit dem Startknopf einfacher hatte, weil deutlich weniger Massenanwender da waren, sondern tendenziell eher technikaffine Leute einen Computer benutzt haben, die imho einfacher von Neuerungen zu begeistern sind.

Ich selbst verwende die Gnome Shell und empfinde das Startmenü oder die “klassischen” Oberflächen von Cinnamon, MATE, E17, et al. mittlerweile als recht primitiv. Aber, ich bin auch ein Nerd.

Von daher denke ich, dass der klassische Desktop in der Tat tot ist und nur durch halbgare Zombies (Cinnamon, MATE) für Ewiggestrige am Leben gehalten wird. Freilich ist es depp, die Bedienkonzepte von Smartphone oder Tablet auf den Desktop zu übertragen. Aber einzelne Konzepte zu übernehmen und andere behutsam weiterzuentwickeln ist richtig. Manchmal kommt es dann eben zu einem etwas größeren Bruch (was haben sich alle über KDE 4.0 beschwert…)
Aber damit muss man leben.

Die Unix-Philosophie greift imho im Desktop nicht. Insbesondere, wenn man auf “normale” Anwender zielt, wie es Ubuntu richtigerweise tut. Da geht es nicht um Philosophie sondern um Geschwindigkeit, Einfachheit, Konsistenz und auch nicht unerheblich um Aussehen. Für das Funktionieren der Anwendungen im Hintergrund dagegen ist die Unix-Philosophie hervorragend.

Microsoft hat den Fehler gemacht die Lethargie und Trägheit seiner Kunden zu unterschätzen. Die gehen ja schon auf die Palme, wenn das neue Windows nicht mehr das Hintegrundbild mit dem Hund dabei hat. Wie sollen diese Leute den Wegfall des Startmenüs verkraften?
Vielleicht hilft hier ein anderer Aspekt der Unix-Philosophie: Lass den Anwender entscheiden. Ein Häkchen für “Ich hätte gerne das Startmenü”.
Gnome geht mit dem Classicmode hier imho den richtigen Weg. Auch wenn ich ihn nie verwenden werde: Als Übergang ist er für viele Leute sicher hilfreich die Vorteile der Gnome Shell Schritt für Schritt zu entdecken.

(Das ist jetzt ein ganz schön langer Kommentar geworden… :-)

Benjamin · 12. Mai 2013, 11:13

lächerlich zu behaupten, dass Unity auf ein klassisches Konzept

Was gibt es denn so Revolutionäres am Bedienkonzept von Unity, was sollte das sein?

Pinguinzubehör · 12. Mai 2013, 12:05

Manchmal kommt es dann eben zu einem etwas größeren Bruch (was haben sich alle über KDE 4.0 beschwert…)

Über KDE 4.0 haben sich die Leute beschwert, weil es unfertig war, instabil, eine Entwicklerversion, aber trotzdem als 4.0 “verkauft” wurde, nicht, weil es das Bedienkonzept umgekrempelt hat. Das hat das Image vom “hakeligen Desktop” begründet, das KDE selbst heute noch anhaftet. In der Bedienung unterscheidet sich die 4er- jedoch nur marginal von der 3er-Linie. Das technische Grundgerüst wurde ausgetauscht, von der Oberfläche und dem UI-Konzept aber man aber die Finger gelassen. Kommt dir das aktuelle KDE 4 denn auch primitiv vor?

Microsoft hat den Fehler gemacht die Lethargie und Trägheit seiner Kunden zu unterschätzen.
Haben Canonical und Gnome das nicht auch? Oder wieso ist Linux Mint von Null auf Hundert geschossen? Oder wo kommen die ganzen Gnome-2-Nachbauten her? Auch Poweruser und Technikaffine kommen nicht automatisch mit jedem neuen Konzept zurecht, nur weil es neu ist.

(Das ist jetzt ein ganz schön langer Kommentar geworden… :-)
(Das passt schon. :-) )

Pinguinzubehör · 12. Mai 2013, 12:30

Oh ja, der Siegeszug der klassischen Bedienkonzepte, ganz bestimmt. Ich merke jedes mal wie elegant und poweruserfreundlich diese alten Desktops sind, wenn ich sie benutzen muss. Eine brauchbare und einfach zu erreichende Suchfunktion braucht natürlich niemand, ebenso wenig wie identifizierbare Programmsymbole. Ein 16*16 großer Pixelhaufen in 256 Farben mit Beschriftung in 8 Punkt ist vollkommen ausreichend auf einer 15 Zoll Röhre mit einer Auflösung von 800*600 Pixeln. Mehr Farben, Antialising, Uhr in der Taskbar(!), ALT+TAB… das “frisst” doch alles Ressourcen(!). Ressourcen die grundsätzlich im Überfluss vorhanden sind und von Entwicklern genutzt werden sollten um Interaktionen mit dem Gerät so einfach, effizient und angenehm wie möglich zu gestalten.

Ich will keine Symbole auf dem Desktop oder im Startmenü/Anwendungsmenü sortieren um die Programme, die ich benutzen will, wieder zu finden. Genau so wenig will ich Fenster mühsam in die entsprechende Form und Position ziehen, aber XP und Gnome müssen dieses Feature wohl schon im Werkszustand ausgeliefert haben. Seltsamerweise hat sich bei Spielen und dem beliebten Norton Commander oder seinen Klonen nie jemand daran gestört wenn diese im Vollbild liefen. Bei allem anderen gilt aber: Um so mehr Fenster gleichzeitig auf einem Bildschirm teilweise sichtbar sind, um so besser! Das mit Windows 7 eine Dock anstelle der klassischen Taskbar ausgeliefert wurde empfand niemand als schlimm. Auch die Jumplists nicht. So lange der Shortcut zum miniwinzig Startmenü noch drauf war, war alles okay. Als der Shortcut entfernt wurde und das Startmenü endlich mal durch eine Vollbildanwendung ersetzt wurde war das natürlich reine Blasphemie. Auch wenn das neue Startmenü viel übersichtlicher ist und logischerweise beim Start auch startet (die meisten Anweder klicken zuerst auf Start und ein frisch installiertes XP öffnete auch sofort das Startmenü nach dem ersten Bootvorgang) so bleibt es doch reine Blasphemie vor den altweisen Computernutzern, weil es halt anders und ungewohnt aussieht.

Android und iOS kann man benutzen ohne ihre Eigenheiten zu mögen und gut heißen zu müssen. Betriebssysteme für Tablets und Smartphones sind ein evolutionärer Schritt in der Entwicklung, aber kein revolutionärer. Entsprechend muss man nicht alles verteufeln was aus dieser Ecke kommt und den Untergang des Abendlandes herbeipredigen. Einige Sachen wenden sich durchsetzen, andere nicht und nach ein paar Interationen sieht alles wieder anders aus und man möchte einige der ehemals neuen Features nicht missen.

Vorallem bei Windows ist es aber interessant zu sehen auf welch mäßiges Echo Anti-DRM-Kampangen stoßen und welch einen vergleichsweise riesigen Aufschrei eine fehlende Verknüpfung hervorruft. Das sind ohne Zweifel interessante Prioritäten die hier gesetzt werden. Zu den Markets und der Verappisierung sage ich nur: Ein Markt führt grundsätzlich zum Marktversagen, wenn er sich nicht an das Ökosystem anpasst. Ein paar halbe Mediaplayer und andere Softwareversatzstücke/Apps lösen bei mir selten Begeisterung und noch weniger große Panik vor dem Untergang des Abendlandes aus.

Interessant ist auch, sich anzuschauen wo der Druck für Micosoft herkommt. Er kommt nicht von den Anwendern, sondern von den Computerherstellern, die mit teilweise stagnierenden oder minimal sinkenden Umsätzen “kämpfen” und in Panik geraten, während sie auch mit mäßigem Erfolg versuchen Tablets zu verkaufen. Wenn man Computer, Notebook und Tablet schon zu Hause hat kauft man sich natürlich nicht einen weiteren Computer oder ein weiteres Notebook, inbesondere nicht von den Herstellern, die ihre Produkte mit Bloatware oder Sollbruchstellen ausliefern. Aber einen Schuldigen muss es ja geben, sich selber einzugestehen dass man den Kunden verarscht hat ist dabei unvorstellbar.

— LiveWire · 12. Mai 2013, 16:09

> Als der Shortcut entfernt wurde und das Startmenü
> endlich mal durch eine Vollbildanwendung ersetzt
> wurde war das natürlich reine Blasphemie..

:-) Nicht gleich Blasphemie aber man muß sich schon fragen WARUM? Warum zum Teufel muß ich um meine paar Programmverknüpfungen sehen zu können, den kompletten Bildschirminhalt austauschen..? Mal abgesehen davon daß es den Arbeitsfluss unterbricht, kostet es auch noch extra Zeit.

Mit W2000 habe ich mir angewöhnt alle Animationen abzuschalten und das Menü-Öffnungs-Delay auf 0 zu setzen. Einfach um schnell arbeiten zu können. Da nervt schon ein Popup wie ‘XYZ hat die Virendatenbank aktualisiert, sie sind nun wieder… [blaaaaah!1!!!].

Ich liebe Linux u.A. dafür dass ich dort beim Arbeiten eben nicht dauernd gestört werde. Höchstens einmal die Woche wenns Updates gibt ;-)

> so bleibt es doch reine Blasphemie vor den altweisen
> Computernutzern, weil es halt anders und ungewohnt
> aussieht.
sicher gibt auch solche aber ich denke die Mehrheit will einfach nur ungestört arbeiten können und da muß man solchen Animations-Klimbimm abschalten können. Das ist nur Eye Candy..

— schichtbrot · 13. Mai 2013, 20:40

“Nachdem es für Gnome 3 seit Neuestem auch wieder eine klassische Ansicht gibt, die von den Gnome-Entwicklern selbst bereitgestellt wird […]”

Ehm, seit Neuestem?
Der Klassikmodus (Fallback) war schon seit der ersten Version Bestandteil von GNOME 3.
Seit Neuestem (Version 3.8) ist dieser lediglich durch GNOME-Shell-Extensions realisiert.

Somit ist diese Aussage schlichtweg falsch.

— Mike · 14. Mai 2013, 10:51

Der Klassikmodus (Fallback) war schon seit der ersten Version Bestandteil von GNOME 3.

Der ursprüngliche Fallback war ein Fallback und kein Classicmodus. Dass ihn manche für einen solchen gehalten haben, ändert nichts daran, dass er nicht dafür gedacht war, sondern der Shell möglichst ähnlich sein sollte. Ein echter Classicmodus, der auch dafür gedacht ist, klassisches Verhalten wiederherzustellen, kam erst mit dem Ende der Fallbackfunktion.

Fallback = moderner Stil mit alter Technik
Classic Mode = alter Stil mit moderner Technik

Und da sagen immer alle, Gnome wäre zu simpel. ;-)

Pinguinzubehör · 14. Mai 2013, 20:46

Der ursprüngliche Fallbackmodus ähnelte GNOME2.x weit mehr als der jetzige Classic-Modus.

Wer schreibt, er sollte bisher der Shell möglichst ähnlich sein, kann nicht ernsthaft behaupten, sich diesen angesehen oder damit gearbeitet zu haben.

Was dort dann nämlich ein Anwendungsmenü, Desktop-Applets, ein Orte-Menü, beliebig anzuordnende weitere Panels und eine Fensterliste zu suchen haben, wäre hier die Frage.

Hat ja schließlich alles nichts mit dem Aussehen und der Arbeitsweise der Shell zu tun, war aber der Fallback-Modus…

Zudem ist der Fallback-Modus seit der Nutzung von llvmpipe technisch nicht mehr notwendig gewesen, wurde aber trotzdem beibehalten.

Die entgültige Abkehr davon kam, weil sich niemand darum kümmerte.

— isch · 14. Mai 2013, 22:37

Der ursprüngliche Fallbackmodus ähnelte GNOME2.x weit mehr als der jetzige Classic-Modus.

Selbstverständlich, es war ja Gnome 2.

Was dort dann nämlich ein Anwendungsmenü, Desktop-Applets, ein Orte-Menü, beliebig anzuordnende weitere Panels und eine Fensterliste zu suchen haben, wäre hier die Frage.

Gegenfrage: Wenn der alte Fallback eine Art Classic View sein sollte – wieso hat man die Desktop-Icons deaktiviert, die Leisten schwarz eingefärbt, die Uhr in die Mitte des Panels geschoben und das System-Menü enfernt? Optisch war es eindeutig der Versuch, die Shell nachzubilden. Die klassische Taskleiste musste man lassen, weil man halt technisch nichts anderes anzubieten hatte.

Hat ja schließlich alles nichts mit dem Aussehen und der Arbeitsweise der Shell zu tun, war aber der Fallback-Modus…

Arbeitsweise natürlich nicht, weil technisch etwas ganz anderes, aber das Aussehen… siehe oben.

Keine Frage, Gnome hat es sich einfach gemacht, indem es zunächst einfach die alte Gnome-2-Basis als Grundlage für den Ausweichmodus genommen hat. Das ändert trotzdem nichts an der Zielsetzung, dass man dem User eine Alternative zur Shell bieten wollte, keine Alternative zum alten Gnome. Die beabsichtigte Alternative zum alten Gnome gibt es erst seit kurzem.

Die entgültige Abkehr davon kam, weil sich niemand darum kümmerte.
Das stimmt. Man kann aber nicht einfach den Umkehrschluss ziehen, dass beides irgendetwas miteinander zu tun hat, nur weil die Aufgabe der alten Ausweichlösung und das Anbieten des neuen Classic-Modus zeitlich zusammenfielen.

Pinguinzubehör · 14. Mai 2013, 23:41

Ich habe nun mal Gnome 3.8 installiert und einige Extensions hinzugefügt. Muß sagen, es entwickelt sich tatsächlich in Richtung Brauchbarkeit. Dennoch macht das ganze einen etwas flatterhaften Eindruck, es stürzt doch gern des öfteren mal ab.

Was mich mehr nervt, ist der Umstand, daß der geöffnete Dateimanager den gesamten Bildschirm einnimmt und sich auch NICHT verkleinern läßt.

— ubukus · 15. Mai 2013, 11:39

Wer seit windows3.11 mit dem Explorer gewohnt ist Dateien zu verschieben und mit Drag&Drop von einem Fenster zum nächsten zu kopieren, der kann dieses neue Bedienkonzept nicht gutheißen.

Da lass ich mich auch als “ewiggestriger” titulieren. Für mich hat sich diese Arbeitsweise bewährt. Aber dafür brauch ich einen Oberfläche und einen Dateibrowser der benutzbar ist und da fängt es an.

Ich weiß nicht wie ich mit Gnome3 (und auch den anderen “neuen” Oberflächen) arbeiten soll, Mir fehlen die fudamentalen Elemente einer GUI. Es mag i.O. sein, wenn man eine Anwendung öffnet und dann darin tippt, ich brauch aber i.d.R. mehrere Anwendungen gleichzeitig und nutze gerne Drag&Drop, daher fehlen mir die Knöpfe zum minimieren und die Leiste zum verschieben von Fenster. Einen Scrollbalken, der mit der Maus auch bedienbar ist usw.

Schade ist es, dass offensichtlich alle Desktopsysteme in die Richtugn gehen. Nach Windows, Ubuntu, bin ich jetzt bei Debian 6. Vielleicht besteht ja noch eine kleine Hoffnung, dass Gnome 3 auch für mich benutzbar wird, wobei bei Nautilus habe ich meine Zweifel nachdem die alles ausgebaut habe, was ich täglich benutze.

Ein zurückrudern würde ich mir auch von Gnome wünschen

— Struppi · 15. Mai 2013, 15:45

Au weia. Das du schlecht recherchierst ist ja mitlerweile hinlänglich bekannt, aber das du das GAR NICHT tust…

Der Fallback-Modus war NIEMALS GNOME2.x…

Und nein, man hat es nicht “leicht gemacht” und das weiter benutzt, der Fallback-Modus war komplett auf GNOME3 portiert.

Hätte man sich aber informieren müssen, um das mitzubekommen.

Ständig gegen GNOME zu hetzen macht ja aber viel mehr Spaß, nicht wahr?

— isch · 15. Mai 2013, 23:20

Der Fallback-Modus war NIEMALS GNOME2.x…

Sicher. Man hat extra für den Fallback-Modus das Gnome-Panel neu erfunden und einen komplett neuen Fenstermanager entworfen. Und im Juli schneit’s

der Fallback-Modus war komplett auf GNOME3 portiert

Das Panel wurde auf GTK3 portiert. Und was wurde portiert? Richtig – das Panel von Gnome 2.

Pinguinzubehör · 16. Mai 2013, 19:27

Danke für den Beweis, dass du nicht recherchiert hast.

Oder den Beweis dafür, dass du den Inhalt deines der kreativen Wettervorsagelinks nicht verstehst.

— isch · 16. Mai 2013, 22:45

Sobald ein Quelle verfügbar ist, die belegt, dass Metacity aus Gnome 2 nichts mit Metacity aus Gnome 3 zu tun hat und das “Fallback-Panel” von Grund auf neuprogrammiert wurde, statt – wie z.B. obiger Link behauptet – eine Portierung auf GTK3 zu sein, werden die Aussagen selbstverständlich korrigiert.

Pinguinzubehör · 16. Mai 2013, 23:48

Nun ja. Die Windows User haben gengenüber M$ ganz klar durch ihre Kauf (enthaltung) gezeigt, das sie Windows 8 mit dem Kachelgedönse nicht haben wollen.

Sehr viel Ubuntu User, unter anderem auch ich, haben ganz klar durch ihre (upgrade) Enthaltung gezeigt, das sie Unity und/oder Gnome 3 mit kastriertem Nautilus nicht wollen.

Über Geschmack, sinn und unsinn lässt sich bekanntlich auf eeewig streiten. Aber wir Linuxer haben den grandiosen Vorteil, das wir nur das installieren was uns gefällt und nur das was wir auch wollen. Im schlimmsten Fall wechselt man eben die Distribution.
Der Windows User glotzt da schon ganz dolle in die röhre. :-) Er hat keine Wahl. Zu allem übel kanner er sich nicht mal eben schnell einen anderen Windws 8 Desktop KAUFEN.
Dieser kleine aber feine Unterschid sollten wir uns, bei aller Kritik in der Linux Welt immer vor Augen halten. Mich da selbs mal an die Nase fasse.

eddy · 17. Mai 2013, 12:55

Gestern habe ich Gnome Classic ausprobiert. Es gelang mir leider nicht, Themes zu installieren, geschweige denn irgend welche Farben einzustellen. Das einzig voreingestellte Theme ist ‘Adweitha’ (oder so ähnlich), es ist mir viel zu hell und schick bunt. Ich mag es nicht, ich bevorzuge dunkle Grautöne. 3 Stunden habe ich probiert und nachgelesen, aber ich habe es nicht geschafft diese Oberfläche so einzustellen daß ich beim ‘Computern’ keinen Brechreiz bekomme..
Ich bin sauer und bedient..interface nazis!1!!!

— dr. grusel · 19. Mai 2013, 15:17

@eddy:

Sehr viele Windows- und Apple-User haben durch ihr Kaufverhalten gezeigt, daß sie immer noch keinen Bock haben, sich an endlosen Diskussionen über Distributionen zu beteiligen. Die wollen einfach nur einen Computer und nicht einem Geheimbund beitreten.

— Der Metzger der heiligen Kühe · 20. Mai 2013, 10:23

> Sehr viele Windows- und Apple-User…
> …
> Die wollen einfach nur einen Computer und nicht einem
> Geheimbund beitreten.

Geheimbünde diskutieren i.d.R. nicht öffentlich. Sonst isses ja nicht geheim. Das ist wohl eher die Domäne der oben genannten Firmen.. ;-)

— wurst · 20. Mai 2013, 13:34

Ich denke, Du verstehst, was ich meine, oder?

Linux ist immer noch etwas, mit dem nur ein paar Prozent der Leute arbeiten wollen. Die meisten entscheiden sich weiterhin für Windows oder Apple.

Die Diskussionen über die richtige Distribution sind nur ein Hindernis, mehr Leute dafür zu begeistern.

Die Linux-Gemeinde kann viel vom Windows-8-Desaster lernen!

Hinzu kommen:

1. Die unglaubliche Arroganz vieler selbsternannter Experten in Linux-Foren, die immer dann durchbricht, wenn jemand möglichst wenig Zeit mit dem Computer verbringen will, um herumzubasteln sondern die Zeit gerne dafür nutzen würde, etwas mehr zu machen als nur zu surfen und Emails zu schreiben. Wenn so einer nach Hilfe fragt ist das schon fast ein Sakrileg für die Judäische Volksfront (Ubuntu), die Volksfront von Judäa (Suse) oder die populäre Front (Gentoo).

2. Die Qualität der vielen, vielen Software – alles umsonst, manchmal auch imSinne von “vergeblich”. Die Otto-Normal-Computeruser würden ja sogar kommerzielle Software für Linux kaufen, um Pendants zu vielen klassischen Anwendungen mit angemessener Qualität zu finden, aber leider gibt es für Linux so gut wie nichts.

3. Apple schafft es hervorragend und MS immer besser, die unappetitliche Wirklichkeit eines Computers hinter der Benutzeroberfläche zu verstecken. Vieles läuft heute tatsächlich als Plug-and-Play. Diese Schicht ist aber bei Linux immer noch hauchdünn. Man kann mit einem Mac oder einem Windows-7-PC sehr, sehr viel machen ohne sich jemals mit dem Terminal oder der Eingabeaufforderung zu beschäftigen. Bei Linux ist das leider immer noch Pflicht, wenn man auch nur einen Hauch mehr machen möchte als Firefox und Thunderbird zu benutzen.

4. Kleine Weisheit: es gibt nicht nur…

a) …Leute, die auch schon mit einem Ee PC, einem iPad oder dem zufrieden sind, was heute jedes Smartphone kann.

b) …“sudo-Ringer”, also Experten, die gerne basteln.

90% der Leute liegen dazwischen und wollen etwas mehr als a) ohne das zu machen, was b) können und lieben – und das ist bei Linux immer noch ein Problem.

Ist das übertrieben? Leider nur ein bißchen, oder?

Was ist die Moral aus der Geschichte?

Windows 8 ist aus denselben Gründen ein Rohrkrepierer, aus denen Linux bei den Durchschnittsbürgern immer noch ein Schattendasein führt – die Experten hören den Usern nicht zu!

— Der Metzger der heiligen Kühe · 20. Mai 2013, 16:20

Metzger, klar weiß ich was Du meinst. In meiner Tastatur sind schon etliche Biss-Spuren weil ich was Bestimmtes mit Linux anstellen wollte und das einfach nicht ging.
Zum Beispiel wollte ich unter Linux mal Musik machen, so mit Samples und MIDI und so. Ging garnicht. Die Energie die ich für den Versuch verbraucht habe hätte ich gern kreativ genutzt.
Dafür hab ich jetzt auf einem Rechner noch XP drauf.

— wurst · 20. Mai 2013, 19:14

Tja, nicht mal Firmen wie Canonical und Novell/Suse haben die grundlegenden Lektionen verstanden. Die machen weiterhin so etwas wie Windows 8 und dümpeln mit einem winzigen Marktanteil vor sich hin.

— Der Metzger der heiligen Kühe · 21. Mai 2013, 16:19

Ich habe schon beim C64 mit den Terminal die Programme von der Datasette dh die gute alte Compakt Cassete bis 120 min gingen die – geladen dort war Basic Betriebssystem und Programiersprach habe schon Prg geschrieben dort wurde noch nicht gebootet !

— Ralle · 7. November 2013, 22:56

Um auf das Thema Windows zu kommen für mich war bis jetz WinXP das für mich stabilste und am Langlebigste Betriebssystem von Windows es stürtzte nicht so viel ab wie die Vorgängerversionen außer wenn man nur MS-DOS nutzte war man von Abstürze sicher!

— Ralle · 11. November 2013, 00:02

Wenn du Ubuntu als Dummbuntu nennst kann ich auch zugemüllter Knoppix sagen da ist zwar alles drinn aber vollgemüllt bis der Arzt kommt es geht ja in ersterlinie wird alles erkannt da ist Ubu besser hat nicht soviel Einstellungen aber was es hat klappt

— Ralle · 11. November 2013, 01:49

Ich kann mich noch an Zeiten erinnern das waren die End-80er da wurde in Zeitschriften geschrieben die Maschinensprache ersätzte die lesbaren Texten von Daten heute gibts sie in Form von VCFdaten damit kann ich heute meine gesicherten Handykontakte lesen

— · 14. November 2013, 22:23

Das was Microsoft mit Win8 gemacht hat ist eine Desktopvergewaltigung und Herabstufung auf Smartphone-Art die VerÄppelung auf einen gut laufenden PC ist Veringerung aller Resourcen beim Smartie sind Apps ok obwohl Andriod auch nicht gerade Bedienungsfreun

— Ralle · 18. November 2013, 06:26

Man sollte eine Umfrage machen ob alle Büroschreibkräfte das neue Win8 mit den Apps mögen da würde eine ganz andere Statistik rauskommen und dieses Ergebniß veröffentlichen und nach Microsoft schicken heute noch ist das Startmenü in Betrieb und auch WinXP

— Ralle · 2. Dezember 2013, 20:49

Ich habe eine Seite gefunden wo ein wirkliches Total freies Opensurce Android gibt hier Link:

fsfe.org/campaigns/android/liberate.de.html

Dort ist man nicht sosehr Googleabhängig dh die Einstellungsmögl. sollen nicht so kastriert wie das Googlesystem!!

Ralle · 20. Dezember 2013, 15:36

Hier habe ich noch ein Thema über F-Droid der freie Softwarecenter für Android-Smartphones wo man sich nicht im Google Market oder G – Store regrestrieren muß wo es freie Apps gibt:

de.m.wikipedia.org/wiki/F-Droid

Ralle · 20. Dezember 2013, 16:15

Das alt mach neu kommt wie so vor als wenn man das Rad neuerfindet darf man juristisch auch weil es nicht patentiert wurde das erste Rad der Menschheit nur das Retrolinux ist ein Alibi-Geäffe mehr nicht weniger eher aber was wurde nicht gedrosselt…

— Ralle · 12. März 2014, 01:04

…Was wurde im Linux-Disbri nicht alles verborgen,gedrossel,gekänzelt usw es gibt z.B keine 100 Herz-Einstellung wie früher will man gute Auflösung braucht man nicht nur viele Megapixel eine gute Grafikkarte gute Farbkontraste gerade bei Fotos usw

— Ralle · 12. März 2014, 01:11

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