Gnome, der innovativste Linux-Desktop

22. Juli 2017

Gnome ist wieder da. Nach vielen Querelen in Folge der Neuausrichtung, die viele Abspaltungen nach sich zog, hat die originale Gnome-Oberfläche wieder eine gute Balance gefunden. Die Gnome-Shell wirkt wieder attraktiv – und wird so auch immer öfter wieder zur ersten Wahl. Dass nun auch Ubuntu wieder auf originales Gnome setzen will, beweist es.

Das Gnome-Projekt ist seit der Einführung der Gnome-Shell viel gescholten worden. Das lag an zwei Dingen: einerseits am nahezu kompromisslosen Vereinfachungsparadigma, andererseits am davon beflügelten Über-Bord-Werfen von bewährten Konzepten.

Dafür merkt man an jeder Ecke, dass sich da jemand wirklich Gedanken gemacht hat. Die Gnome-Macher sind innovativ. Sie fragen sich in erster Linie, wie man die PC-Bedienung für den Nutzer optimieren kann, die tägliche Arbeit mit dem Computer so eingängig wie möglich gestaltet – und nicht nur, wie man Gewohntes auf moderne Weise umsetzt. Gewohntes, das zwar viele kennen, aber das vielleicht gar nicht das Optimum in der Computerbedienung darstellt, sondern einfach nur vertraut wirkt.

Mut zu eigenen Wegen

Gnome ist sichtbar etwas Eigenes, keine hundertste CDE-, Mac- oder Windows-Inkarnation. Wer zum Beispiel Schnellzugriff-Listen oder Favoriten-Ordner vermisst, wird schnell feststellen, dass er sie in Gnome eigentlich gar nicht braucht. Denn die Verzahnung der Desktop- bzw. Dateisuche ist deutlich komfortabler und intuitiver, als es manuelle Favoriten sein können.

Während andere Linux-Desktops die Windows-Taste, die heute faktisch auf jeder Tastatur zu finden ist, lange Zeit einfach ignorierten, wurde sie bei Gnome zum zentralen Bestandteil der Bedienung. Dass die „Windows“-Taste dann tatschlich (auch) die Fenster-Übersicht hervorzaubert, also das Windows-Logo für die Zwecke von Linux quasi umdeutet, macht die Angelegenheit nur noch sympathischer.

Den gesamten Bildschirm auch als eine Art Startmenü zu nutzen, statt es in ein kleines Feld an irgendeiner Leiste zu quetschen, gab es für den Desktop ebenfalls zuerst bei Gnome.

Fehlentwicklungen

Natürlich besteht dabei das Risiko, dass es auch mal zu Fehlentwicklungen kommt, die zwar in der Theorie sinnvoll erscheinen, von den Nutzern aber überhaupt nicht angenommen werden. Das birgt zugleich die Gefahr, dass viele, die dann anderes von einer Desktopumgebung erwarten, Gnome den Rücken kehren und zu anderen Oberflächen wechseln.

Von absoluter Kompromisslosigkeit kann aber auch längst nicht mehr die Rede sein. Was für gut erachtet wird, wird konsequent beibehalten, aber wenn sich Lösungen nicht bewähren, dann werden sie auch wieder abgeschafft und durch Alternativen ersetzt, der Desktop in dieser Hinsicht weiterentwickelt. Das war etwa beim standardmäßig ausgeblendeten Abschaltknopf der Fall oder bei der Umbelegung der Entfernen-Taste im Dateimanager.

Eine Spatial-Modus-Debatte (jeder Klick auf einen Unterordner öffnet ein neues Fenster), wie zu Gnome-2-Zeiten, die vorübergehend den Browser-Modus mit Vor- und Zurück-Pfeilen im Dateimanager ersetzte, muss man daher nicht mehr befürchten.

Zugehen auf Traditionalisten und Individualisten

Gnome hält im Grundsatz weiter stur an seinem aktuellen Konzept fest, ist mittlerweile aber doch flexibler geworden. Wer mit der Standardkonfiguration nicht zurechtkommt oder zurechtkommen will, wird nicht mehr zu seinem Glück gezwungen. Die Einstellungsmöglichkeiten sind umfangreicher geworden, die erweiterten Einstellungen im „Optimierungswerkzeug“ befriedigen Spezialwünsche – und wenn das immer noch nicht reicht, kann man das Erweiterungssystem nutzen, das Gnome wie keine andere Linuxoberfläche den eigenen Vorlieben anzupassen vermag.

Dabei sind einige nützliche Erweiterungen in Gnome sogar schon ab Werk integriert – vornehmlich jene, die es erlauben, die Gnome-Shell wieder wie frühere Versionen mit traditionellem Verhalten aussehen zu lassen und die auch für die Umsetzung des „Gnome Classic“-Modus benötigt werden. So lassen sich altbekannte Elemente auch in der modernen Shell schnell wiederherstellen, die Traditionalisten werden nicht im Regen stehen gelassen.

Wer also gar nicht mit der neuen Bedienphilosophie zurechtkommt, weil er z. B. auf windowsartige Bedienweisen konditioniert ist, der hat inzwischen die Möglichkeit, Gnome ein wenig mehr seinen Bedürfnissen anzupassen. Mit Bordmitteln, aber auch mit einer Vielzahl von internen und externen Erweiterungen.

Die Basics stimmen

Dabei ist die in den Anfängen kritisierte drastische Vereinfachung letztlich nicht so schlimm gekommen, wie es zunächst den Anschein hatte. Die „Basics“ stimmen bei Gnome, die Linux-typischen Eigenheiten sind vorhanden. Alt+F2 zaubert den Befehl-Ausführen-Dialog auf den Bildschirm, die virtuellen Arbeitsflächen sind sogar nicht nur Feature, sondern elementarer Bestandteil der Desktopumgebung. Einen „Systray“ gibt es ebenso weiterhin wie eine Art „Start“-Button. Desktop-Symbole lassen sich einschalten. Die gängigen Tastenkürzel sind ebenfalls da – und der Dateimanager reagiert so, wie man es von ihm erwartet. F2 benennt Dateien um, mit Strg plus Maus wird selektiert, der mittlere Tastenklick öffnet in neuen Tabs, Dateien können über das Kontextmenü sortiert werden usw. Gnome bricht also keineswegs willkürlich mit althergebrachten Lösungen und Vertrautem, sondern unterstützt die klassischen Bedienweisen weiter.

Reifeprozess

Bemerkenswert ist bei aller Innovation und Eigensinnigkeit jedoch auch, dass, wenn die Innovation erst einmal umgesetzt wurde, sie auch konsequent zu Ende entwickelt und weitergedacht wird. Radikal Neues wird bei Gnome nicht alle naselang eingeführt, sondern die neuen Konzepte werden behutsam fortentwickelt. Das war schon bei Gnome 2 zu beobachten, welches recht umfassend mit dem Vorgänger brach, und danach jahrelang stabilisiert und perfektioniert wurde. Gleiches lässt sich nun bei „Gnome 3“, der Gnome-Shell, beobachten – und den zu Gnome gehörenden Anwendungen. Das bringt eine gewisse Verlässlichkeit und auch Planbarkeit mit sich, die vor allem auch manche Distributoren schätzen.

Modernes Linux

Die Gnome-Entwickler waren mutig in jeder Hinsicht: Mutig genug, sich von veralteten Konzepten zu trennen, um etwas Neues auszuprobieren. Mutig genug, um neue Ideen dann auch konsequent umzusetzen. Und mutig genug, um gegen alle Widerstände und heftige Kritik an diesem Kurs weiter festzuhalten, obwohl die Akzeptanz zunächst rapide sank und zahlreiche Forks entstanden. Das hat letztlich zu einer modernen Oberfläche geführt, während die Forks nur Altes erhalten, nachgebaut oder bereits bestehende Konzepte kopiert haben.

Die Entwickler haben, obwohl die Gnome-Shell im Standardfunktionsumfang deutlich reduzierter als frühere oder vergleichbare Entwicklungen daherkommt, den wahrscheinlich visuell und funktional modernsten Desktop für Linux geschaffen, den es momentan gibt. Dass nun auch Ubuntu – selbst immer darum bemüht, Neues auszuprobieren, nach dem Abschied von der Eigenentwicklung Unity wieder auf Gnome setzt, dürfte nicht nur historische Gründe haben. Es ist die logische Wahl – und ein Eingeständnis, dass die Entwickler von Gnome einen exzellenten Job gemacht haben – und weiterhin machen.


aus der Kategorie: / Tratsch / Gnome & KDE

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Kommentare

Ich habe den Artikel mit Freude gelesen. Als langjähriger Linuxnutzer habe ich Gnome vor Jahren gerne verwendet, mich aber anderen Oberflächen zugewendet. Aktuell nutze ich lxde, xfce, openbox, aber ich werde sehr gerne mal wieder Gnome installieren. Übrigens habe ich Lumina unter freebsd derzeit “im Test”, auch interessant. Danke für diesen tollen Beitrag über Gnome – Daumen hoch!

andreas · 22. Juli 2017, 11:57

Interessanter Artikel, aber ich kann die Begeisterung für Gnome nicht ganz nachvollziehen. Für mich wirkt Gnome relativ unübersichtlich und überladen. Ich komme mit Gnome einfach nicht zurecht und es gefällt mir auch nicht. Dann schon lieber MATE, Xfce oder LXDE (bzw. Lxqt).
Natürlich ist dies alles auch eine Geschmacksfrage. Ich persönlich bevorzuge derzeit Lubuntu, das sich aber bald auch wieder ändern kann. Mit Gnome allerdings kann ich mich nicht anfreunden. Da finde ich sogar “Unity” besser, allerdings habe ich bei Unity den Eindruck, daß dort zuviel herumgefrickelt und herumgebastelt wurde und deshalb immer noch ein wenig verbuggt erscheint. Meine Meinung ;-) Wer eine andere hat, darf diese gerne behalten. :-P

— Torsten · 22. Juli 2017, 12:03

Aus Sicht eines Tastaturnutzers sind Gnomes “Innovationen”… nun ja, sagen wir mal gewöhnungsbedürftig. Z. B. STRG+Alt+Tab, um in das obere Panel zu gelangen, um dann wiederum das Menü einer Anwendung zu öffnen, das ging früher eindeutig schneller. Auch hat Gnome es immer noch nicht geschafft, die Barrierefreiheit für alle Desktop-Modi umzusetzen, sodass Orca-Nutzern wider nur der eingeschränkte Classic-Modus zur Verfügung steht.

Ich bleibe erst mal bei Mate, auch der Performance wegen. Gnome ist auf meinem System doch recht langsam geworden.

Radiorobbe · 22. Juli 2017, 12:36

…das Gnome wie keine andere Linuxoberfläche den eigenen Vorlieben anzupassen vermag.

Sorry, aber das ist schlicht und ergreifend falsch. Die meisten Desktopumbebungen lassen sich von Haus aus, sprich OHNE Erweiterungen installieren zu müssen, besser anpassen als Gnome 3. Sei es KDE Plasma wo man es mit den Einstellungsmöglichkeiten fast schon übertreibt, Xfce oder gar Openbox wo alles über eine einfache Konfigurationsdatei geändert werden kann.

Auch diese Aussage:

…den wahrscheinlich visuell und funktional modernsten Desktop für Linux geschaffen, den es momentan gibt.
empfinde ich zumindest fragwürdig. Da zum einen keinerlei Grundlagen (Quellen, Verwendungsstatistiken, Umfragen und ähnliches) genannt werden und zum anderen auch keine konkreten Punkte genannt werden was z.B. Gnome an Funktionen bietet, die andere Desktopumgebungen nicht auch können.

Soll alles keine bösartige Kritik sein, ich war selbst jahrelang zufriedener Gnome Nutzer aber ich sehe einfach nicht die “Großartigkeit” in Gnome 3 die hier beschrieben wird.

tuxflo · 22. Juli 2017, 14:33

Bei aller Sympathie für Gnome: Dass Ubuntu jetzt auf die Shell umsteigt, liegt nicht an Gnome, sondern daran, dass Canonical die Eigenentwicklung aus Kostengründen einstellt, um sich für den Aktienmarkt attraktiv zu machen.

— Paul · 22. Juli 2017, 14:33

Ich halte eine ganze Menge aus Gnome – die Leiste oben, den Dateimanager, … – für sehr wohl von macOS kopiert.

tux. · 22. Juli 2017, 16:20

Sorry, aber das ist schlicht und ergreifend falsch. Die meisten Desktopumbebungen lassen sich von Haus aus, sprich OHNE Erweiterungen installieren zu müssen, besser anpassen als Gnome 3.

Richtig, damit war gemeint, dass man bei Gnome über die bordeigenen Erweiterungen hinausgehen kann, ähnlich wie momentan noch bei Firefox, wo man relativ einfach Erweiterungen schaffen kann, die neue Funktionen hinzufügt.

empfinde ich zumindest fragwürdig. Da zum einen keinerlei Grundlagen (Quellen, Verwendungsstatistiken, Umfragen und ähnliches) genannt werden

Das war eine Einschätzung, keine wissenschaftliche Analyse.

und zum anderen auch keine konkreten Punkte genannt werden was z.B. Gnome an Funktionen bietet

Folgt in Kürze in Teil 2. ;)

Pinguinzubehör · 22. Juli 2017, 16:51

Bei aller Sympathie für Gnome: Dass Ubuntu jetzt auf die Shell umsteigt, liegt nicht an Gnome (…)

Natürlich schmeißt Ubuntu Unity nicht weg, weil Gnome so wahnsinnig überzeugend ist, dass sogar Eigenentwicklungen keinen Sinn mehr haben. Aber man hätte bei Canonical ja auch eine andere Oberfläche präferieren können, die Rückkehr zu Gnome war doch nicht in Stein gemeißelt. Man hätte KDE wie Unity ausehen lassen können, man hätte XFCE modifizieren können, usw. – vieles wäre wahrscheinlich schon mit Bordmitteln näher an Unity herankommen, als das künftig mit Gnome-Shell möglich sein wird.

Pinguinzubehör · 22. Juli 2017, 16:58

Ich halte eine ganze Menge aus Gnome – die Leiste oben, den Dateimanager, … – für sehr wohl von macOS kopiert.

Klar, ganz ohne fremde Einflüsse kommt man nicht aus, und das wäre wohl auch nicht sinnvoll. Auch CDE-Elemente und sogar KDE-Anleihen gibt es bei der Gnome-Shell. Doch mit der Bedienung des Ganzen, der grundlegenden Nutzerführung haben sie wirklich mal was Neues geschaffen.

Obwohl… auch darüber lässt sich natürlich wieder diskutieren … ;)

http://www.knetfeder.de/linux/index.php?id=106

Pinguinzubehör · 22. Juli 2017, 17:08

Gnome hat meinen Desktop zerstört, das vergesse ich denen nie. Ich mache drei Kreuze dass es Forks wie Mate gibt. Allein schon das kleine Progrämmchen ‘Systemmonitor’ UNTEN in der Leiste neben der Uhr zu haben ist für mich Luxus pur -gegenüber so dringend benötigten Angaben wie mein Loginname ständig vor den Augen zu haben.
Meine selige Großmutter sagte immer: ‘Ei die könne misch mal hinne rumhebe’. In diesem Sinne: Weiter so, Gnome… :D

— Bernd · 23. Juli 2017, 10:37

Sorry, aber Gnome ist Müll und Schrott. Viel zu aufgebläht und umständlich in der Bedienung. Was bitte soll an Gnome3 so toll sein? Andere Desktopvarianten (MATE, Xfce, etc.) sind da schon wesentlich besser, weil auch wesentlich nutzerfreundlicher. Aber jeder so, wie er/sie mag, für mich jedenfalls ist Gnome nix.

— Tobias · 23. Juli 2017, 17:23

Ich bin auch schwer begeistert von Gnome 3. Er ist super einfach zu bedienen und schlank. Aber trotzdem dank Extensions unbegrenzt personalisierbar. Es gibt mittlerweile so viele schicke moderne Themes, dass für jeden etwas dabei sein sollte. Trotzdem bleibt der der Desktop übersichtlich und aufgeräumt, weil es dafür eben nicht tausende Untermenüs in irgendwelchen Systemverwaltungskonsolen (wie bei MATE) braucht, sondern einfach nur ein Browser Plugin.
Alles in allem Stimme ich dem Artikel voll zu. Für die Zukunft wünsche ich mir noch ein etwas moderneres Theme. (in Richtung Material Design) Ich hoffe Ubuntu bringt ein bisschen was von der Unity 8 Vorarbeit in die Gnome 3 Entwicklung ein.

— Felix · 23. Juli 2017, 18:56

Endlich mal ein positiver Artikel statt des ewigen Gejammers, was bei OSS-Projekten alles schief läuft und wer wieder nicht das Recht hat das Rad neu zu erfinden (siehe hier).

Ich freue mich auch auf Gnome3 in Ubuntu, habe aber ganz konkrete (ernsthafte) Probleme, für die ich noch keine Lösung habe.

Im wissenschaftlichen Bereich arbeitet man häufig mit großen Datenmengen. Da ist es unerläßlich schnell zu einer bestimmten Datei navigieren zu können (navigieren, nicht suchen!). Leider hat Gnome die Navigationsfunktion “type-to-find” bzw. “type-ahead”, welche bei Eingabe von Buchstaben direkt zu den Dateien springt, die entspr. anfangen, ersatzlos gestrichen. Ersatzlos, weil stattdessen nun eine Suche geöffnet wird, die vollkommen nutzlos ist. Sie funktioniert bei großen Datenmengen nur, wenn diese indexiert worden sind. Wenn man ständig frische große Datenmengen bekommt, bringt das aber nichts. Man kann nach einem Scan nicht eine Stunde auf die Indexierung von Tracker warten. Zudem: Die Suche läuft über das Verzeichnis und alle Unterverzeichnisse und zeigt mit NUR die Dateien an, die dem eingegebenen Muster entsprechen. Was ist mit denen, die in der Liste davor oder danach auftauchen? Gibt es nicht, weil es eben eine Suche und keine Navigation ist.

Es wurde bereits angekündigt, dass Ubuntu type-ahead nicht einpatchen wird. Damit ist Nautilus für viele Teams im wissenschaftlichen Bereich nicht mehr einsetzbar (wie auch aus dem damaligen Gnome-Bugreport hervorgeht). Der Dateimanager ist aber ein Kernstück des Desktops und eng mit ihm verwoben. Man kann Nautlus nicht so einfach komplett durch etwas anderes ersetzen.

Man merkt, es macht mich echt ein bisschen wütend. Dieses eine kleine Problem mindert die Vorfreude auf Gnome3 in Ubuntu 17.10 auf jeden Fall ungemein. ;-(

Matthias · 24. Juli 2017, 20:36

Leider hat Gnome die Navigationsfunktion “type-to-find” bzw. “type-ahead”, welche bei Eingabe von Buchstaben direkt zu den Dateien springt, die entspr. anfangen, ersatzlos gestrichen.

Das wäre eigentlich wieder so ein Kandidat für eine Fehlentwicklung, die Gnome irgendwann wieder rückgängig machen müsste. Zumindst eine Wahlmöglichkeit wäre anzuraten. So praktisch das neue Verhalten auf den ersten Blick nun scheint, so unpraktisch ist es genau für die aufgezählten Anwendungsfälle. Schnelles Auffinden von Dateien in einem Kontext geht praktisch nicht mehr.

Da bleibt nur ein Workaround – z. B. Thunar für diese Form der Suche hinzuzunehmen (man muss den Dateimanager ja nicht gleich ersetzen, sondern kann ihn ergänzen) – oder auf Gnome zu verzichten.

Pinguinzubehör · 24. Juli 2017, 22:54

Fehlendes “type-to-find” ist auch für mich der einzige große Kritikpunkt an GNOME 3. Ich nutze seit diesem Fehlgriff Nemo (Nautilus-Fork von Cinnamon), der in vielen Distributionen enthalten ist und noch “type-to-find” bietet.

— Tobias · 25. Juli 2017, 16:50

Auch ich kann mich deiner Begeisterung für Gnome nicht anschliessen. Ich empfinde es ebenfalls als zu aufgebläht, umständlich und nicht gerade benutzerfreundlich. Bei Gnome3 muss man ja mehrmals klicken, bevor man zum Ziel kommt. Das ist bei XFCE, MATE, LXDE oder anderen Dekstops erheblich besser geregelt. Nein, einfach und nutzerfreundlich sieht definitiv anders aus.

— Klaus · 25. Juli 2017, 17:54

Also ganz ehrlich: ich war anfangs auch nicht von Gnome überzeugt. Aber nach einer Weile merkte ich, dass ich viel schneller zu einem bestimmten Programm kam. Da ich mich schon an das “Mauszeiger-nach-oben-links und dann alle Anwendungen sehen” gewöhnt hatte. Somit wurde mein Lieblingsdesktop von KDE zu Gnome.

— anonym7oderso:) · 23. Dezember 2017, 09:12

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